Mineralienatlas - Fossilienatlas
Steckbrief
Deutschland / Saarland / St. Wendel, Landkreis / Freisen / Freisener Höhe / Ackerfunde | ||
WGS 84: Lat.: 49.56526885° N, Long: 7.26539981° E WGS 84: Lat.: 49° 33' 54.968" N, Long: 7° 15' 55.439" E Gauß-Krüger: R: 2591581, H: 5492825 Regionale Wetter Information, Macrostrat geologische Karten |
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Verkürzte Mineralienatlas URL |
https://www.mineralienatlas.de/?l=46760 |
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Verkürzte Pfadangabe |
Ackerfunde, Freisener Höhe, Freisen, St. Wendel, Saarland, DE |
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Wichtig: Vor dem Betreten dieser wie auch anderer Fundstellen sollte eine Genehmigung des Betreibers bzw. Besitzers eingeholt werden. Ebenso ist darauf zu achten, dass während des Besuches der Fundstelle die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen und eingehalten werden. |
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Ausführliche Beschreibung
Die Freisener Höhe, gelegen auf der Grenze der beiden Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland, gehörte schon immer zu den besten Fundstellen für Achate der Saar-Nahe-Region. Allerdings wurden durch die fortschreitende Stillegung von Äckern und deren Umwandlung in Weiden die Fundchancen immer geringer. Ich selbst konnte im Jahr 1998 noch sehr gute Funde auf dem letzten noch verbliebenen Acker machen - der aber seit dem folgenden Jahr bis dato brachliegt. In vielen Sammlungen finden sich jedoch klassische Belege dieses Fundortes. Die Achate sind meist Braunrot bis Rot gefärbt. Seltener sind gelbe oder grünliche Farbtöne. Holospärolithische Bildungen sind für diese Fundstelle signifikant. Sie bilden die außergewöhnlichsten Zeichnungen, sowohl was ihre Struktur (Spiralen), als auch die Farbtöne betrifft. Dies sind sphärolitische Bildungen ohne einen auf einer Oberfläche sitzenden Keimpunkt. Ihre Kristallisation fand quasi freischwebend im Kieselsäure-Gel stattfand. Desweiteren sind diese Holosphärolithe nicht gravitativ in Lagen im unteren Bereich der Mandel abgelagert, sondern in Bändern, die die komplette Mandel umlaufen, eingeregelt. Eine weitere an diesem Fundpunkt häufig auftretende Strukturvariante zeigt diskordant zur Bänderung verlaufende Pigment-Einlagerungen, die den Gourmet von ihrer Form her an ein Käse-Fondue, den Physiker an Protuberanzen erinnern. Es kommt hier auch zur Bildung ausgesprochen schöner “Wegeler”. Dieser Effekt entsteht durch feingeschichtete abwechselnd transparent oder opak ausgebildete Schichten im Achat. Fällt der Blick des Betrachters auf die transparenten Stellen, erscheinen diese dunkel (“Schatten”). Betrachtet man die opaken Schichten erscheinen diese hell. Beim Bewegen (Kippen) des Steines scheint ein Schatten das Innere des Steines zu durchlaufen. Eigentümlich ist auch das Vorkommen von Gangsstücken eines intensiv gelben Jaspis in Paragenese mit metallisch glänzenden Eisenoxiden. Dieser Jaspis findet sich auch ab und an in bläulichem Chalcedon eingebettet. In dieser Fundzone finden sich selten auch sehr farbige Gangachate. Es kommt hier auch immer wieder zur Ausbildung schöner “Membrantrümmerachate”. 