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Grube Kuppel

Steckbrief

Fundstellenpfad

Deutschland / Bayern / Oberpfalz, Bezirk / Schwandorf, Landkreis / Wölsendorf, Revier / Wölsendorf / Grube Kuppel

Aufschlussbeschreibung

1 Hauptförderschacht und mehrere Wetterschächte. Ob die Wetterschächte alle von Grube Kuppel geteuft worden sind ist fraglich und muß an dieser Stelle offen bleiben.

Fundstellentyp

Erloschen

Geologie

In der Hauptsache Aplit Granit, Rest ist mittelkörniger Granit

Zugangsbeschränkungen

Ob irgendwelche Spuren dieser Anlage noch zu finden sind, muß aufgrund der Konzentration mehrerer Gruben, die am Kuppelberg tätig waren, offen bleiben.

Letzter Besuch

31.10.2009

GPS-Koordinaten

Grube Kuppel. Die GPS-Koordinaten geben den ungefähren Bereich der ehemaligen Betriebsanlage wieder.



Grube Kuppel

WGS 84: 
Lat.: 49.40713174° N, 
Long: 12.18100812° E
WGS 84: 
Lat.: 49° 24' 25.674" N,
   Long: 12° 10' 51.629" E
Gauß-Krüger: 
R: 4513242,
 H: 5474480
Regionale Wetter Information, Macrostrat geologische Karten

Topographische Karte

TK6539

Verkürzte Mineralienatlas URL

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Verkürzte Pfadangabe

⚒ Kuppel, Wölsendorf, Schwandorf, Oberpfalz, Bayern, DE
Nützlich für Bildbeschreibungen und Sammlungsbeschriftungen

Wichtig: Vor dem Betreten dieser wie auch anderer Fundstellen sollte eine Genehmigung des Betreibers bzw. Besitzers eingeholt werden. Ebenso ist darauf zu achten, dass während des Besuches der Fundstelle die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen und eingehalten werden.

Weitere Funktionen

Ausführliche Beschreibung

Allgemeines

Grube Kuppel
Grube Kuppel
Grube Kuppel, Wölsendorf, Oberpfalz, Bayern, Deutschland. Wanderplakette mit Bocklbruck und Bocklzug von Nabburg nach Wölsendorf.
Copyright: woelsendorfer; Beitrag: woelsendorfer
Sammlung: woelsendorfer, Sammlungsnummer: 0209
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Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung
Grube Kuppel (SNr: 0209)

Grube Kuppel, Wölsendorf, Oberpfalz, Bayern, Deutschland. Wanderplakette mit Bocklbruck und Bocklzug von Nabburg nach Wölsendorf.

woelsendorfer
  • 1859 Eröffnung der zweigleisigen Bahnstrecke von Regensburg nach Schwandorf.
  • 1863 am 1. Oktober Eröffnung der zweigleisigen Bahnstrecke von Schwandorf bis nach Weiden.
  • 1894 kommt bei einigen tatkräftigen Männern "wohl" der Gedanke auf an diese zweigleisige Bahnstrecke eine Nebenbahn anzubinden.
  • 1895 am 21. Juli Anberaumung einer Versammlung.
  • 1895 am 4. August wurde auf diese ersammlung beschlossen eine Eisenbahnlinie von Schwarzenfeld nach Schönsee zu bauen, wobei in den folgenden Jahren die Pläne der Linienführung immer wieder geändert wurden. Die Flußspatgrubenbesitzer im Wölsendorfer Raum haben aber mit dazu beigetragen das die Nebenstrecke über Nabburg - Wölsendorf - Schwarzach nach Oberviechtach, später bis Schönsee, gebaut wurde.
  • 1904 am 18. August wird die Nebenbahnstrecke (auch Bockelbahn genannt) von Nabburg nach Oberviechtach in Betrieb genommen.
  • Sie bringt für den Flußspatversand im Wölsendorfer Raum große Vorteile, denn seitdem konnte der Flußspat am Bahnhof in Wölsendorf verladen werden.

Ein geschichtlicher Abriss zur Grube Kuppel

  • 1894 erwirbt Georg Bauer, Gastwirt und Tongrubenbesitzer, Haus Nr.1, Stulln, das Ausbeuterecht (Abbaurecht) auf PlanNr. 868, am Kuppelberg, vom Bauern Hans Böckl in Wölsendorf.
  • 1898 wird die Grube Kuppel dann von Georg Bauer in "Angriff" genommen, denn
  • 1899 am 4. Januar teilt Herr Georg Bauer in einem Schreiben an die Berginspektion in Bayreuth u.a. mit, daß er jetzt seine Spatgrube auf dem Wölsenberg in Angriff genommen habe, wo er einen Schacht einteufe und dann unter Tage arbeite.

