Hallo Jörn
Oliver hat schon gefragt: Was ist für dich ein typisches Stück eines Psaronius. Ich glaube unser Bild von diesem Baumfarn ist meist von den optisch und ästhetisch ansprechenden Querschnitten geprägt. Aber in den meisten Fällen wird nur der obere Bereich dieses Farnes mit dem inneren Luftwurzelmantel und dem eigentlichen Holzstamm gezeigt. Vollständige komplette Stücke mit auslaufenden äußeren Luftwurzelmantel werden sehr selten gezeigt. Mitunter werden diese Basisteile gar nicht bearbeitet (zumindest vor Jahren in Südamerika) da sich darin abgestorbenes Substrat und Sediment wie verkieselte Vulkanasche befindet. Viel unattraktives Material, was zu bearbeiten wäre. Wurde häufig auch abgeschlagen! Zurück zu deinem zuletzt gezeigten Segment (ist ja kein Querschnitt im klassischem Sinne): Natürlich gehört dein sog. Bereich 2 schon zum äußeren Luftwurzelmantel. Man sieht doch die eindeutige Abgrenzung zu den inneren Luftwurzeln, deren Habitus ja vollkommen anders ist! Und, es war eine Pflanze, die wächst nun mal "chaotisch, unstrukturiert, durchmengt", wie du es empfindest, die wächst nicht nach unseren ästhetischem Empfinden. Dies versuchen wir natürlich im Botanischen Garten, da werden abgestorbene Teile entfernt, da wird der Farn (oder andere Pflanze) geputzt, im Urwald sieht so etwas ganz anders aus. Wenn man Bilder von der Basis im Bergwald wachsender Baumfarne betrachtet, bekommt man erst eine Vorstellung vom äußeren Luftwurzelmantel. Für mich sind diese Bereiche interessanter als diese hoch ästhetischen Querschnitte, da man evtl. in diesen Bereichen Epiphyten entdecken kann. Zu Letzt noch zu deinem Geröll-Stück: Es wurde ja schon hinreichend bestätigt: Psaronius sp. - äußere Luftwurzeln. Und du merkst: Erst nach einer Bearbeitung kann man eine fundierte und einigermaßen verlässliche Aussage treffen (somit ist eben auch der Hinweis zu Kieseltorf vom Tisch). Dies solltest du z.B. beim Einstellen für Bestimmungen / Einordnen von Kieselhölzern beherzigen. Werner aus der Lausitz