Hallo Michael
Ehrlich gesagt, mache ich mir wenig Gedanken um die Genese bzw. Entstehung. Als Hobbypaläobotaniker steht für mich in erster Linie der pflanzliche fossile Inhalt im Vordergrund. Es wird auch immer vergessen, das der größte Teil der gefundenen Silizite fossilleer ist bzw. Strukturen beinhaltet, die schwer zu deuten sind. Da sie für uns Sammler wenig von Interesse sind, werden sie kaum beachtet. Ich habe auch nur 2-3 etwas größere Stücke bearbeiten lassen, kleinere Stücke findet man öfter. Auch wenn es noch Wissenslücken in der Genese gibt, ist von einer hydrothermale Einkieselung unter Beeinflussung von vulkanischen und tektonischen Ereignissen auszugehen. Diese "Hornstein"-Bänke oder Knollen standen im direkten Kontakt oder Nähe von Süßwassergewässer. Häufig unter- oder auch überlagert von Tuff- und Lapilli-Schichten. Somit waren die Pflanzen und auch Tiere Pioniere nach den Vulkanausbrüchen.
Hier zwei Literaturangaben zur Vertiefung:
-Veröffentlichungen des Museums für Naturkunde Chemnitz Band 29 (2006): Rößler et al: Zur Geologie, Stratigraphie und Fossilführung permischer Silizite im Raum Zwickau
- Oder Lit. zum Döhlener Becken, welches auch Einfluss auf unsere Fundgebiete hatte:
Reichel,W & Lange,J-M.; Cherts aus dem Döhlener Becken_Geologica Saxonica 2007
Mitunter ist eine Identifizierung solcher Silizite ohne Inhalt nicht einfach und im Falle von Zwickau wurde das Material von Mineraliensammlern (auch hier im MA) als hellblauer Chalcedon oder rotbrauner Jaspis deklariert und angeboten. Bis jemand mal auf den Deckflächen dieser Stücke Pflanzenreste entdeckt hat und ins Museum nach Chemnitz gebracht hat. Eben bei der hydrothermalen Entstehung von, ich schreibe jetzt bewusst, Kieselsäureverbindungen und Abfolgen verwischen sich eben die Grenzen (deshalb gibt es womöglich auch so viele Bezeichnungen und Sichtweisen). Werner aus der Lausitz