    • Hinweis dazu: In alter Literatur wird als Lokalität oft der Wölsenberg angegeben, dass kommt daher das die Orte Wölsendorf und Wölsenberg zu dieser Zeit bereits ein Begriff waren und der Gut Berg an dem die Grube Kuppel gelegen hatte, eher als unbekannte Örtlichkeit gegolten hat.
    • Hinweis zu vorangegangener Literatur: In der bisher erschienenen Literatur soll der Tiefbau bereits um 1895, vorerst mittels Handhaspel, auf der PlanNr. 868, angegangen worden sein. Weiterhin wird berichtet, dass Georg Bauer 1896 ein 12 PS Dampflokomobil aufgestellt hat, um damit einen Pulsometer zum Heben der Grubenwässer und den Förderhaspel anzutreiben ... und weiter ... Mit diesen seinerzeit modernen Maschinen teuft Georg Bauer den Förderschacht in mehreren Etappen bis auf 45 m Teufe ab.

      • Sowohl der Beginn des Abteufens des Schachtes, als auch die Technik ist für die Grube Kuppel bisher falsch angegeben worden, denn der Beginn 1899 ist durch ein Schreiben, welches sich jetzt vermutlich bei dem Bergamt Bayreuth (vorher Amberg) in den "Altakten" (Schnürakten genannt) befindet, durch Einsichtnahme von Michael Bierler, schriftlich belegt.
      • Zu der genannten Technik wäre auf folgendes hinzuweisen: Georg Bauer hat um 1879 (genauer Zeitpunkt unbekannt) bereits auf den PlanNrn. 870 und 873 die Grube Beschert Glück Schacht I + II angefangen, wo meiner Meinung nach Georg Bauer die erste 12 PS Dampflokomobile genutzt hat um damit den Förderhaspel anzutreiben, da es leichter war als mit einem Handhaspel den ständig anfallenden Flußspat zu Tage zu holen. Beim Abteufen eines Schachtes, nämlich den Schacht der Grube Kuppel, auf PlanNr. 868, wo dieses Dampflokomobil angeblich zum ersten Mal im Wölsendorfer Revier zum Einsatz kam, mit so einer geringen jährlichen Leistung, was einer geringen Menge an Kubikmetern gleichkommen würde, wäre die 12 PS Lokomobile viel zu teuer gewesen, sie hätte doch überwiegend nur rumgestanden bei der sehr geringen Teufenleistung und teure Kohle hätte sie auch verbraucht. Weiterhin habe ich mir zu der Lokomobile die Unterlagen und Angaben mehrmals durchgelesen und nirgendwo taucht der Hinweis auf, dass auf Grube Kuppel oder Flurnummer 868 eine Lokomobile zum Einsatz gekommen ist, als der Schacht abgeteuft wurde. Später, bei Förderaufnahme der Grube Kuppel wird wohl die Lokomobile von Grube Beschert Glück Schacht I hier zum Einsatz gekommen sein. Die bisherige Falschdokumentaion ist vermutlich dadurch entstanden, dass bisher nirgendwo berücksichtigt wurde das Georg Bauer bereits eine Grube, nämlich die Grube Beschert Glück Schacht I + II in Betrieb hatte.
  • 1901 - 1903 beschäftigt der Spatbruch (unterirdisch) Georg Bauer 12 Arbeiter.

  • 1904 teilt Georg Bauer in seinem Betriebsplan für 1905 an die Berginspektion in Bayreuth mit, daß die Wasserzuflüsse auf Flurnummer 868 (damit ist der Schacht der Grube Kuppel auf PlanNr. 868 gemeint) in letzter Zeit so stark aufgetreten sind, daß sie mit Handpumpen nicht mehr bewältigt werden konnten und er deswegen den Kuppelschacht im Kuppelholz (damit ist der Schacht der Freiherrlich von Stengel'sche Grube auf PlanNr. 1103 gemeint) in Benutzung gehalten habe, dort Neuhauspulsometer eingesetzt und zum Betrieb derselben eine zweite Lokomobile aufgestellt habe um damit die Wasserzuflüsse im Schacht der Grube Kuppel, der seit einigen Jahren eingeteuft wird, kurz zu halten.

