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Autor Thema: Fundort Norwegen, Svartisen-Gletscher nörld. Mi i Rana  (Gelesen 24829 mal)

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Offline Bullifan

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Hallo Forum

von der letzten Bullitour habe ich einen Stein vom Aufstieg auf den Svartisen-Gletscher mitgebracht, aber keinen Namen dafür.
Der Aufstiegsweg war früher vom Gletscher bedeckt, also hat der Gletscher bei seinem Rückzug die mitgeführten Steine
liegen gelassen. Herkunft also weiter nördlich, da Fundort südlicher Gletscherzugang. Der ganze Berg besteht aus
Granat-Glimmer-Schiefer und der unbekannte Stein lag auf dem Weg.
Kompaktes Gestein ohne erkennbare Struktur, kleine blasige Hohlräume leer, metallischer Glanz kommt auf dem Foto leider
nicht richtig raus)  scharfkantiger Bruch (man könnte Urzeitwerkzeug draus machen) Laut meinem schlauen Buch müßte es etwas in Richtung Metamorphite sein. Ist aber nur angelesene Vermutung. Vielleicht hat jemand eine Ahnung über die
dortigen geologischen Verhältnisse. Danke für Eure Bemühungen

Grüße von Reiner dem Bullifan
« Letzte Änderung: 02 Jul 13, 17:07 von oliverOliver »

Offline Bullifan

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Re: Fundort. Norwegen Svartisen-Gletscher nörl. Mi i Rana
« Antwort #1 am: 22 Nov 07, 18:27 »
noch ein Bild im Detail

Offline smoeller

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Re: Fundort. Norwegen Svartisen-Gletscher nörl. Mi i Rana
« Antwort #2 am: 22 Nov 07, 19:18 »
Hallo,

Würde sagen, ist wieder mal Schlacke. wegen der Hohlräume. Könnte Fremdmaterial sein, wohl aus der Kupferverarbeitung.

Glück Auf!
Smoeller

Offline Bullifan

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Re: Fundort. Norwegen Svartisen-Gletscher nörl. Mi i Rana
« Antwort #3 am: 24 Nov 07, 17:12 »
Hallo miteinander

@smoeller
Also mit Schlacke kann ich mich nicht anfreunden. Hatte bereits verchiedene Schlacken in der Hand, aber alle hatten sichtbare
"blasige" Hohlräume. Hier liegen die Hohlräume im Millimeterbereich. Außerdem wie sollte Schlacke, außer durch Menschenhand
dorthin kommen? Da liegt jede Menge von diesem und anderen Gesteinen rum. Der Gletscher liegt höher. Auch unter Berücksichtigung der Vergletscherungsverhältnisse der letzten Eiszeit
unwahrscheinlich. Im übrigen gibt es nördlich von Mo i Rana auf norwegischer Seite meines Wissens keinen Kupferbergbau.
Egal. Ich berufe mich hier nur auf das, was ich aus meinem schlauen Buch lese. Heißt "Die Geisteine und ihre Mineralien" von
Dietrich/Skinner. Da der  gesamte Berg, und ich meine wirklich der gesamte Berg vom Anstieg vom Svartisenvatnet bis zur
Gletscherzunge, aus Granatglimmerschiefer besteht, befindet man sich hier im Gebiet einer Regionalmetamorphose. Und unter
diesem Stichwort finde ich, außer Glimmerschiefer, auch andere Schieferarten und Phyllite. Meine Recherche im Internet
brachte foldende Seiten der Universität Oslo
www.nhm.uio.no/geomus/utstillinger/prosesser/ba30734.html   Staurolith-Skifer Sedimenter rrgionalmetamorfoser oder
www.nhm.uio.no/geomus/utstillinger/prosesser/ba30733.html Glinsende fylittskifer

Die beiden abgebildeten Gesteine könnten vom Aussehen passen. Warum nicht?
Im übrigen scheint diese Site eine Fundgrube für Gesteinsabbildungen zu sein. Man kann sich zu Bildern aus allen Bereichen
durchklicken. Gegliedert nach Gesteinsart, Bildung und Lokalitäten. Kann ich empfehlen. Hat mir sehr geholfen.
Wo sind hier die Geologen mit ihrem Fachwissen? Bin gespannt auf Antworten.

Grüße von Reiner dem Bullifan

Offline Uwe Kolitsch

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Re: Fundort. Norwegen Svartisen-Gletscher nörl. Mi i Rana
« Antwort #4 am: 24 Nov 07, 18:02 »
Blasige Hohlräume kann ich auf dem Photo zumindest nicht erkennen.
Spontan wäre mir noch Ilmenit oder Magnetit eingefallen.

Offline smoeller

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Re: Fundort. Norwegen Svartisen-Gletscher nörl. Mi i Rana
« Antwort #5 am: 25 Nov 07, 09:39 »
Hallo,

Wenn Erz, dann wohl Ilmenit. Ist in Norwegen in den caledonischen Gesteinen häufiger.