1998 Doodschläjer-Acker Das Geräusch eines tuckernden Traktors kann auch heute noch bei mir Irritationen hervorrufen und den Wunsch in mir wecken, unsichtbar zu werden, befinde ich mich auf mir bisher unbekanntem Ackerland. Der Grund hierfür liegt in einer Episode die sich im Frühjahr 1998 zutrug. Jeder erfahrene Sammler weiß sich in Wald und Flur richtig zu bewegen. Über Jahre hat er tiefgehende Kenntnisse über die Landwirtschaft gewonnen und verinnerlicht. Er betritt keine bepflanzten Äcker, bittet - wenn möglich - um Sammelerlaubnis und bedankt sich artig während eines kollegialen Gespräches mit dem Landwirt mit einer kleinen Aufmerksamkeit. In jenem Frühjahr entdeckte ich nun eine Ackerfläche auf der Freisener Höhe, von der ich den Besitzer nicht kannte, die aber ansonsten beste Fundkonditionen bot. Das Wetter war leicht bedeckt, der Acker vor dem Winter umgeworfen, nicht eingesäät und von keinem anderen Sammler vor mir betreten. Er war vom Regen ausgewaschen, stark verdichtet, weil er schon so lange lag. Schäden durch mein Betreten waren also nicht zu erwarten. Kleine Achate waren vom Regen freigewaschen und in großer Zahl aufzusammeln. Ihre strukturelle Schönheit und ihre Farbigkeit war im hellen Licht des Tages gut zu erkennen. Als ich dann auch noch einen außergewöhnlich exakt geliederten roten Wegeler gefunden hatte, konnte dieser Tag mir ja nur noch Schönes bieten. Weit gefehlt. Ich hatte über Tage schon mehrere kleinere Eimer mit Jaspis und Achaten an mein Auto getragen, als ich noch eine weitere Zone am entfernt liegenden Ende des recht großen Ackers genauer anschauen wollte. Dort angekommen hörte ich einen Traktor über die Kante tuckern. Er hielt so an, daß er mir die Abfahrt auf dem Feldweg versperrte. Der aufsitzende Bauer begann auf das heftigste zu hupen und zu gestikulieren. Für einen unbefangenen Betrachter hätten all diese Laute und Bewegungen wohl einen komischen Aspekt gehabt. Mir allerdings war klar, daß mir meine bäuerliche Feuertaufe, vor der ich andernorts schon gewarnt wurde, bevorstand. Gefaßt schritt ich meiner Abreibung entgegen. Die Schnelligkeit der Beschimpfungen, die mir entgegengeschleudert wurden, und die in ihrer Varianz erstaunlich waren und auf Übung schließen ließen, stand den drohenden und Verachtung ausdrückenden Gesten in nichts nach. Mein Versuch durch stilles, aber gefaßtes Erdulden die Beschimpfung zu verkürzen, brachte wenig. Erst als ich durch leicht gekrümmte Haltung und herabhängende Mundwinkel ein Schuldeingeständnis simulierte, beruhigte sich die Lage. Argumente vorzubringen konnte nur schaden. So mußte ich mir eine Litanei von Schandtaten anderer Sammler, die vor mir die Äcker des armen Bauers ausgeplündert hatten anhören. Ursprüngliches Verständnis auf meiner Seite - hörte ich doch von Schäden an junger Frucht, verursacht durch Horden von Sammlern aus dem Nordwesten - schwand jedoch, als ich erkannte, daß er den widerlichen Steinsuchern auf seinem Grund den vermeintlichen Gewinn neide. Da würden Touristengruppen gegen horrendes Geld über seine Äcker geführt - und er hätte nichts davon. Da würden Sammler mit Achaten in Idar- Oberstein schnelles Geld machen können - und er hätte nichts davon. Und überhaupt - jetzt käme ich auch noch daher und sammle ihm die Früchte seiner Arbeit weg - und er hat wieder nichts davon. Ich zeigte mich weiterhin zerknirscht, obwohl die Beschimpfung jetzt schon länger andauerte. Nachdem er sich etliche Male wiederholt hatte, stoppte sein Redefluß und wir konnten uns wie normale Menschen unterhalten. Er verriet mir, daß er selbst auch ein paar Achate auf dem Hof habe, und er diese gerne veräußern würde. Also fuhren wir zu seinem Hof, der gerade über der Kante lag und ich schaute mir die Steine an. Die Stücke waren durchweg mies und nur Glück konnte beim Schliff noch etwas daran ändern. Mit bäuerlichem Geschick handelte er bei mir einen zu hohen Preis heraus, da ich immer noch etwas Schuldgefühle gegenüber dem gepeinigten Bauern hatte. Da ich aber in diesem Moment kein Geld dabei hatte, kam ich am nächsten Tag wieder, um den Handel abzuschließen. Allerdings war der Bauer mittlerweile