    • Hinweis dazu: 1904 teile Georg Bauer mit, dass er das zufließende Wasser beim Abteufen des Schachtes an der Kuppel mit HANDPUMPEN nicht kurz halten kann. Das ist ein Hinweis darauf das er definitiv beim Teufen des Schachtes der Grube Kuppel keine Lokomobile eingesetzt hatte und auch kein Pulsometer.
  • 1906 teilt Georg Bauer in seinem Betriebsplan für Oktober 1906 bis Ende 1907 an die Berginspektion in Bayreuth mit, daß der Schacht eine Teufe von 15 m erreicht habe.

    • Hinweis dazu: 1906 hat der Schacht eine Tiefe von 15 m erreicht, dafür wurden 7 Jahre gebraucht. Zur Erinnerung: Der Schacht der Weiß'schen Grube hatte 1885 eine Tiefe von 12 m gehabt, dass würde bedeuten das Peter Weiß 1878/79 hier zum Tiefbau übergegangen ist und bei der Grube Kuppelholz hat Peter Weiß vermutlich 1865 bereits einen Schacht eingeteuft, der 1893 schon eine Teufe von 45 m hatte. Hinweislich sei erwähnt, dass Wilhelm Reichhart zumindest bis vor 1908 keinen Schacht hatte, denn das wird von anderen Autoren in der Literatur mehrmals erwähnt, dass bereits 1895 der Reichart-Schacht bis auf 16 m abgeteuft worden sein soll.
  • 1907 beschäftigt der Spatbruch (unterirdisch) Georg Bauer 15 Arbeiter.

    • Hinweis dazu: Die Angabe betriftt in erster Linie die Grube Beschert Glück Schacht I + II und einige Arbeiter sind für das Abteufen des Schachtes der Grube Kuppel im Einsatz. Die Freiherrlich von Stengel'sche Grube war zu diesem Zeitpunkt wieder in Betrieb, wurde aber von Franz Bauer aus Bad Tölz, geboren 1885 in Stulln, Bruder von Hans Bauer und einer der Söhne von Georg Bauer, geführt und hierfür werden eigene Belegschafzszahlen in den Aufzeichnungen der Gemeinde genannt, aber nicht für das Jahr 1907.
Grube Kuppel
Grube Kuppel
Grube Kuppel, Wölsendorf, Oberpfalz, Bayern, Deutschland. Alte Firmenpostkarte Februar 1908 mit Original Handschrift von Georg Bauer.
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Grube Kuppel (SNr: 0448)

Grube Kuppel, Wölsendorf, Oberpfalz, Bayern, Deutschland. Alte Firmenpostkarte Februar 1908 mit Original Handschrift von Georg Bauer.

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Grube Kuppel
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Grube Kuppel, Wölsendorf, Oberpfalz, Bayern, Deutschland. Alte Firmenpostkarte Februar 1908 mit Original Handschrift von Georg Bauer.
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Grube Kuppel, Wölsendorf, Oberpfalz, Bayern, Deutschland. Alte Firmenpostkarte Februar 1908 mit Original Handschrift von Georg Bauer.

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  • 1909 beschäftigt der Spatbruch (unterirdisch) Georg Bauer 12 Arbeiter. Im gleichen Jahr wird auch eine Angabe zum Verdienst gemacht die da lautet, dass die Arbeiter im Betrieb von Georg Bauer 2,20 Mark/Tag erhalten. Bei anderen Grundbesitzern werden 1,60-1,70 Mark/Tag verdient. Gearbeitet wurde von 7 bis 18 Uhr, mit einer Stunde Mittagspause. Weiterhin wird für 1909 auch erstmals ein Betriebsleiter namens Schrott aus Altfalter erwähnt.