Glück Auf!
Smoeller

Offline minuwe

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Re: Fundort. Norwegen Svartisen-Gletscher nörl. Mi i Rana
« Antwort #6 am: 25 Nov 07, 15:12 »
Würde auf Graphitschiefer tippen. Struktur, Farbe, Glanz und fehlende Sek. Minerale sprechen dafür. Müsste dann mit einem Messer leicht zu ritzen gehen, wenn auch solche Gesteine keine definierte Härte haben.

Glück Auf
Uwe

Offline Bullifan

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Re: Fundort. Norwegen Svartisen-Gletscher nörl. Mi i Rana
« Antwort #7 am: 25 Nov 07, 15:53 »
Hallo Leute
erstmal Danke für die Antworten. Illmenit oder Magnetit. Stein ist definitiv nicht magnetisch. Also fällt Magnetit weg.
Graphitschiefer auch nicht, da durch Messer nicht ritzbar. Sehr hartes Gestein.
Noch ein Hinweis: Gleich um die Ecke liegt die Grönli-Grotte. Ist eine Ganghöhle aus der Marmor ausgewaschen wurde.
Übrig blieb die Hülle aus Glimmerschiefer.
Die Richtung stimmt, fehlt nur noch der entscheidende Hinweis.

Grüße von Reiner dem Bullifan

Offline minuwe

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Re: Fundort. Norwegen Svartisen-Gletscher nörl. Mi i Rana
« Antwort #8 am: 25 Nov 07, 17:29 »
Für Ilmenit folgendes untersuchen: Einen kleinen Splitter (ca. Stecknadelkopfgröße) ordentlich glühen, sollte danach magnetisch sein. Wie ist die Strichfarbe sowie die Farbe des Striches nach Verreiben?

Glück Auf
Uwe

Offline -M-

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Re: Fundort. Norwegen Svartisen-Gletscher nörl. Mi i Rana
« Antwort #9 am: 25 Nov 07, 23:32 »
Hallo Bullifan,
bin leider auch kein Geo-profi, aber..
1. entscheidende Frage für mich ist erstmal - ist es nun ein Gestein, oder ein Mineral ?
-du hast zwar schon geschrieben, das er keine erkennbare Struktur aufweist, und ich denke mal, du meinst damit,
daß keine verschiedenen Bestandteile auszumachen sind - die Frage ist nur, hast du ihn, bzw. kleine Bruchstücke
davon, schon unter´m Bino angesehen, oder meinst du per Augenschein ?
2. falls es wirklich mono-mineralisch ist,  müßte es doch eigentlich rauszubekommen sein, was es ist ...
einige Eigenschaften hast du ja schon festgestellt, aber wie ist es z.B. mit dem Strich und vor allem der Dichte
( du wirst ja vermutlich ein paar Vergeleichs-minerale mit definierbarer Dichte zur Hand haben )
3. sind die blasenartigen Hohlräume im Mikro-bereich wirklich blasig ? und vor allem sind sie wirklich sämtlich leer ?
Gruß-M-

Offline -M-

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Re: Fundort. Norwegen Svartisen-Gletscher nörl. Mi i Rana
« Antwort #10 am: 26 Nov 07, 02:31 »
 - zu den Links:
was die Optik angeht, kann man, jedenfalls per Bild, eine gewisse Ähnlichkeit sicherlich nicht bestreiten.
Wie gesagt, ich bin kein Geo-Profie...Gesteine genau zu bestimmen, ist ja ohne größeren Aufwand auch selten möglich,
aber ich würde meinen, bei einem Staurolith-Schiefer, müßten schon mit geringer Vergrößerung verschiedene
Bestandteile erkennbar sein.Und gegen den Phyllit-Schiefer spricht evtl. schon allein die Härte ( du sagtest ja, daß es mit einem Messer nicht ritzbar ist ) - eine definierte Härte haben Gesteine so weit ich weiß schon, allerdings ist die nicht wie bei Mineralien
mit der Ritzprobe zu ermitteln, aber als Laie, würde ich mal vermuten, je feinkörniger und homogener ein Gestein ist, desto eher
kann man selbst damit gewisse verwertbare Aussagen treffen.