über seine Habgier gestolpert. Nun sollten die Steine mindestens das Doppelte wie am Vortag bringen. Da mir diese Preistreiberei aber zu blöd wurde und meine Schuldgefühle längst verraucht waren, ließ ich ihn einfach stehen. Nach diesem Ereignis mußte ich jedesmal an einer Stelle, die einen exzellenten Ausblick auf den an Achaten reichen Acker bot, die Freisener Höhe passieren, wenn ich von Idar aus auf die Autobahn A 61 fuhr. Mir persönlich war ja der Zugang auf des schlauen Bauers Acker verboten, und mit Wehmut dachte ich an verpasste Fund-Chancen oder die Möglichkeit erfolgreicher nächtlicher Suche im Schein einer klitzekleinen Taschenlampe nach. Allerdings führte der Bauer auch keine weiteren Sammler in Versuchung und hat den Acker bis heute brachliegen lassen. Irgendwann waren auch die letzten kleinen Mandeln von diesem Ort verschliffen, und meine Exkursionen verlagerten sich in andere Gefilde. Autor Klaus Schäfer |
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Achat Dieser etwa 27 mm große Achat stammt von den Äckern auf der Freisener Höhe. Copyright: Klaus Schäfer; Beitrag: Klaus Schäfer Sammlung: Klaus Schäfer Fundort: Deutschland/Saarland/St. Wendel, Landkreis/Freisen/Freisener Höhe/Ackerfunde Mineral: Achat Bild: 1525887408 Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung |
Achat |
Dieser etwa 27 mm große Achat stammt von den Äckern auf der Freisener Höhe. |
Sammlung: | Klaus Schäfer |
Copyright: | Klaus Schäfer |
Beitrag: Klaus Schäfer 2018-05-09 |
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Achatmandel Diese etwa 110 mm große Achatmandel stammt aus Ackerfunden des Jahres 1998 auf der Freisener Höhe. Copyright: Klaus Schäfer; Beitrag: Klaus Schäfer Sammlung: Klaus Schäfer Fundort: Deutschland/Saarland/St. Wendel, Landkreis/Freisen/Freisener Höhe/Ackerfunde Mineral: Achat Bild: 1525165127 Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung |
Achatmandel |
Diese etwa 110 mm große Achatmandel stammt aus Ackerfunden des Jahres 1998 auf der Freisener Höhe. |
Sammlung: | Klaus Schäfer |
Copyright: | Klaus Schäfer |
Beitrag: Klaus Schäfer 2018-05-01 |
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Achat Dieser etwa 79 mm große Achat stammt von den Äckern auf der Freisener Höhe. Copyright: Klaus Schäfer; Beitrag: Klaus Schäfer Sammlung: Klaus Schäfer Fundort: Deutschland/Saarland/St. Wendel, Landkreis/Freisen/Freisener Höhe/Ackerfunde Mineral: Achat Bild: 1525887302 Wertung: 10 (Stimmen: 1) Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung |
Achat |
Dieser etwa 79 mm große Achat stammt von den Äckern auf der Freisener Höhe. |
Sammlung: | Klaus Schäfer |
Copyright: | Klaus Schäfer |
Beitrag: Klaus Schäfer 2018-05-09 |
Mehr | MF |
Mineralien (Anzahl: 9)
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Achatmandeln in Melaphyr Dieses etwa 40 mm große Melaphyrstückchen enthält zwei kleine, bunte Achatmandeln. Das Stück stammt von den Äckern auf der Freisener Höhe. Copyright: Klaus Schäfer; Beitrag: Klaus Schäfer Sammlung: Klaus Schäfer Fundort: Deutschland/Saarland/St. Wendel, Landkreis/Freisen/Freisener Höhe/Ackerfunde Mineral: Achat Gestein: Melaphyr Bild: 1524811243 Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung |
Achatmandeln in Melaphyr |
Dieses etwa 40 mm große Melaphyrstückchen enthält zwei kleine, bunte Achatmandeln. Das Stück stammt von den Äckern auf der Freisener Höhe. |
Sammlung: | Klaus Schäfer |
Copyright: | Klaus Schäfer |
Beitrag: Klaus Schäfer 2018-04-27 |
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GUSID (Globale ID als Kurzform) | cGrFWPodTkOFQyFmZTfdNg |
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Datenbank ID | 46760 |