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Mallorca

Steckbrief

Fundstellenpfad

Spanien / Balearische Inseln (Islas Baleares) / Mallorca

Verkürzte Mineralienatlas URL

https://www.mineralienatlas.de/?l=1274
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Verkürzte Pfadangabe

Mallorca, Balearische Inseln, ES
Nützlich für Bildbeschreibungen und Sammlungsbeschriftungen

Wichtig: Vor dem Betreten dieser wie auch anderer Fundstellen sollte eine Genehmigung des Betreibers bzw. Besitzers eingeholt werden. Ebenso ist darauf zu achten, dass während des Besuches der Fundstelle die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen und eingehalten werden.

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Ausführliche Beschreibung

Puigpunyent

Bericht November 2003

"Zebracalcit"
Foto: Conrad Linde

Sintercalzit an der Straße zum Wanderweg zum Galatzo ca. 300 m vom Steinbruch aus. Hier kann man eine kleine Tropfsteinhöhle in der Böschung beobachten
Foto: Conrad Linde

Teil einer Tropfsteinhöhle im Fundbereich direkt an der Küste. Dieser Weg ist aber unbedingt nur mit Wanderschuhen zu begehen.
Foto: Conrad Linde

Das erste Bild zeigt einen "Zebracalcit" - diese Bezeichnung ist natürlich von mir frei erfunden, trifft aber, glaube ich, ganz gut zu. Das war auch mein erster Fund in einem stillgelegten Steinbruch bei Puigpunyent in der Nähe der Zufahrt zum Reservat "Puig de Galatzo" (ausgeschildert).

Man sollte aber nicht die Zufahrt bis zum Ende (Reservatanfang) nehmen, sondern bei einer Häusergruppe nach rechts hochfahren (die Straße zum Reservat führt links runter weiter).

Der Steinbruch (sieht wie unterer Muschelkalk bei uns aus) befindet sich rechts der Straße und ist, wenn man den Abzweig nicht verpasst, nicht zu übersehen. Es gibt dort noch Calcit XX und etwas weiter in einer Kurve Sintercalcit (eine kleine Höhle!) - s. Bild 2. Von dort aus geht es dann auch zum sog. "Matterhorn" Mallorcas - dem Puig de Galatzo (1027)- der auf einem markiertem Wanderweg ca. 700m vom Steinbruch aus beginnend zu erreichen ist (ca. 3h Wanderung). Mindestens 10 Sintercalcitgänge kreuzen dann im weiteren Verlauf diesen Wanderweg. Einer zum Beispiel mit kandiszuckerfarbigen, durchscheinenden derben Calcit . Direkt im Gipfelbereich des Galatzo befindet sich eine Fundstelle für strahligen, leicht gelblichen Calcit. Die Stelle erkennt man relativ leicht am roten Boden.

Weiter geht es mit einem Gang mit ziemlich großen Calcit XX am nordwestlichen Ende von Sant Elm, auch direkt am beginnenden Wanderweg zum Torre Gala d. en Basset (s. Mineralbild). Weitere Sintercalcitfundstellen habe ich unter anderem an folgenden Örtlichkeiten festgestellt: Punta de Xisclet (Südwestspitze von Mallorca), an der Küste bis zum Punta de sa Foradada (Nordwestküste von Port de Valldemossa aus). Es gibt dort einen ehemaligen Weg, der aber über weite Strecken durch Bergrutsche etc. zerstört wurde an der Küste. Das war auch die geologisch-mineralogisch interessanteste Gegend der Insel: sehr große, mehrfarbige Sintercalcitfundstellen, viele Gänge mit Calcit XX, Tropfsteine, ganze Teile von ehem. Tropfsteinhöhlen liegen in großen Blöcken am Meer und werden nach und nach durch die Brandung zerstört werden. Dort gibt es auch Gipsvorkommen. Sehr häufig begegnet man beim Wandern kleinere, hier nicht genannte Vorkommen mit Calcit (derb oder meist sehr kleine XX) an der Küste und in der NW-Serra de Tramuntana.

........Dort gibt es auch Gipsvorkommen.

Gleich am Beginn, wenn das Ufer erreicht wird, findet man mehrere Aufschlüsse mit zum Teil stark gefalteten dunkelgrauen Gipsvorkommen. Kleine Klüfte führen hier nadelige, klare Gips XX. Auch rote geringmächtige Gipsanreicherungen habe ich beobachtet. Leider kam kein Fasergips vor und die wenigen Gipsfelsen verlierten sich bald unter Schutt der herabgestürzten Kalkmassen. Dazwischen kamen auch braune Röttone (?) und Mergel vor (ich fühlte mich fast wie zu Hause!). Später habe ich diese Röttone (?) noch am Port de Valldemossa beobachten können. Der rote Boden gab mit dem blauen Meer und dem Wald ein schönes Bild (s. Bilderantworten). Weiter noch zu den wenigen Aufschlüssen mit vulkanischem Gestein: An zwei Straßenaufschlüssen konnte ich auf wenigen Metern unter einer Kalkbrekzie Vulkanite entdecken. Eine Stelle ist direkt an der Straßenkreuzung von Esporles nach Banyalbufar: PM 104 (NW-Küste), wo die von Puigpunyent kommende Straße in die PM 104 einmündet. Dort waren rechts und links der PM 104 die Aufschlüsse nicht zu übersehen! Aufwölbungen von rot-schwarzen Vulkanitgestein unter Kalkbrekzie ließen auch optisch das deutlich werden. Ein kurzer Halt an der besagten Stelle bestätigte dann meine Vermutung von der Fahrt aus: "Da ist doch Vulkanitgestein!"

