https://www.juwelo.dehttp://www.phillisverlag.de/Kalender-Shop/Mineralienkalender/https:///edelsteintage-dortmund.de

Autor Thema: Trommelgeheimnisse  (Gelesen 148007 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline trommeln

  • *****
  • Beiträge: 935
    • Unsere Steinseite
Trommelgeheimnisse
« am: 30 Sep 07, 20:32 »
Hallo
da ich vielfach angefragt wurde, hier eine Auflistung unserer Fehler und Erfolge.

Wir benutzen den Tumble Vibe V10
Siliziumkarbid in den Grössen 80, 600, 1200
Polierpaste Trovalit
Keramikkörper

Dazu ausprobiert:Walnussschalen 2mm und Polierpulver trocken - wir waren nicht zufrieden...konnten keinen Glanz erzeugen..

Standard:
Wir tublen mit jeder Stärke 24 Stunden. Ab 1200 Keramik dazu, dafür weniger Steine.

Harte Steine:
2-3 Tage 80er Pulver, Rest wie oben

Weiche Steine:
1 Tag 80, 1 Tag 600, dann direkt in Keramik mit Polierpaste, allerdings nur ganz wenige Steine - dann kommen sogar gewöhnliche Kiesel (gequältes Gestein) super.

Bei grossen oder unebenen Steinen zerschneiden wir sie oder schneiden unebene Stellen ab. Wir benutzen dazu:
1 Fliesenschneider mit Diamantsäge Nassschnitt
1 Schleifstein normal mit Wasser
1 Winkelschneider mit Steinbearbeitungsblatt grob für Flächenschliff (also nicht mit der Kante schleifen) - damit können unebene Steine etwas geglättet werden

Offline trommeln

  • *****
  • Beiträge: 935
    • Unsere Steinseite
Re: Trommelgeheimnisse
« Antwort #1 am: 30 Sep 07, 20:41 »
Hier nach unserer  Endeckung für weiche Steine: so werden unsere "weichen" Steine jetzt
Bei dem untersten, gestreiften Stein tippe ich auf eine verkieselte Pflanze.

Offline trommeln

  • *****
  • Beiträge: 935
    • Unsere Steinseite
Re: Trommelgeheimnisse
« Antwort #2 am: 02 Oct 07, 12:33 »
Ergänzung zu "weiche Steine":
Wir haben die Steine jeweils einen halben/ganzen Tag in der Keramik mit Polierpaste gelassen, dann nur die Steine (die glänzten, aber das waren fast alle) rausgefischt und neue dazugegeben. Das konnten wir 3 mal machen, der 4. Gang wurde dann nicht mehr glänzend. Jetzt also die Keramik gewaschen und alles wieder neu angesetzt.

Topfprobleme:
Wir haben den Spirator ja in der Schweiz gekauft, sehr teuer... aber es hat sich gelohnt, die erste Maschine war nach einem halben Jahr kaputt und der Verkäufer hat uns problemlos eine neue Maschine gegeben. Ueli hat gleich eine 2. Maschine dazugekauft (hat Sucht verspürt *smile).

Kaum ist die Maschine wieder gut gelaufen, hat sie unten 3 Löcher bekommen. Dort wo sie aufliegt...
Wir haben nun einen neuen Topf direkt in den USA bestellt, warten allerdings immer noch darauf.

Nun haben sich im neuen Topf die Steine verkeilt.. und in die Seitenwände richtige Dellen eingefräst. Sehr schade! Aber wir wissen ja, die richtigen Schwachstellen sind unten, die drei Punkte.

Im Topf mit den Löchern haben wir zeitweise die Nussmischung laufen lassen, das ging gut.
Aber mit den Nüssen war zuwenig Erfolg, also haben wir die "weiche Steine"-Mischung dort versucht, die ist ja nicht sehr nass. DuckTape unten raufgeklebt.. und bis jetzt läuft die Trommel ohne Probleme.

Eine weitere Schwachstelle ist der Ablauf am Topf. Dort hat Ueli einen Hartgummizapfen reingesteckt, und mit Araldit festgeklebt. Das hält bis jetzt super.


