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Autor Thema: Erneut Bergbau im Erzgebirge ?  (Gelesen 16693 mal)

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Offline uwe

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Erneut Bergbau im Erzgebirge ?
« am: 30 Nov 06, 19:24 »
Im Leitartikel der Chemnitzer Freien Presse wurde heute berichtet, daß die Wismuttochter Wisutec in Pöhla die Möglichkeiten untersucht, die dort lagernden, reichen Wolframerze abzubauen. Wäre ja für die Region nicht schlecht, wird aber für die Sammler nichts bringen, da heute der Abraum gleich Untertage bleibt und als Versatz verwendet wird.

Was sagen die Bergbauexperten Geomüller und Bergmeister dazu ?

Glück Auf
Uwe

Offline Bergmeister

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Re: Erneut Bergbau im Erzgebirge ?
« Antwort #1 am: 30 Nov 06, 19:44 »
Glück Auf Uwe,

schon klar, nachdem hierzulande wegen Billigerzimporten alles dicht gemacht wurde sagt jetzt der Chinese: njet, Eigenbedarf! Der damaligen Kurzsichtigkeit verdankt man jetzt natürlich die Abhängigkeit gegenüber gelber Schlitzaugen. Aber was soll´s, Wisutec klingt ja schon mal besser als diverse Interessenten aus dem Ösiland  ;D. Währe ja auch wirklich saudumm eine Lagerstätte im eigenen Land von Ausländern auszubeuten - erinnert mich irgendwie an die Entwicklungsländer  >:(. Auch im Vogtland, speziell die Fluoritgrube Schönbrunn und die Barytgrube Brunndöbra betreffend, soll der Bergbau aus seinem Dornröschenschlaf erwachen. Wie Du richtig bemerkt hast ist durch die heutigen Abbaumethoden leider mit keinen Funden mehr zu rechnen. Bei Schönbrunn soll der Fluorit als Granulat gewonnen werden. Entstandene Hohlräume werden gleich versetzt.

Grüße

Bergmeister

Offline geomueller

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Re: Erneut Bergbau im Erzgebirge ?
« Antwort #2 am: 30 Nov 06, 20:11 »
schon klar, nachdem hierzulande wegen Billigerzimporten alles dicht gemacht wurde sagt jetzt der Chinese: njet, Eigenbedarf! Der damaligen Kurzsichtigkeit verdankt man jetzt natürlich die Abhängigkeit gegenüber gelber Schlitzaugen. Aber was soll´s, Wisutec klingt ja schon mal besser als diverse Interessenten aus dem Ösiland.
Bergmeister

Hallo,

17 Jahre nach der politischen Wende sollte eigentlich jeder begriffen haben das jeglicher Erzbergau in der DDR unrentabel war und nur aus Devisenmangel oder auf Grund von Boykotten durchgeführt wurde um den Eigenbedarf zu decken, also was hätte man da in Marktwirtschaftszeiten wie erhalten sollen. Der Bergbau war mit das erste was nach der Wende dicht gemacht wurde. Das hat nichts mit Kurzsichtigkeit sondern mit logischer Konsequenz zu tut. Und es gibt auch nicht "diverse Interessenten aus dem Ösiland" sondern einen.

Also Bergmeister, ich kann dir nur wiederholt sagen dich erst mal genau zu erkundigen bevor du hier irgend welchen Senf zum besten gibst.

Übrigens die Flussspatgrube sollte nach der Wende privat geführt weiter betrieben werden, aber es hat sich eben zu dieser Zeit nicht gelohnt!

Gruß Jürgen

Offline Bergmeister

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Re: Erneut Bergbau im Erzgebirge ?
« Antwort #3 am: 30 Nov 06, 20:50 »
Ruhig blut, Wismutkumpel,

logo waren die Bergbaubetriebe der ehemaligen DDR unrentabel doch deswegen gleich alles dicht machen und absaufen lassen? Die Steinkohle wird schließlich auch subventioniert. Und überhaupt, in ein paar Jahren wird es soweit gekommen sein das irgendwelche ausländischen Unternehmen noch die Restkrümel des Uranerzes bei uns abbauen werden.

Thema Flußspatgrube: da gab es eh mehrere Varianten bis hin zum Freizeitpark, um das austretende Thermalwasser zu nutzen.

Thema Erzräuber aus dem Ösiland: ob mehrere oder nur ein Interessent - mir doch egal!

Thema Senf: welchen bevorzugst Du? Esina oder Bautzner?  ;D
« Letzte Änderung: 30 Nov 06, 20:55 von Bergmeister »

Offline loismin

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Re: Erneut Bergbau im Erzgebirge ?
« Antwort #4 am: 01 Dec 06, 15:27 »
Hallo Bergmeister.