    • Hinweis dazu: Ab 1909 besteht die Möglichkeit das die Angaben jetzt nur noch die Grube Kuppel betreffen, da vermutlich zu diesem Zeitpunkt in dem neu abgeteuften Schacht der Grube Kuppel die erste Sohle bei 15, 16 oder 17 Meter angeschlagen wurde und das wiederum bedeutet, dass jetzt auch die reguläre Flußspatförderung beginnen kann. 1908 kann es noch nicht gewesen sein, da Max Priehäußer bei seiner Revierbefahrung eine Bauer'sche Grube beschrieben hat, die von den Ausmaßen des Grubengebäudes (das ist der untertägige Bereich eines Bergwerkes) für einen neuen Betrieb, wie die Grube Kuppel es war, viel zu groß waren. Wenn das der Fall gewesen sein sollte, dann wurde die Grube Beschert Glück Schacht I + II im Jahre 1909 stillgelegt und die Dampflokomobile kam jetzt am Schacht der Grube Kuppel zum Einsatz. Für die Freiherrlich von Stengel'sche Grube werden im gleichen Jahr 11 Arbeiter in den Aufzeichnungen der Gemeinde genannt. Bedeutet das in der Bauer'schen Grube 1909 zusammen 23 Arbeiter und ein Betriebsleiter tätig waren.
  • 1911 am 16.12. hat der Schacht eine Teufe von 45 m erreicht und ein weiteres Abteufen im nächsten Frühjahr von 7 - 8 m wird gemeldet.
  • 1912 am 16. Oktober stirbt Georg Bauer und hinterläßt den ganzen Besitz seiner Frau Babette Bauer. Ihr Sohn Hans Bauer übernimmt zunächst die Geschäftsführung. Im gleichen Jahr wird die erste Stromleitung nach Wölsendorf gebaut.

    • Hinweis dazu: Bis alle Örtlichkeiten im Umland mit Strom durch die Oberpfalzwerke mittels einer Überlandleitung versorgt waren dauerte einige Jahre, aber zumindest bis 1916, so ist es überliefert. 1929 mussten dann die eisernen Leitungskabel durch Gummiummantelte Kabel ersetzt werden oder die eisernen Leitungskabel in einer Lederhülle umhüllt werden.
  • 1913 besucht E. Kohl aus Berlin mit seinem chemischen Mitarbeiter H. Haller das erste Mal den Oberpfälzer Flußspatbezirk und erwähnt das er in diesem Jahr "nur" die Grube Hans Bauer (Grube Kuppel ) besucht und befahren kann. Wie tief der Schacht bis zu diesem Zeitpunkt war und wie lang das Streckennetz ist, ist nirgendwo dokumentiert worden. Der Schacht könnte aber seine Endteufe von 70 m erreicht haben, da die Teufleistung wohl von Jahr zu Jahr gesteigert werden konnte.

    • Hinweis dazu: Kohl und Haller konnten in diesem Bereich also nur noch die Grube Kuppel befahren, dass bedeutet das die Freiherrlich von Stengel'sche Grube im Jahre 1912/13 stillgelegt worden ist und das deckt sich mit mehrere Hinweise in der Literatur. In den Aufzeichnungen der Gemeinde wird die Freiherrlich von Stengel'sche Grube letztmalig im Jahre 1912 erwähnt. Meine Vermutung ist, dass der Baron Freiherr Heinrich von Stengel mit Georg Bauer einen 15jährigen Pachtvertrag abgeschlossen hatte, nämlich von 1893 bis 1912 und da das Auslaufen des Pachtvertrages abzusehen war wurde rechtzeitig ein Ersatz gesucht und 1913 mit dem Erwerb der Abbaurechte für Flurnummer 860 (Flurbezeichnung Staat) im Staatswald, am Wölsenberg gefunden. Diese Grube (Grube Staatsbruch) wiederum wurde an Franz Bauer durch die Firma Georg Bauer, vertreten jetzt durch Hans Bauer, ebenfalls verpachtet, denn
  • 1916 am 27. März geht aus einem Schriftwechsel zwischen dem Bergamt und dem Forstamt Wernberg hervor, dass Franz Bauer den Barbaraschacht der Grube Staatsbruch von seinem Bruder gepachtet hat.
  • 1914 mit Ausbruch des ersten Weltkrieges werden Hans Bauer und die Hälfte seiner Arbeiter zum Kriegsdienst eingezogen, daraufhin wird der Betrieb der Grube Kuppel, der von Hans Bauer geführt wird, eingestellt.
  • 1916 wird Hans Bauer vom Kriegsdienst freigestellt, da Flußspat für Rüstungszwecke dringend benötigt wird. Mit reklamierten Bergleuten und Frauen konnte Hans Bauer die Flußspatförderung wieder aufnehmen und erweitern.
  • 1917 tritt Hans Bauer die erbschaftliche Rechtsnachfolge für die Flußspatgruben in Wölsendorf an. Im gleichen Jahr wird die Förderung für die Grube des Hans Bauer mit monatlich 30 - 35 Wagon geschätzt.
  • Ab 1918, unmittelbar nach dem I. Weltkrieg gab Hans Bauer, daß drittälteste von 6 Kindern, dem Unternehmen eine neue Richtung. Er trennte sich nach und nach von seinen Flußspatgruben und investierte in die Gewinnung und Verarbeitung feuerfester Tone.
  • 1918 am 30. 07. um 8 Uhr 15 Min. ist ein Unfall eines Spatfahreres geschehen und darüber wird wie folgt berichtet: " ... Als er an einer abschüssigen Stelle auf der Ortsstraße absteigen wollt, um die Wagensperre anzuziehen, glitt er ab und fiel rücklings auf den Boden. Mit der rechten Hand ergriff er noch die Wagenschleife während über den linken Arm das linke Vorderrad ging. Ehe das Hinterrad herankam, brachte er noch rechtzeitig den Arm aus der Fahrbahn ... " Der Fahrer war zum Zeitpunkt des Unfalls noch nicht 15 Jahre alt.
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Grube Kuppel, Wölsendorf, Oberpfalz, Bayern, Deutschland. Kartenausschnitt.
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Grube Kuppel, Wölsendorf, Oberpfalz, Bayern, Deutschland. Kartenausschnitt.