Offline trommeln

  • *****
  • Beiträge: 935
    • Unsere Steinseite
Re: Trommelgeheimnisse
« Antwort #3 am: 03 Oct 07, 23:51 »
Neue Probleme:
wir sind ja dabei die weichen Steine nach der neuen Methode neu zu schleifen/trommeln.
Die haben wir früher, als sie nicht glänzten einfach mit Lack besprayt. Später dann mit Spezialwachs gewachst.
Nun haben wir die wieder in die Trommel geworfen.. das gab eine Riesensauerei!

Die Steine wurden rauh, aber es war nur das Lack/Wachs-Zeugs.. also alles gut gewaschen und wieder  mit Keramik  und etwas Wasser laufenlassen.. dann wars doch ok. Dann Topf ausgekratzt und weiter gehts....
Aber viele der Steine sind jetzt doch glänzend geworden.. und die die schon glänzend waren, die wurden spiegelnd!
_____________________________________

Nicht vergessen: immer viele kleine Steine zugeben... harte... und wenn die nur für die Schleifgänge sind.. immer wieder reingeben... ich denke sogar, die Hälfte der Steine müssen 0.5-2cm sein! in den rauhen Trommelgängen. U hat sich sogar einen Sack Rosenquarzstücke gekauft im Gartencenter.. für wenig Geld.. und die laufen einfach immer wieder mit... füllen die Hohlräume aus zwischen den grossen Steinen...

Offline Goldi85

  • ******
  • Beiträge: 1.177
  • go ahead, make my day!
Re: Trommelgeheimnisse
« Antwort #4 am: 04 Oct 07, 00:03 »
Hallo,

versucht mal, nur Steine mit gleicher Härte in einen Poliergang zu packen. Ansonsten werden die Weicheren während dem Polieren von den Härteren einfach zerkratzt. Daher kriegen die dann auch keinen Glanz.

Gruß  Daniel

Offline trommeln

  • *****
  • Beiträge: 935
    • Unsere Steinseite
Re: Trommelgeheimnisse
« Antwort #5 am: 04 Oct 07, 08:31 »
ja.. da hast du recht... das wussten wir zwar, waren aber immer viel zu ungeduldig einen ganzen Gang zusammenzusammeln... aber ich denke, wir müssen uns da mehr disziplinieren.

Offline caliastos

  • inaktiver User
  • ******
  • Beiträge: 1.569
Re: Trommelgeheimnisse
« Antwort #6 am: 04 Oct 07, 10:01 »
naja, bei steinchen sollte man schon relativ schnell 500g beisammen haben.

aber:

zu der gleichen härte. das problem dabei ist, daß es bei steinen (gesteine) keine härte gibt, da diese eine mineraleigenschaft ist und gesteine aus "n" mineralen bestehen.
daher: schaut was für minerale drinnen sind und orientiert euch am härtesten. zudem darauf achten wie der verband der körner ist, also eher fest oder lose oder ob schäden dabei sind. alles wirkt sich auf die festigkeit aus. z.b. wird ein kalkstück mit quarzsandkomponente sicherlich reine kalkstücke zerkratzen.

Offline trommeln

  • *****
  • Beiträge: 935
    • Unsere Steinseite
Re: Trommelgeheimnisse
« Antwort #7 am: 04 Oct 07, 10:47 »
Genau.. das war zu Beginn auch unsere Schwierigkeit.. aber nun haben wir schon eine Kiste voller Steine die nicht gut gekommen sind... und die werden jetzt halt einfach in den "Schongang" getan.. da kommen sie gut.
Aber schon vor dem Einfüllen sortieren nach weich und hart.. das müssen wir uns noch angewöhnen..
Inzwischen haben wir mehr Erfahrung und können besser sagen was Chancen hat... und was zusammen passt.
Genau die Konglomerate muss man sehr schonend behandeln. Die hats uns zu Beginn nur zerteilt.

Ausserdem haben wir die letzten Tage viele unserer Vorräte neu überprüft.. ob sie uns noch gefallen, ob sie Chancen haben und ob sie Chancen im Schongang haben... Den Rest jetzt definitiv fortgeworfen... ok, nur 20 m weit... ist also nicht aus der Welt, solten uns neue Ideen kommen oder wir uns einen besseren Schleifstein zulegen.

