⚒ Zweck, Wölsendorf, Schwandorf, Oberpfalz, Bayern, DE
Nützlich für Bildbeschreibungen und Sammlungsbeschriftungen
Wichtig: Vor dem Betreten dieser wie auch anderer Fundstellen sollte eine Genehmigung des Betreibers bzw. Besitzers eingeholt werden. Ebenso ist darauf zu achten, dass während des Besuches der Fundstelle die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen und eingehalten werden.
Die Anfänge am Kuppelberg, durch Grube Zweck, der spätere Betriebsort der Grube Marienschacht
1839 wurde Georg Zweck in Wölsendorf, Haus Nummer 14, Moisl bzw. Moisespaule geboren.
vor 1863 ackerte Georg Zweck Flußspat beim pflügen am Kuppelberg aus dem Boden, den er am Feldrand sammelte und im Winter mit dem Schlitten, zum Teil auf der zugefrorenen Naab, zum Bahnhof nach Schwarzenfeld fuhr, wo er dort nach Regensburg verladen wurde.
Hinweis dazu: 1859 wurde die zweigleisige Bahnstrecke von Regensburg nach Schwandorf eröffnet. Um 1860 war die Strecke bis Schwarzenfeld fertig und auch befahrbar.
1863 im März findet man folgenden Hinweis: "Doch schon an den westlichen Gehängen gegen Wölsendorf geht auf der sog. Kuppel ein Gang mit Flußspath, Schwerspath und Quarz in bedeutender Mächtigkeit zu Tag. Auf den in St. 9 1/2 streichenden Mineralmassen ist ein Steinbruch behufs Gewinnung von Flußspath angelegt."
Hinweis dazu: Man kann davon ausgehen das Georg Zweck vermutlich um 1862/63 sich nicht mehr nur auf das sammeln von Flußspat konzentrierte, sondern das er auf den Flußspatgang einen Schurf (Steinbruch) angelegt hat, da der Flußspatverkauf ja schließlich Geld einbrachte und Geld zu dieser Zeit, gerade im Bereich um Wölsendorf bzw. in der Oberpfalz knapp war.
1863 wird der Flußspat von Georg Zweck unter dem Namen Kallmünzer versandt.
1896 findet man noch den Hinweis das Georg Bauer später dort geteuft hat.
Nachwort
Zum Abschluss möchte ich noch darauf hinweisen das der Name der Familie Zweck aus Wölsendorf, Kallmünzer aus Schwarzenfeld und Bauer aus Stulln öfters untereinander im Zusammenhang mit den Flußspatgruben auftauchen. Zweck pflügt beim ackern Flußspat aus dem Boden, der später von Kallmünzer versand wird. Bauer heiratet eine Kallmünzer und teuft Schächte wo Zweck geackert hat. Ein Zweck wird Betriebsleiter auf Grube Kuppel, später im Weberbruch, die beide der Familie Bauer gehören und die "Flußspatwerke Schwarzenfeld GmbH, vorm. Anton Kallmünzer" erwerben die Grube (Grube Beschert Glück) wo Bauer vor 90 Jahre seinen Einstand im Flußspatbergbau hatte.
Mineralien (Anzahl: 3)
Gesteine (Anzahl: 1)
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Referenz- und Quellangaben, Literatur
Literatur
Gümbel , Carl Wilhelm von Gümbel ( 1823 - 1898): "Geognostische Beschreibung des Ostbayerischen Grenzgebirges", Seite 372 ff. und "Geognostische Beschreibung des Bayerischen und Oberpfälzer Waldgebirges", Seite 515 ff., in "Geognostische Beschreibung des Königreiches Bayern, II. Abt. - Das ostbayerische Grenzgebirge"; Gotha 1868 (Verlag Justus Perthes - insgesamt 968 Seiten).
Erläuterungen zur Geologischen Karte von Bayern, 1:25000, BlattNr. 6539 Nabburg, München 1967,
dazu "Geologische Karte von Bayern, 1:25000, BlattNr. 6539 Nabburg; München 1967", die von Dr. Wilhelm Bauberger zwischen 1962 bis 1964, unter Verwendung des Manuskriptes von Dr. Heinz Ziehr "Die Flußspatgänge von Wölsendorf und deren Nebengesteine", Diss. Univ. München 1954 und eine im Besitz des Bayer. Geol. Landesamtes befindliche Lagerstättenkarte (Maßstab 1:5000) aufgenommen wurde.
Bierler, Michael: "5. Über den Bergbau", Seite 369 - 407, in "Wölsendorf - 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr 22. Juli bis 25. Juli 1988".
Scharl, Rita: "Stulln, Geschichte der Gemeinde von der Landwirtschaft und dem Bergbau zum modernen Wohn- und Industrieort", Schwandorf, 1999.