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Grube Kuppel, Wölsendorf, Oberpfalz, Bayern, Deutschland. Ausschnitt aus Lageskizze von E. Kohl, Berlin, 1931.
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Grube Kuppel, Wölsendorf, Oberpfalz, Bayern, Deutschland. Ausschnitt aus Lageskizze von E. Kohl, Berlin, 1931.

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Grube Kuppel, Wölsendorf, Oberpfalz, Bayern, Deutschland. Grundriss von E. Kohl, 1931.
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Grube Kuppel, Wölsendorf, Oberpfalz, Bayern, Deutschland. Grundriss von E. Kohl, 1931.

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  • 1919 am 29. September bittet die Fa. Georg Bauer (die jetzt von Hans Bauer geführt wird) das Bergamt um eine Skizze für das zu erbauende Mahlwerk am Bahnhof Wölsendorf. Betriebsleiter auf Grube Kuppel ist Zweck.
  • 1919 am 11. Dezember teilt Hans Bauer dem Bergamt mit, dass Ende des Monats die Flußspatmühle mit der Trockenanlage fertiggestellt sein wird und bittet gleichzeitig um Zuteilung von Kohle.
  • 1920 tauft Hans Bauer die Flußspatgrube am Kuppelberg (Grube Kuppel) nach dem Namen seiner Frau Maria auf den Namen Marienschacht um.

    • Hinweis dazu: In alter Literatur, zumindest bis zum Jahre 1923, wird der Name Marienschacht nirgendwo erwähnt, sondern zu diesem Zeitpunkt wird immer noch der Name Grube Kuppel und Freiherrlich von Stengel'sche Grube genannt. Die Aussage in neueren Quellen ist somit falsch, hinzu kommt, dass der Vorname Maria nichts mit dem Namen „Marien“ zu tun hat, sondern der Vorname seiner Frau hätten Marie lauten müssen, was aber nicht der Fall war.
  • 1921 verwirklichte Hans Bauer seinen langgehegten Plan, den gewonnenen Ton in einem eigenen Ziegelbetrieb zu verarbeiten. Er baut in der Wolfstrath bei Stulln ein Ringofengebäude mit entsprechenden Trocken-, Ofen- und Kraftanlagen.
  • 1921/22 wird erwähnt das die Förderung an Bleierzen pro Jahr 10 - 20 Tonnen beträgt und der Hauptanteil die Grube Kuppel liefert.
  • 1923 wird bei einer Befahrung des Wölsendorfer Flußspatreviers, als Besitzer der Grube Kuppel Hans Bauer in Schwarzenfeld genannt, es wird aber keine Belegschaftszahl und auch keine Förderung erwähnt, für alle anderen Gruben die bei dieser Revierbefahrung besucht wurden war das aber der Fall, demnach gehe ich davon aus das die Grube Kuppel wahrscheinlich im Sommer 1923 stillgelegen hat, aus welchen Gründen auch immer, und im gleichen Jahr dann an die Firma "Rüttgerswerke AG" verkauft wird.
  • weiter siehe Grube Marienschacht

Die Lagerstätte

Grube Kuppel
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Grube Kuppel, Wölsendorf, Oberpfalz, Bayern, Deutschland. Übersichtskarte mit Flurnummern.
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Grube Kuppel

Grube Kuppel, Wölsendorf, Oberpfalz, Bayern, Deutschland. Übersichtskarte mit Flurnummern.

