Vorwort
- bis 1922/23 beutete die Firma "Süddeutsche Flußspatwerke GmbH", Nabburg, mit Stollen I und II die Flußspatgänge am Mühlberg aus. Nach diesem Zeitraum lag dann der Schwerspunkt bei Grube Stullner Berg I - Stollen III am Stullner Berg und bei Grube Freiung I in Freiung.
Ein geschichtlicher Abriss zur Grube Glückauf - Mühlberg
1928 wurde durch die Firma "Süddeutsche Flußspatwerke GmbH", Nabburg ein neuer Schürfbetrieb am Mühlberg, bei Brensdorf, angefangen, es war die Grube Glückauf mit dem sogenannten Arnoldschacht.
- Hinweis dazu: Aufgrund fehlender Informationen ist mir bis heute (Stand 29.10.2013) nicht klar wo dieser Arnoldschacht abgeteuft wurde. Meine Vermutung ist, dass er sich oben, östlich des Mühlberggipfels befunden hat. Gebäude wurden dazu "wohl" nicht aufgebaut, eventuell ein kleines Gebäude aus Holz für den Haspel. Das Fördergut wurde dabei vermutlich bis zum Niveau der Stollensohle von Stollen I oder II, je nachdem welche Bezeichnung der Stollen in diesem Bereich hatte, und dann mittels Förderwagen zur Flußspataufbereitung auf PlanNr. 900 1/2 transportiert.
- 1929 kommen die "Süddeutsche Flußspatwerke GmbH", Nabburg, infolge der schlechten Absatzlage in Zahlungsschwierigkeiten, die Grube wird stillgelegt und Konkurs angemeldet.
1932 erwarb Kurt Heinrich, Striegelhof, den Betrieb Glückauf mit dem Arnoldschacht aus der Konkursmasse der "Süddeutschen Flußspatwerke GmbH". Somit betreibt Kurt Heinrich jetzt die Grube Heinrich mit einem 70 m tiefen Schacht und die Grube Glückauf und führt beide Gruben unter dem Namen Grube Glückauf weiter.
- Hinweis dazu: Da es noch eine weitere Grube Glückauf am Nebenberg gegeben hat, habe ich dieser Grube Glückauf den Zusatz "- Mühlberg" mit angehängt.
- 1933 sind in der Karte von Paul Dorn, Tübingen, zwei in Betrieb befindliche Bergwerke eingezeichnet. Das ist einmal die Grube Heinrich ( die spätere Grube Roland ) und die von Kurt Heinrich im Jahre 1932 erworbene Grube Glückauf - Arnoldschacht. Paul Dorn schreibt dazu: "..., wo er ( der Wölsendorfer Gang ) auch heute noch abgebaut wird."
- 1936 waren auf der Grube Glückauf 18 Mann und 2 Spatfrauen beschäftigt, die Hauptstrecke war nach Nordwesten 240 m aufgefahren worden.
- 1937 erklärte Generaloberst Göring das die Flußspatvorräte in der Oberpfalz die Grundlage für einen leistungsfähigen Flußspatbergbau abgeben und das würde die Errichtung von zwei neuen Aufbereitungsanlagen in der Gegend von Schwarzenfeld notwendig machen. Davon wurde dann schließlich eine neue Aufbereitung auf Grube Erna gebaut. Anlaß für dieses Engagement des Reiches, vertreten durch das Oberkommando des Heeres, waren die Neuorientierung der Kriegwirtschaft und eine damit verbundene, konsequent betriebene Rohstoffsicherung. Zu dieser Neuorientierung gehörte auch die Grube Glückauf die ab diesem Zeitpunkt unter Kontrolle stand.
- 1939 betrug die Förderung 400 t im Monat, der Absatz war sehr gut. Die Tagesförderung lag bei 5 - 12 t pro Tag. 19 Mann und 3 Spatfrauen fanden in diesem Betrieb Arbeit, ein Teil der Männer wurde zur Wehrmacht eingezogen.
- um 1939/40 Umbenennung in Grube Roland, siehe dort.
Die Lagerstätte
- 1933 sind in der Karte von Paul Dorn, Tübingen, am Mühlberg, insgesamt drei Flußspatgänge eingezeichnet. Dazu schreibt Paul Dorn in seinem Buch: "Nach NW zu läßt sich der Wölsendorfer Gang jenseits der Naab noch über den ganzen Mühlberg verfolgen" und einige Seiten weiter schreibt er zum Granit: "So beobachtete ich z.B. in den Strecken der Grube Heinrich oberhalb Brensdorf als Nebengestein meist frischen Granit, der aber zuweilen vollkommen kaolinisiert und nontronitisiert war."
Mineralogie
- Eine weitere Rarität stellt die unten abgebildete Stufe dar, siehe dazu Foto Nr. 01 bis 06. Die Stufe mit dazugehörigem altem Etikett stammt aus einem Sammlungsaufkauf von einem bekannten Professor, der sich im Jahre 2002 von einem Teil seiner Sammlung getrennt hat. Zu dieser Sammlung gehörte auch das obige (Kopie) Etikett.
- Stufenbeschreibung: Die Stufe besteht vollständig aus schwarzem, derben Stinkspat, wobei die violette Farbe noch teilweise durchsticht. Oberhalb ist der Stinkspat mit bis zu circa 16 mm große Fluoritwürfel auskristallisiert, wobei lediglich ein Würfel gut zu erkennen ist, der Rest ist weitestgehend mit hellbräunlichockerfarbenen, flachschuppig nach oben stehenden Baryt überwachsen. Die Oberflächen der Fluoritwürfel sind relativ glatt, dabei aber feinporösig und die Kanten sind scharfkantig. Typisch für alte Stufen sind Beschädigungen, da es damals nicht um Schönheit ging, sondern um die Paragenese des Fundortes und bei dieser Stufe sind einige Barytschuppen oberhalb beschädigt. Zu der Stufe sind zwei Etiketten vorhanden: 1. - Bei dem ältesten, 74x70 mm großen Etikett handelt es sich um einen einfachen Zettel der Rückseitig mit schwarzem Text und alte Preise bedruckt ist und auf dem Vorseitig mit rotem Stift folgender Text handschriftlich zu finden ist: "Flußspat Brensdorf Grube Heinrich 1939" dazu mit Bleistift handschriftlich: "7 +Schwerspat", Rückseite blaue Zahl "4" und bei dem 2. Etikett handelt es sich um eine standardisierte kleine Pappkarte, ist 65x40 mm groß und unten links wie folgt schwarz bedruckt: Fundort:, dahinter handschriftlich, vermutlich mit schwarzer Tinte "Brensdorf", darunter vorgedruckt: Herkunft: keine Eintragung, darunter vorgedruckt: Bemerkg.: handschriftlich "1939" und oberhalb handschriftlich "Flußspat xx mit Baryt xx" und handschriftlich eine blaue Zahl "4". Die Fundortangabe Grube Heinrich ist für 1939 nicht richtig, sondern müsste Grube Glückauf lauten, aber zu dieser Zeit waren die Namen der Grubenbesitzer als Fundorteintragung geläufiger als der eigentliche Grubenname.
Schlußbetrachtung
- Viele der von mir gemachten Angaben sind in der einschlägigen Fachlitertur zu Grube Glückauf, Grube Süddeutsche Flußspatwerke - Mühlbergstollen und Grube Heinrich zu finden, aber nirgendwo ist ein entsprechend geschichtlich aufbereiteter Ablauf zu finden und daher beruhen einige Angaben von mir auf Vermutungen, die nur durch Archivarbeit ausgeräumt werden können.
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