So ausländerfeindliche Parolen wie Schlitzaugen und Ösis höre ich zumindest
nicht gerne ,egal wo das geschrieben wird und von wem.
Auch Du solltest froh sein wenn sich Geldgeber finden die im Osten Deutschlands finanzieren und Arbeitsplätze schaffen.
Woher in der Welt die kommen ist heutzutage auch schon egal.

Gruß
Loismin

Offline Bergmeister

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Re: Erneut Bergbau im Erzgebirge ?
« Antwort #5 am: 01 Dec 06, 19:07 »
Hi loismin,

der Ausdruck Ösi steht regional auf einer Stufe mit Ossi oder Wessi. Von ausländerfeindlicher Parole kann hier keine Rede sein. Ebenso Schlitzaugen. Was meinst Du wie über uns Deutsche geredet wird? Wir sind doch überall die Trottel. Bleib mal auf dem Teppich. Das ist ja ähnlich wie mit den Mohamed-Karrikaturen. Aus einer Mücke wird gleich ein Elefant gemacht.

Gruß vom ausländerfreundlichen Bergmeister

Offline kristallspürnase

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Re: Erneut Bergbau im Erzgebirge ?
« Antwort #6 am: 01 Dec 06, 19:41 »
jaaa...peng,krach, ssssssshhhhhhhhh...buff! Neuen Zündstoff braucht das Land!
Also als unrentabel würde ich den bergbau bei uns zu DDR-Zeiten nicht betrachten und auch für dich, Geomüller, rentieren sich die Halden der 371 oä noch oder?!? na;)!?
Ösi=ausländerfeindlich ??? Wohl nicht oder?! Bin aber auch der Meinung, das Deutschland lieber selber versuchen sollte seine Rohstoffe zu nutzen und nicht dem Umland in den Rachen werfen!! Das endet dann so wie mit dem Transrapid!...
Wie auch immer: Vote for German Bergbau!!!!

ach und: @geomüller: das sind ja auch ganz neue Töne von dir: ich kann dir nur wiederholt sagen dich erst mal genau zu erkundigen bevor du hier irgend welchen Senf zum besten gibst!? Das ist nicht nett..wegen so einer Kleinigkeit!zhzh


Keep on Digging!

Offline Kilo

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Re: Erneut Bergbau im Erzgebirge ?
« Antwort #7 am: 01 Dec 06, 19:56 »
Leute
beruhigt euch,
geht kloppen, das bringt mehr!
Gruß Kilo

Offline geomueller

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Re: Erneut Bergbau im Erzgebirge ?
« Antwort #8 am: 01 Dec 06, 20:09 »
Ach schade das ich kein Globalmoderator mehr bin, dann würde ich diesen Thread in den Kindergarten verschieben, so wie er jetzt geführt wird gehört er da hin!

Zurück zum Thema!!!
Klar wäre es schön wenn in Sachsen und Deutschland überhaupt der Bergbau wieder aufblühen würde, bei den ständig steigenden Rohstoffpreisen wird dies hier und da sicher mittelfristig auch geschehen. Einen Erzbergbau im großen Maßstab wird es aber mit Sicherheit in Deutschland nicht mehr geben, nicht nur weil derart reiche Vorkommen nicht mehr vorhanden sind sondern auch weil die bürokratischen Hemmnisse und Auflagen in Deutschland einfach zu groß sind.

Zu der Scheelitlagerstätte in Pöhla-Tellerhäuser ist zu sagen das diese seit den 80er Jahren schon bekannt und intensiv erkundet ist aber auch zu DDR-Zeiten nicht abggebaut wurde, obwohl man das Wolfram dringend für den Eigenbedarf benötigt hätte, weil die Aufbereitung dieses Wolframerzes, welchen feindispers verteilt in Skarn vorkommt, sehr kompliziert und kostenintensiv ist. In der Lagerstättensammlung der Wismut in Hartenstein ist dieses Scheeliterz und auch das daraus gewonnene Wolframkonzentrat zu besichtigen.

Wenn das alles so einfach gewesen wäre hätte man das Wolfram in Pöhla mit gewinnen können denn die bergmännischen Aufschlüsse waren da, das in Pöhla vorhandene Zinnerz wurde ja auch abgebaut.

Es wäre schön wenn dieser Thread nun fachlich und sachlich weiter geführt werden könnte :)

Gruß Jürgen

Offline Bergmeister

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Re: Erneut Bergbau im Erzgebirge ?
« Antwort #9 am: 01 Dec 06, 20:13 »
@geomueller,

ganz Deiner Meinung. Danke für die sehr interssanten Ausführungen.