Gruß-M-

Offline Bullifan

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Re: Fundort. Norwegen Svartisen-Gletscher nörl. Mi i Rana
« Antwort #11 am: 26 Nov 07, 15:44 »
Hallo miteinander

also, habe folgendes anzubieten:
@minuwe. Habe ein Bröckchen durchgeglüht und wurde nicht magnetisch
@-M-.    Ein Bino habe ich nicht, so tief bin ich in die Materie nicht eingestiegen. Aber ich habe mir eine vernünftige Lupe gekauft.
aber auch hier wind keine Einzelbestandteile sichtbar.
Strichfarbe grau metallisch. Man glaubt gar nicht wie lange es dauert bis man eine weiße nicht glasierte Fläche findet.
Härte: rizt Hammer ritzt sogar Quarz. Getestet an einem Bergkristall.
keine Spaltbarkeit. Mit Hammer zerklopft. Gibt nur unregelmäßige Stückchen.
Hohlräume: Dank neuer Lupe kann ich jetzt sagen, daß einige Hohlräume mit einem weißen, milchigen Mineral ausgefüllt sind.
Wie gesagt im Millimeterbereich und darunter. Ich kann keine Kristallstruktur sehen, abgeschlagen da Geröll.
Die Hohlräume die leer sind habe ich als "blasig" bezeichnet, weil sie gleichmäßig sind, also nicht ausgebrochen. Soll heißen,
Mineral am Stück ausgebrochen. Stammt ja aus Geröll,
Wie stellt man Dichte fest, war bis jetzt nicht notwendig, da ich ein Gelegenheitssammler bin. Also kann ich hier nix dazu sagen.
Mehr fällt mir momentan nicht ein

Grüße von Reiner dem Bullifan

Offline -M-

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Re: Fundort. Norwegen Svartisen-Gletscher nörl. Mi i Rana
« Antwort #12 am: 26 Nov 07, 16:29 »
 Hallo Bullifan,
das wird ja immer interessanter !
Zitat: "...Strichfarbe grau metallisch..." - metallischer Strich - spricht auf jedenfall für hohen Metallanteil
Zitat: "...Härte: rizt Hammer ritzt sogar Quarz..." -  das dürfte den Rahmen der Suche schon wesentlich einschränken
Zitat: "...Dank neuer Lupe kann ich jetzt sagen, daß einige Hohlräume mit einem weißen, milchigen Mineral ausgefüllt sind..."
Zitat: "...Wie stellt man Dichte fest..." - na erstmal vom Gefühl her, ist es eher schwer oder eher leicht oder eher unauffällig
( im Vergleich mit einem "normalen" Stein , bzw. viell. hast du ja z.B. ein Stk. Galenit o.ä. von ähnlicher Größe )
- Dichte / Spezifisches Gewicht - nennt das Verhältnis von Gewicht zu Volumen -

Fällt mir erstmal ad hoc - noch nichts Konkretes dazu ein, aber wie gesagt, bei den phys.Eigenschaften, kann es eigentlich nicht
so schwer sein ... werde mir mal ein paar Gedanken machen, und falls nicht sowieso gleich jemand anderes eine gute Idee hat,
bzw. das Rätsel lösen kann, melde ich mich demnächst mit meinen Resultaten.

Gruß -M-

Offline Bullifan

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Re: Fundort. Norwegen Svartisen-Gletscher nörl. Mi i Rana
« Antwort #13 am: 26 Nov 07, 17:15 »
Hallo -M-

in Sachen Dichte: Mein Steinchen wiegt genau 20 Gramm. Das gleiche Gewicht wie ein etwa gleichgroßer Quarz.
Geschätzt, Daumen mal Pi.

Grüße von Reiner dem Bullifan

Offline -M-

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Re: Fundort. Norwegen Svartisen-Gletscher nörl. Mi i Rana
« Antwort #14 am: 27 Nov 07, 00:09 »
Hallo Bullifan / Reiner,
Also, irgendwas scheint hier nicht so recht zusammen zu passen.
Wieviel lag den von dem Material dort rum - kann es sein, daß es dort rel. reichlich vorkam ?
Die geringe Dichte , die hohe Härte, und der grau-metall. Strich vertragen sich irgenwie nicht .
Das läßt mich zu der Annahme tendieren, daß es doch eher ein Gestein ist.
Die Härte, von über 7 könnte z.B. von Staurolith verusacht werden, der Strich und Glanz von
Graphit. Dies, und auch die vermutete, geringe Dichte, spricht dann wohl doch am ehesten
für eine Art - Graphit- / Staurolith- schiefer, der ja in der Gegend bekanntermaßen vorkommt.
Soweit jedenfalls erstmal meine These. Vielleicht findet sich ja hier  noch mal irgendwann
ein Experte ( immerhin geistern in diesem Forum ja doch ein paar davon herum ), der sich mal
dazu herabläßt, von seinen Erkenntnissen etwas abzugeben.
Etwas Synthetisches, würde ich ausschließen - auch wenn wohl in nicht allzu weiter Entfernung
eine Eisen-hütte oder sowas rumstehen soll ( von deren Emissionen, die den Schnee / das Eis
schwärzen, soll wohl der Name des Gletschers kommen )
Gruß -M-
« Letzte Änderung: 27 Nov 07, 00:13 von -M- »

 

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