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  • 1923 wird der Wölsendorfer Gang wie folgt beschrieben: Vom Fischerbruch aus ist die Fortsetzung des Wölsendorfer Ganges in südöstlicher Richtung noch einige hundert Meter zu verfolgen bis zu einer Stelle wo der Fahrweg nach Süden ausbiegt hört der Gang ausbeutefähig zu sein, schwache Ausläufer ziehen sich noch am Waldesrand in gleicher Richtung einige Dutzend Meter hin, die dann unter einer Decke von feuerfesten Tonen verschwinden. Der Gang taucht in alter Stärke in gleicher Richtung weiterlaufend nach circa 8 - 900 m auf der sog. Kuppel wieder auf. Die Breite des Ganges beträgt dort an der Oberfläche, die in einer Länge von 3 - 400 m schon früher ausgebeutet worden war, 1, 2 - 3 m; in die Tiefe keilt der Gang, der in einem Winkel von 75 - 85 Grad einfällt, langsam aus, um in 40 m Tiefe auf 0,4 - 0,9 m zusammenzugehen; natürlich von einigen besonderen Ausbauchungen auf 4 m oder Einschnürungen auf 0,1 m abgesehen.

Mineralogie

  • 1923 berichtet Dr. Franz Drechsler, Hochschule München, auf mehreren Seiten ausführlich wie folgt (teils gekürzt und zusammen gefaßt):
  • "Die Hauptgangmasse ist Fluorit von hellviolblauer und grüner Färbung, Stinkspat findet sich bei Gegenwart von Gneis nicht vor (es soll damit nicht behauptet werden, daß bei anders gefärbtem Flußspat etwa stets Gneis vorhanden sei). In der Mitte finden wir einen etwa 0,04 bis 0,15 m breiten Bleiglanzstreifen. Diese Schicht ist nicht ganz regelmäßig ausgebildet, öfters finden sich auch Nester und Linsen von diesem Mineral vor. Der Bleiglanz setzt sich sowohl gegen Fluorit wie gegen Baryt nicht scharf ab, sondern ist vielfach intensiv damit verwachsen. Durch ein Schwerspatband abgetrennt, folgt dann eine schmale Zone von Fluorit, die eine ausgezeichnete Breccie von hellen Flußspat- und Quarzstückchen, verkittet durch blauen Flußspat, bildet. Ein schmales Quarzband trennt das Muttergestein vom Gangmaterial."

    • Hinweis dazu: Hellviolblauer bzw. blauer Flußspat ist von Grube Kuppel bzw. später auch von Grube Marienschacht nicht bekannt geworden, es handelt sich hier um violetten Flußspat.
  • "Der Bleiglanz tritt hier meist in krummschalig - großblättriger Struktur auf; stets ist er als geschlossene Gangmasse entwickelt, die mit den übrigen Gangmineralien immer verwachsen ist oder diese metasomatisch verdrängt. Größere Kristalldrusen fehlen vollständig, undeutliche Kristalle von Bleiglanz in Hohlräumen von Baryt sind jüngerer Entstehung. Das Vorkommen von grauem Bleischweif, öfters mit Anlauffarben, dürfte seine Entstehung der Einwirkung von Gebirgsdruck verdanken. Die qualitative Analyse dieses Minerals ergab außer Pb, S noch Spuren von Ag, Fe und Zn. Der Silbergehalt dieses Bleiglanzes ergab aus ein Mittel dreier Versuche 0,031 % Ag. Wie dieses Resultat zeigt, gehört dieser Bleiglanz zu den silberarmen."
  • "In der Oxydationszone dieses Ganges trifft man als sekundäre Bildung vor allem Buntbleierz (Pyromorphit) an, das entweder in erdiger Form den Fluorit und Baryt durchtränkt, darin auch kleine Linsen bildet oder in den Hohlräumen dieser Mineralien in stengeliger oder radialstrahligen Formen auskristallisiert ist, oder traubige Krusten von gelblicher, rötlicher, rotbrauner, meist aber hell- bis grasgrüner Färbung bildet. Die meisten Kristalle sind faßartig gewölbt und arm an exakten Flächen."
  • "Der Cerussit ist hier, wie fast überall, ebenfalls eine Sekundärbildung und zwar ein Umwandlungsprodukt von Bleiglanz durch Einwirkung von kohlesäurehaltigen Tagewässer. Von den eigentlichen Weißbleierzkristallen finden sich am häufigsten die pseudohexagonale Pyramide und die säulenförmige Kombination, allein oder nach dem Brachydoma häufig verzwillingt. Weiter finden sich noch die Kombinationen allein oder verzwillingt. Häufig sind auch Drillinge."
  • "Der Cerussit sitzt sowohl einzeln, wie auch in Drusen vorkommend, in Hohlräumen von Bleiglanz, Quarz, Flußspat oder Schwerspat, sehr oft in Gesellschaft von Pyromorphit, seltener von Kupferkies oder Malachit. Kristalle enthalten manchmal Einschlüsse von Brauneisen-Erz und organische Substanz. Erste begründet gelbliche, letztere graue bis schwarze Färbung. Die meisten Cerussitkristalle sind vollkommen scharf und deutlich ausgebildet und erreichen eine Größe von bis zu 2 cm."
  • "Ein sehr seltenes Mineral auf diesem Gangtrumm ist der Stolzit; die qualitative Bestimmung der Wolframsäure dieses Bleiwolframats, das in 0,1 - 0,3 mm großen knospenförmigen Kristallgruppen auf Baryt aufsitzt, geschah durch Auflösung in Salpetersäure, wobei sich gelbe Wolframsäure abscheidet. Für eine quantitative Analyse fehlte das Material."