Offline trommeln

  • *****
  • Beiträge: 935
    • Unsere Steinseite
Re: Trommelgeheimnisse
« Antwort #8 am: 04 Oct 07, 10:54 »
Gesteine - Minerale

Ja, das war uns zu Beginn auch  nicht klar. Sicher wussten wir von Nagelfluh, Konglomeraten, Bekzien.
Aber dass ein einzelner Stein auch verschiedene Minerale enthält, war uns nicht so klar. Besonders wenn dann noch irrtümlich Bezeichnungen wie Serpentin/Serpentinit existieren... Smaragdit-Gabbro mit aber Olivin, Granat-Irgendwas... Radiolarit, der aber völlig verschieden aussieht..  je nach Quarz/Manganbeimengung..

Inzwischen haben wir das verstanden. Aber ich denke es ist nicht damit getan den Fels Serpentin in Serpentinit umzubenennen, es müsste da umgangssprachlich noch genauere Definitionen geben. Und nun auch die ganze esotherische Branche... die benutzt natürlich lieber die Bezeichnungen die besser ziehen.. also Serpentin oder Jaspis (was inzwischen alles unter Jaspis angeboten wird... ist ja ganz verschiedenes Gestein).

Offline caliastos

  • inaktiver User
  • ******
  • Beiträge: 1.569
Re: Trommelgeheimnisse
« Antwort #9 am: 04 Oct 07, 22:23 »
Ähm, Serpentin ist nicht das gleiche wie Serpentinit. Serpentin ist eine Mineralgruppe und Serpentinit ein Gestein aus Serpentinmineralen. Siehe auch:

http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Serpentinit & http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Serpentin

Beste Beispiel für ein Gestein aus mehreren Mineralen: Granit (Feldspat, Quarz, Glimmer (Muskovit oder Biotit und Co.)

Die Bezeichnungen sind an sich eigentlich schon eindeutig.

Smaragdit-Gabbro ist ein Gabbro mit einer deutlich sichtbaren Menge an Smaragdit. Mit Olivin bzw. Granat heißt, daß auch noch Olivin oder Granat vorkommt. Olivin, oder auch Peridot genannt, und Smaragdit sind dann nenneswerte Begleitminerale des Gabbros.

Siehe auch: http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Smaragdit , http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Gabbro & http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Olivin

Radiolarit ist ein marines Sediment (Tiefseeton) mit einer ziemlichen Menge Radiolarien, die es so abrasiv wie Quarz werden lassen, da Radiolarien aus SiO2 bestehen.

Die Farbe an sich ist nur ein bedingtes Bestimmungskriterium. Wenn man einem Mineralogen mit Farbe als Bestimmungskriterium kommt, dann gehen manche richtig an die Decke (von Dozenten gut bekannt).


Aber eines sollte man tunlichst lassen. Nämlich Gesteine irgendwie umzubenennen. Gibt nur Chaos. Das Esotherische Gestöpsel ist ja schon zu Haareraufen. Serpentin ist halt kein Serpentinit und die Gesteinsbezeichnungen meistens recht eindeutig. Probleme bereiten nur unterschiedliche Lokalnamen oder Namen, die aus der Bearbeitenden Industrie kommen und z.B. ein Gestein "Marmor" nennt, welches definitiv kein Marmor ist.
An sich ist es bei uns teilweise nicht gern gesehen, wenn Gesteine "irgendwie" benannt sind und man im namen keinen Hinweis findet was es wäre.

Jaspis ist z.b. auch schon wieder so eine Verballhornung mehrerer Gesteine, die niemals ein Jaspis sind (oder auch bei Jade, Türkis und tralala).