Die Ausbeute an Mineralien war aber dann doch ernüchternd: kleine Calcit XX Drusen, auch Gänge, zersetzter Augit oder Hornblende, Hämatitanflüge (?), auch zersetzter Olivin (?) (etwas grünliches, weiches) und dann der weiße Kascholong bzw Chalcedon (s. Bild) - alles sehr klein. Hier stand doch die schöne Aufschlusssituation gegenüber den spärlichen Mineralvorkommen deutlich im Vordergrund!

Nur noch ein einziges Mal sah ich einen ähnlichen, noch kleineren an der Straße zum Port de Valldemossa.

Es scheint schwer die Fundstellen im stark verkarstetem und zudem sehr häufig eingezäunten Gelände auszumachen. Da sind frische Straßen- Wege -u. Baustellenaufschlüsse sowie unmittelbar an den Steilküsten natürlich besser!

Zum Schluss möchte ich noch ein Vorkommen von grau-schwarzen Hornstein bei Camp de Mar erwähnen. Dort wo die "Brommis" ihre Villen gebaut haben, entdeckte ich an einer Felswand Hornsteinlagen im Kalkstein.

Als Kartenmaterial verwendete ich die KOMPASS-Karte Mallorca und den Rother Wanderführer. Auf S. 38-39 des Führers ist der Weg zum Galatzo mit Skizze (auch der Steinbruch ist eingezeichnet) zu finden. Den "Kletterweg" an der Küste findet man auf den Seiten 62-63 gut beschrieben (Cami perdua).Wer nach der Beschreibung geht, kommt mit Sicherheit an zahlreichen Sintercalzitvorkommen, Tropfsteinbildungen, Gipsvorkommen u.a.m. vorbei (s. auch Teil1).

Fossilien habe ich nur sehr wenig beobachtet. Ein Fossilvorkommen befindet sich an der Küste bei El Mago nahe des Torre des Morro im Bereich der Südwestspitze von Mallorca: schöner gelber Sandstein mit Austern, Seeigel (?) u.a.. Am letzten Tag entdeckte ich aber erst diese Fossilfundstelle. Den Hammer hatte ich schon eingepackt, da 2 Stunden später bereits die Abholung vom Hotel geplant war und wir noch zum Hotel, wo die Koffer waren, zurückfahren mussten.



Bilder

Strahliger Calcit vom Gipfelbereich des Galatzo und Calcit XX aus einem Gang vom Wanderweg zum Torre Gala d. en Basset (oben)
Foto: Conrad Linde

Calcit/Sintercalcit von der Punta de Xisclet und oben Chalcedon (Kascholong?) vom Straßenaufschluss an der PM -104 (s. Beschreibung)
Foto: Conrad Linde

Eigentlich kein Calcitsinter, sondern viele kleine Drusen mit auf Limonitlagen aufgewachsenen Calcitdrusen mit XX kaum über 2 mm. Gefunden in einem Steinhaufen (keine primäre Fundstelle) am Leuchttum Cap de sa Mola (Port d'Andratx).
Foto: Conrad Linde

Vulkanitaufschluss an der PM-104
Foto: Conrad Linde

Detail des Vulkanitaufschlusses
Foto: Conrad Linde

Port de Valldemossa und Punta de sa Foradada (Felsentor)
Foto: Conrad Linde

Mehrfarbige Sinterbildung aus einem großen Geröllblock an der NW-Küste nahe Punta de sa Foradada. Auf dem schneeweißem Sinter kann man etwas bräunl. Limonitanflug beobachten.
Foto: Conrad Linde

Mineralien (Anzahl: 9)

Gesteine (Anzahl: 7)

Fossilien (Anzahl: 2)

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Referenz- und Quellangaben, Literatur

Ana Entrena, Joan J. Fornós, Luis F. Auqué, Francesc Gràcia, Elisa Laita: Mineralogical and Sedimentological Characterization of the Clay-Rich Sediments from Ases Cave (Cova Dets Ases, Mallorca, Spain): Origin and Classification. Minerals Vol. 12, Nr. 11 (2022) Art-Nr. 1473. Open Access

IDs

GUSID (Globale ID als Kurzform) XDsvTajn_EqhGBCKw-Pa9Q
GUID (Globale ID) 4D2F3B5C-E7A8-4AFC-A118-108AC3E3DAF5
Datenbank ID 1274