    • Hinweis dazu: 1967 wird von Dr. Heinz Ziehr, Regensburg, für Grube Marienschacht Stolzit genannt, der auf der 70 m Sohle in eine skelettartig ausgelaugte Flußspatstufe mit Quarz und Pyromorphit, in circa 0,5 mm kleinen, hellbraunen, spitzpyramiden Kristallen, gefunden wurde.
  • "Kupfererze auf der Kuppel sind relativ selten; außer Covellin findet sich körnig eingesprent im Baryt noch Kupferkies, der teilweise verwandelt als Malachit in faserigen Knollen in Hohlräumen von Baryt und Quarz zu finden ist oder als Kupferlasur (Azurit) Fluorit und Baryt stellenweise unter Blaufärbung durchdringt, nur selten in Hohlräumen kristallisiert angetroffen wird."
  • "Etwas häufiger findet sich Kieselkupfer (Chrysokoll) entweder derb und erdig, meist auf und in Baryt oder in strahliger Struktur auf Bleiglanz."
  • "Das Zink kommt nur als Sulfid äußerst selten in der Grube auf der Kuppel vor. Die Zinkblende, die hier zum Teil mit Bleiglanz verwachsen ist, liegt in bräunlichen Körnern eingesprent in Baryt oder Quarz, sehr selten findet man auch Einschlüsse davon im Flußspat-Kristallen. In dünneren Schichten ist das Sulfid gelb bis braun durchscheinend, dadurch und durch seinen Glanz und seine Spaltbarkeit unschwer zu erkennen."
  • "Noch seltener findet sich Covellin, er kommt fast nur als dünner Überzug über Weißblei und Bleiglanz vor."
  • "Etwas häufiger sind Manganverbindungen, Psilomelan, ausgelaugt durch vadose Gewässer aus dem zersetzten Granit oder Gneis, bildet hie und da traubige Überzüge über Baryt und Flußspat. In Spalten dieser Mineralien findet man 2 - 3 mm starke Mangandendrite an."
  • Ein weiteres Mineral ist der Baryt, der aber nicht näher beschrieben wird.
  • "Von Uran-Mineralien wurde nur Calcium-Uran-Glimmer (Autunit) gefunden, solange auf dem westlichen Teil des Ganges, der in Granit ansetzt, gefördert wurde. Dieses Mineral war verteilt auf Adern und Risse, die den rötlichgefärbten Granit durchzogen."
  • Im gleichen Jahr berichtet Dr. Heinrich Laubmann, München, wie folgt: "Im Gegensatz zum erzarmen Pfahl zeigen die Flußspatgänge stellenweise eine recht beträchtliche Erzanreicherung, besonders von Bleierz. In der Bauer'schen Grube oberhalb der Bahnstation Wölsendorf verleiht ein großblätteriger bis dichter silberarmer Bleiglanz den Gängen den Charakter der Flußspatführenden Silber-Bleierzformation. Seine Umwandlungsprodukte Weiß- und Grünbleierz sitzen ihm manchmal in kleinen Kriställchen auf. Winzige, bräunliche Körner oder Kriställchen, die selten im Grünbleierz anzutreffen sind, werden als Scheebleierz (Stolzit) angesprochen."