Will man wissen was für ein Gestein man vor sich hat, dann geht man auf die Genese und die Minerale ein, die sichtbar sind (Dünnschliff und Mikroskop ist ja nich für Jedermann etwas) und ihre Anteile. Daraus resultiert dann der Name. Bsp: man sieht Feldspat, Quarz und Glimmer als Hauptgemenge, dann hat man vermutlich einen Granit vor sich. Ist das Gestein aber "eigenartig" verformt, dann hat man wohl eher einen Gneis vor  sich (also metamorphen Granit). Enthält der Granit nun sichtbare Mengen eines anderen Minerals oder eine Besonderheit steht das Mineral mal gerne vorne an. Bsp: Turmalinhaltiger Granit. Dann kann auch gerne mal ne Typlokalität davorstehen oder Lokalname. wie Brixner Granit.  Bozener Quarzporphyr wäre z.b. der Quarzreiche Porphyr um Bozen.
Das ist jetzt aber nur eine Schmalspurdefinition der Nomenklatur.

Also an sich eine recht schlüssige Nomenklatur. Damit kommt man recht weit.

Offline trommeln

  • *****
  • Beiträge: 935
    • Unsere Steinseite
Re: Trommelgeheimnisse
« Antwort #10 am: 04 Oct 07, 23:02 »

Will man wissen was für ein Gestein man vor sich hat, dann geht man auf die Genese und die Minerale ein, die sichtbar sind (Dünnschliff und Mikroskop ist ja nich für Jedermann etwas) und ihre Anteile. Daraus resultiert dann der Name. Bsp: man sieht Feldspat, Quarz und Glimmer als Hauptgemenge, dann hat man vermutlich einen Granit vor sich. Ist das Gestein aber "eigenartig" verformt, dann hat man wohl eher einen Gneis vor  sich (also metamorphen Granit). Enthält der Granit nun sichtbare Mengen eines anderen Minerals oder eine Besonderheit steht das Mineral mal gerne vorne an. Bsp: Turmalinhaltiger Granit. Dann kann auch gerne mal ne Typlokalität davorstehen oder Lokalname. wie Brixner Granit.  Bozener Quarzporphyr wäre z.b. der Quarzreiche Porphyr um Bozen.

Danke.. das habe ich in meinen ganzen Büchern nicht so klar lesen können.

Das mit dem Serpentin/Serpentinit habe ich auch so wie du gemeint.
Wir besuchten vor Jahren einen Steinbruch mit Serpentin. Also habe ich das immer Serpentin genannt... in den Büchern stand dann aber Serpentinit. Da war ich etwas enttäuscht, als ich merkte, dass Serpentin und Serpentinit nicht das gleiche waren... und dass dann die verschiedenen Serpentinite auch nicht gleich waren...
Was meine Lägern-Feuersteine nun genau sind... ob Hornstein, Jaspis oder Silex... das wird mir wohl niemand 100%ig sicher sagen können.

Offline caliastos

  • inaktiver User
  • ******
  • Beiträge: 1.569
Re: Trommelgeheimnisse
« Antwort #11 am: 04 Oct 07, 23:13 »
Feuersteine sind an sich Hornsteinkongretionen. Sprich während der Diagenese wurde SiO2 umgelagert und bildete die Knollen aus. http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Hornstein
Jaspis ist da schon wieder was anderes http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Jaspis

Silex sind nicht nur Hornsteine, sondern der Begriff der Archäologen für Material aus dem Steinwaffen gefertigt sind. Kann Feuerstein, Obsidian und Co sein. http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Feuerstein?redirectfrom=Silex

Also doch wieder trennbar  ;D

Sagen was es ist könnte dir sicher ein Mineraloge oder ein Dünnschliff.

Offline trommeln

  • *****
  • Beiträge: 935
    • Unsere Steinseite
Re: Trommelgeheimnisse
« Antwort #12 am: 04 Oct 07, 23:22 »
Danke - dann bevorzuge ich schicht und einfach Feuerstein oder Flint für meine Knollenbildungen. Und für das was nicht Knolle ist dann lieber Hornstein oder Jaspis.

Offline burgy

  • *
  • Beiträge: 8
Re: Trommelgeheimnisse
« Antwort #13 am: 07 Oct 07, 09:27 »
Hallo,

habe deinen Beitrag gelesen, Tumble Vibe V10, sagt mir nichts wo kann ich das anschauen?

Gruß,
Burgy

Offline caliastos

  • inaktiver User
  • ******
  • Beiträge: 1.569