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Autor Thema: Kaiserstuhl : Oberflächenfunde : Calcite, Natrolit u.a.  (Gelesen 2682 mal)

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Offline HBreuer

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Weiß jemand, wie man Oberflächenfunde am besten / sichersten von organischen Resten (Moos) befreit, wenn Druckreiniger und Ultraschallbad nicht geholfen haben ? Oxalsäure (????) wohl besser nicht. Dithionit ?
Wer kennt die Lösung ?
Gruß, Herbert

Offline harzgeist

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Re: Kaiserstuhl : Oberflächenfunde : Calcite, Natrolit u.a.
« Antwort #1 am: 14 Aug 17, 14:35 »
Einige Zeit (evtl. Tage) in Ammoniaklösung (Salmiakgeist) einlegen, dann ohne abzuspülen ein paar Stunden in Wasserstoffperoxid (ca. 10 %-ig) legen. Hierbei tritt eine Gasentwicklung und auch eine Erwärmung auf. Die Reaktion kann mitunter sehr stürmisch verlaufen, so dass Vorkehrungen getroffen werden sollten, falls das Gefäß übersprudelt.

Wenn die Reaktion abgeklungen ist, mechanisch mit Bürste, Hochdruckreiniger, Ultraschall etc. die gelockerten Pflanzenreste entfernen.

Schutzbrille und Gummihandschuhe nicht vergessen !

Thomas

Online Rübezahl

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Re: Kaiserstuhl : Oberflächenfunde : Calcite, Natrolit u.a.
« Antwort #2 am: 14 Aug 17, 14:46 »
Hallo,
Ich arbeite mit einer Kombination aus basischem Laborglasreiniger(Neodischer LM3) und 30%igem Wasserstoffproxid.

Das Material wird mit dem unverdünnten basischem Reiniger angefeuchtet.
Danach gibt man das H2O2 mit einer Pipette Tropfenweise dazu.
Es kommt zu einem heftigem aufschäumen (Sauerstoff-O2-Entwicklung)welches langsam wieder abklingt.
Dieser Prozess kann durch erwärmen mit einer Infrarotlampe beschleunigt und aufrechterhalten werden.
Die Pflanzenteile sollten dann größtenteils zerstört oder weggespült sein.Andernfalls wiederholt mann die Prozedur....

Eine Pinzette ist auch sehr hilfreich.
Ein Vorteil dieser Methode ist das der basische Reiniger(Neodischer LM3 z.Zt.ca 10€/L bei Hygi.de) sehr schonend gegenüber Zeolithen und Carbonatmineralien ist.

Ich empfehle dir auch das Buch:"Mineralien Reinigen und aufbewahren" von Lapis dort sind viele Reinigungsoperationen beschrieben und wurden auch von den Autoren selber ausprobiert.

LG Markus

Offline HBreuer

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Re: Kaiserstuhl : Oberflächenfunde : Calcite, Natrolit u.a.
« Antwort #3 am: 16 Aug 17, 13:08 »
Hallo Markus, hallo Thomas,
danke für Eure Tips.  Werde es zunächst mal mit Deiner Methode, Thomas, versuchen. War aber garnicht so einfach, mir Wasserstoffperoxyd zu besorgen, welches über 3% Verdünnung liegt. Wegen der Gefahrengutverordnung darf es angeblich nicht von den Drogeriemärkten, Apotheken gehandelt werden, und wenn doch, dann nur an Gewerbetreibende gegen Vorlage des Gewerbescheins mit Angabe des Verwendungszwecks. -
Angeblich ! -  Hab's mir dann einfach über EBay besorgt ohne Probleme.
Ach ja:  Ich habe keine MMs zu reinigen, sondern viele kleine und größere Handstücke.
Werde es erstmal mit einem Stück versuchen, vorsichtshalber.
Habe übrigens aktuelle Fotos von diversen Steinbrüchen im Kaiserstuhl eingestellt. Schaut einfach mal rein in meine Fotogalerie.
Gruß, Herbert
« Letzte Änderung: 19 Aug 17, 07:02 von HBreuer »

Offline HBreuer

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Hallo Thomas,
im Handel frei erhältlich - laut Gesetz - ist nur 3%iges Wasserstoffperoxyd. Lieferanten höherer Konzentrationen verlangen Vorlage des Personalausweises sowie schriftliche und handschriftlich unterschriebene Bescheinigung wofür das Mittel verwendet wird.
Für Kleinanwender wie mich nicht praktikabel, man scheint wohl automatisch unter Terrorverdacht zu kommen, wenn man höhere Konzentrationen erwerben will.
Reicht eine 3%ige Lösung denn auch ?
Gruß, Herbert

Offline harzgeist

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Re: Kaiserstuhl : Oberflächenfunde : Calcite, Natrolit u.a.
« Antwort #5 am: 26 Aug 17, 12:48 »
Hallo Herbert,
Mit einer 3%igen Lösung habe ich keine Erfahrung. Allerdings bezweifele ich, dass du damit eine wesentliche Wirkung erzielen wirst. Sicherlich wird auch damit eine Bleichwirkung eintreten und auch eine Entwicklung von Sauerstoffbläschen, die lose Partikel ausschwämmen. Für eine Zersetzung (und damit Lockerung) der organischen Substanz reicht das aber nicht aus.
Andererseits ist 30%iges Wasserstoffperoxid nach meiner Erfahrung zwar schwer aber nicht unmöglich zu bekommen. Ich habe auch kein Problem damit die gewünschten Angaben zu liefern. Meines Erachtens liegt es nach wie vor im Ermessen des Apothekenpersonals ob und an wen solche Substanzen abgegeben werden (mit knapp 20 Euro pro Liter in der Apotheke allerdings relativ teuer).
Wenn du die zu reinigende Stufe dort vorzeigst (ist interessant und schafft Vertrauen) und vielleicht auch dein Verständnis über der restriktiven Umgang mit gefährlichen Chemikalien äußerst, kann das auch sehr hilfreich sein.

Viel Glück
Thomas

Offline HBreuer

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Re: Kaiserstuhl : Oberflächenfunde : Calcite, Natrolit u.a.
« Antwort #6 am: 26 Aug 17, 17:05 »
Hallo Thomas,

eine 3%ige Lösung zu bekommen wäre kein Problem. Für die Vielzahl an Stufen allerdings bräuchte ich eine größere Menge.
Ich denke, ich probiere es einfach mal in einer Ammoniaklösung für einige Tage. Danach gut wässern und dann mechanische Reinigung per Druckreiniger und/oder Ultraschallbad. Wie heißt es so schön: Viele Wege führen nach Rom.

Den "Weise"  : Reinigung und Pflege von Mineralien habe ich mir inzwischen besorgt.

Gruß, Herbert

Offline harzgeist

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Re: Kaiserstuhl : Oberflächenfunde : Calcite, Natrolit u.a.
« Antwort #7 am: 26 Aug 17, 17:28 »
Hallo Herbert,
Ich wünsche dir auf alle Fälle viel Erfolg!
Es ist auch immer die Frage, ob sich der finanzielle und zeitliche Aufwand überhaupt lohnt. Denn gerade Calcit aus Oberflächenfunden ist oft schon arg angegriffen und das Ergebnis eher enttäuschend.
Bei säurebeständigen Stufen käme auch noch verdünnte Schwefelsäure (Akkusäure) alternativ in Betracht (Stufen darin einlegen und dann einige Zeit an der Luft liegen lassen, dann gut wässern). Geht natürlich mit Zeolithen und erst recht mit Calcit nicht !! Bei Quarz, Baryt, Feldspat etc. aber schon.

Thomas

 

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