Mineralien (Anzahl: 19)

Gesteine (Anzahl: 1)

Untergeordnete Seiten

Referenz- und Quellangaben, Literatur

Literatur

  • Gümbel, Carl Wilhelm von (1823-1898): "Geognostische Bemerkungen über das Vorkommen des antozonhaltigen Flußspates am Wölsenberge in der Oberpfalz", in Sitzungsbericht der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften, 1, Seite 301 - 329, München, 14. März 1863.
  • Priehäußer, Max, München: "Die Flußspatgänge der Oberpfalz", in Zeitschrift für praktische Geologie, XVI. Jahrgang, Seite 265 - 269, Monatsheft Juli 1908.
  • Laubmann, Dr. Heinrich: "Minerallagerstätten", Seite 66 - 71, in "Abriß der Geologie von Bayern r.d.Rh.", in sechs Abteilungen. Abteilung III: Die geologischen Verhältnisse des Bayerisch-böhmischen Waldgebirges und der vorgelagerten Schichtenlandschaft., München 1923.
  • Drechsler, Dr. Franz: "Zur Mineralführung und Chemie der Oberpfälzer Flußspatgänge". in "Sonderdruck aus dem 17. Bericht für das Jahr 1924 des Naturwissenschaflichen Vereins Regensburg E. V"., Seite 1-48, Regensburg 1925.
  • Kohl, E. und Haller, H., Berlin: "Die Mineralführung der Wölsendorfer Flußspatgänge", in "Zeitschrift für praktische Geologie", 42.Jahrgang, Heft 5, Seite 69-79, Berlin Mai 1934.
  • Erläuterungen zur Geologischen Karte von Bayern, 1:25000, BlattNr. 6539 Nabburg, München 1967,
  • dazu "Geologische Karte von Bayern, 1:25000, BlattNr. 6539 Nabburg; München 1967", die von Dr. Wilhelm Bauberger zwischen 1962 bis 1964, unter Verwendung des Manuskriptes von Dr. Heinz Ziehr "Die Flußspatgänge von Wölsendorf und deren Nebengesteine", Diss. Univ. München 1954 und eine im Besitz des Bayer. Geol. Landesamtes befindliche Lagerstättenkarte (Maßstab 1:5000) aufgenommen wurde.
  • Ziehr, Dr. Heinz, Regensburg: "Das Nabburg-Wölsendorfer Flußspatrevier", Seite 215 - 253; Strunz, Prof. Dr. Hugo, Berlin und Tennyson, Priv.-Doz. Dr. Ch., Berlin: "Die Erzmineralien von Wölsendorf (ohne Uran) und deren Oxydationsprodukte", Seite 254 - 260; Strunz, Prof. Dr. Hugo , Berlin: "Die Uranfunde in der Oberpfalz", Seite 261 - 269; Ziehr, Dr. Heinz, Regensburg: "Zur Verbreitung von Uran und Thorium in der Oberpfalz", Seite 270 - 291 und "Geologisch-mineralogische Sammlungen in der Oberpfalz", Seite 329 - 337, in "DER AUFSCHLUSS", Sonderheft 16, 1967.
  • Weiss, Dipl. Ing. Karl: "Flußspatbergbau von der Gründerzeit bis zum zweiten Weltkrieg im Raum Wölsendorf, Stulln, Lissenthan und Freiung", Seite 57-78, in "Stulln 17.6. - 20.6. 1977".
  • "Gewerkschaft Wölsendorf"; Werkszeitschrift "Der Mitarbeiter" der Firma Riedel-de Haen AG; Ausgabe September 1987.
  • Bierler, Michael: "5. Über den Bergbau", Seite 369 - 407, in "Wölsendorf - 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr 22. Juli bis 25. Juli 1988.
  • im privaten Bestand befindliche Flurkartenauszüge und Rißwerke Grube Marienschacht.

Quellenangaben

IDs

GUSID (Globale ID als Kurzform) AhMM-6KvJkmlaJDTLHvaDg
GUID (Globale ID) FB0C1302-AFA2-4926-A568-90D32C7BDA0E
Datenbank ID 30754