Hallo Kalle!
Der Spurentyp Thalassinoides kann sich über mehrere Quadratmeter erstrecken und das auch noch in mehreren Stockwerken, 2 Meter tief und noch mehr. Vom Mesozoikum bis rezent sind verschiedene Krebsarten als Erbauer bekannt, ihnen allen ist gemein, dass sie recht komplexe Baue mit zahlreichen Vorrats-, Flucht- und Paarungs- bzw. Brut- und sogar Defäkationskammern sowie blinden Gangenden anlegen (es sind keine Fressgänge, diese liegen meist abseits der Wohnbauten und gehören der Ichnogattung Rhizocorallium an). Die Bauten an sich sind nicht selten, da durchaus größere Populationen und über mehrere Generationen hinweg immer an derselben Stelle gehaust haben können. Aber es kommt selten vor, dass man so wie in Deinem Fall in der Lage ist, einen größeren Abschnitt eines Baus zu bergen, da die Gänge auch oft nur abschnittsweise und nicht durchgehend erhalten sind.
Übrigens ist die Chance, einen Bewohner oder Häutungsreste in einer der blasenförmig verdickten Kammern am Ende eines Gangastes anzutreffen, gar nicht so klein, man muss nur genau hingucken. Am einfachsten geht es, jede auffindbare Kammer vorsichtig auseinander zu schlagen und auf den dünnen, weißlichen bis rosafarbenen Panzerquerschnitt zu achten.
Gruß,
Triassammler