Gruß Bergmeister

Offline geomueller

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Re: Erneut Bergbau im Erzgebirge ?
« Antwort #10 am: 01 Dec 06, 20:34 »
Noch mal ich,

die geologisch-geophysikalischen Lagerstättenerkundungsarbeiten in der DDR wurden sehr intensiv und aufwendig geführt da man auf die Rohstoffe angewiesen war und wohl jede Lagerstätte die abbauwürdig war und deren Rohstoffe auch aufbereitbar waren wurde auch abgebaut selbst wenn der Aufwand so hoch war das er unter marktwirtschaftlichen Bedingungen nicht betrieben worden wäre. Ich möchte fast behaupten das es kein anderes Land in der Welt gibt mit einer derart hohen Bohrloch- und Erkundungsdichte wie die ehemalige DDR.

Dabei wurden auch einige Lagerstätten entdeckt deren Rohstoffe nicht oder nur mit unrealistisch hohem Aufwand aufzubereiten waren. Zwei Beispiele sind eine Skarnerzlagerstätte bei Delitzsch und der Felsithorizont bei Freiberg.

Gruß Geomueller

Ingo Löffler

  • Gast
Re: Erneut Bergbau im Erzgebirge ?
« Antwort #11 am: 01 Dec 06, 20:37 »
Hallo Jungs,
deses Thema ineressiert mich auch mal,vor welchen Schwierigkeiten steht Bergbau eigendlich hier in Deutschland?Eine Konzession kann nicht teuer sein!Begründung:Der Verein Historischer Goldbergbau (bin selber Mitglied) in Goldhausen Hessen besitzt eine über etwa 20000 Hektar diese kostet ein Apfel und ein Ei in Vergleich zu Mexicanischen Verhältnissen.
Umweltschutz ist ne Lachnummer!Begründung:Der Willinger Skiverein baut (läst bauen) in den nächsten Jahren oben auf den Berge extra ein Wasserbecken (künstlichen See) um im Winter die Schneeproduktion kostenbilliger und effizienter betreiben zu können.Dazu werden größere Waldflächen gerodet die aber im Naturschutzgebiet liegen.
Also was sagt die Bergordnung aus wie sieht es mit Steuern und Abgaben aus.Ist die Bergordnung Bundesweit einheitlich geregelt oder gibt es Länderabhängige unterschiede.Mich interessieren mal echte Fakten und keine Mutmaßungen.

Gruß Calciteminer

Isarkiesel

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Re: Erneut Bergbau im Erzgebirge ?
« Antwort #12 am: 01 Dec 06, 21:09 »
Hallo Calciteminer!

Es sind wohl die Arbeitsschutzvorschriften zusammen mit dem Umweltschutz.

Gruß,
Holger

Ingo Löffler

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Re: Erneut Bergbau im Erzgebirge ?
« Antwort #13 am: 01 Dec 06, 21:40 »

Hallo Holger,
deine Antwort ist leider etwas schwammig,nichts konkretes.Ein ehemaliger Lehrer von mir sagte in solchen Fällen immer "komm zur sache Schätzchen",soll heißen das es bitte konkreter werden soll.Eine Aussage mit der man etwas Anfangen kann.
Arbeitsschutzvorschriften hast du auch in anderen Ländern und Umweltschutz ist relativ,kommt immer auf die höhe der Investition an.

Gruß
Calciteminer

Offline wolfi

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Re: Erneut Bergbau im Erzgebirge ?
« Antwort #14 am: 01 Dec 06, 22:34 »
Servus alle,

Skarn bei den Preussen in Delitzsch? Hab ich auch noch nicht gewusst...
Tatsache ist es jedoch, dass die Rohstoffpreise exorbitant steigen - ein Ende dieser Entwicklung ist wohl in den nächsten Jahren nicht in Sicht - , daher sage ich als Bänker, steigt in Rohstoff-Fonds ein! Nebeneffekt dabei, es werden auch wieder alte Rohstoff-Vorkommen in Deutschland auf Rentabilität überprüft. Vielleicht gibt es dabei die ein oder andere Überraschung. Festlegen würde ich mich dabei aber jetzt nicht unbedingt auf ein bestimmtes Vorkommen, sei es Pöhla, Ehrenfriedersdorf, Wölsendorf oder Auerbach/Oberpfalz. Gerüchte gibt es schon einige, aber die glaube ich erst, wenn Bergleute nach unten fahren...
Aber, wie es schon in der Werbung heisst: nix ist unmöglich!

Servus + Glück auf
Wolfi

 

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