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Autor Thema: Stromatolithe - Stromatoporen  (Gelesen 9729 mal)

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Offline Psaronius

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Stromatolithe - Stromatoporen
« am: 11 Jun 08, 19:15 »
Hallo,
da ich mich in letzter Zeit u.a. etwas intensiver mit Onkolithen beschäftigt habe, gerieten mir auch Stromatolithe unter die Finger, die eindeutig als solche zu erkennen sind. Ich habe aber auch einige Stücke,
bei denen ich mir nicht sicher bin, ob das Stromatolithe oder Stromatoporen sind.
Laut Definition sind das ja zwei ganz unterschiedliche Sachen.
Wenn ich aber einen aberollten Kalk finde, dessen Schichtung auf organische Ausfällung hindeutet, ist mir manchmal nicht klar, woran ich, besonders bei kleineren Fragmenten die Herkunft festmachen kann.
Sind das nun durch Cyanobakterien erfolgte Kalkausfällungen (Onkolithe, Stromatolithe) oder die Kruste aus den kalkigen Skeletten verschiedener Nesseltiere (Hydrozoa u.a.) sprich Stromatoporen .
Rein vom Optischen her sind kleinere Fundstücke oft sehr ähnlich.
Hat da jemand Tipps ?
Gruß
Psaronius

Offline Yoscha

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Re: Stromatolithe - Stromatoporen
« Antwort #1 am: 13 Jun 08, 10:15 »
Zitat
Hat da jemand Tipps ?
Außer Dünnschliffe anfertigen?
Wobei selbst bei Dünnschliffen ist die Unterscheidung Stromatolith, Stromatopore eine beliebte Reinfallaufgabe in der Mikroskopieprüfung.

Was pi*Daumen klappen kann, ist das Stück mit mind. einer guten Lupe nach den für Stromatoporen typischen kleinen Kanälen abzusuchen. Findet man solche Kanäle, die eindeutig nicht parallel zur Schichtung sind (und damit definitiv nicht als Fenstergefüge abgetan werden können), dann hat man eine Stromatopore.


Ansonsten hilft Faziesanalyse, wenn möglich. Sprich wenn man das anstehende Gestein hat kann man es auf die Ablagerungsbedingungen hin untersuchen, und dann den Fund entsprechend interpretieren. Geht bei Einzelstücken natürlich nicht.

Ich kann bei Gelegenheit noch mal meine Praktikumsunterlagen rauskramen und schauen, ob uns damals außer den Kanälen noch andere nützliche Tipps zur Bestimmung gegeben wurden, aber ich erinnere mich, dass ich mich in der Prüfung hauptsächlich an den Kanälen orientiert habe.

Offline Psaronius

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Re: Stromatolithe - Stromatoporen
« Antwort #2 am: 13 Jun 08, 14:03 »
Hallo Yoscha,
danke für den Hinweis.
Das Problem ist wirklich akut, wenn man relativ kleine Geschiebe hat, die als Fragmente schwer zu deuten sind.
Gruß
Psaronius

Noch als Nachtrag:
Gerade bei kalkigen , porösen Stücken ist das Anschleifen, mehr noch das Herstellen von Dünnschliffen, kaum sinnvoll.
Meine Stücke schmieren zu oder zerbröseln...
Strukturen sind dann nicht mehr zu erkennen !
« Letzte Änderung: 17 Apr 13, 16:42 von oliverOliver »

Isarkiesel

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Re: Stromatolithe - Stromatoporen
« Antwort #3 am: 13 Jun 08, 16:02 »
Hallo Psaronius,

vielleicht hilft bei derartigen Problemen mit dem "Rohmaterial" eine Stabilisierung mit Kustharz oder heißem Kanadabalsam?

Gruß,
Holger

Offline Blackminer

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Re: Stromatolithe - Stromatoporen
« Antwort #4 am: 13 Jun 08, 17:37 »
Ich höre mich mal an der Bergakademie Freiberg um. Hab nen guten Draht zur Chefin der Fossiliensammlung. Ist in Fossi-Kreisen sicher bekannt, Dr. B. Gaitzsch.

Offline Psaronius

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Re: Stromatolithe - Stromatoporen
« Antwort #5 am: 13 Jun 08, 21:25 »
Hallo Isarkiesel,
an solch eine Art der Stabilisierung hatte ich auch schon gedacht.
Was ich da in der Vergangenheit versucht hatte, war aber nicht so optimal.
D,h. wenn das Material wirklich stabil war, waren auch die Feinheiten zugekleistert.
Man kann dann zwar schleifen, aber die Feinstrukturen sind dann auch kaum noch zu erkennen, da der "Stabilisator" die feinen Hohlräume und Poren zusetzt und sich teilweise mit Gesteinsstaub vermischt und dadurch eigentlich kaum was zu erkennen ist.
Vielleicht sind aber auch bloß meine Stabilisierungsflüssigkeiten ungeeignet oder die Technologie...
Wer hat da konkrete Erfahrungen ?
Bin für jeden Tipp dankbar,
Gruß
Psaronius

Offline Krizu

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Re: Stromatolithe - Stromatoporen
« Antwort #6 am: 13 Jun 08, 22:01 »
Hallo,

es gibt da einen nicht ganz billigen Kleber:
Crystalbond 590
Der erweicht bei 70°C, Arbeitstemperatur 100-120°C, und  ist super transparent, Bei Raumtemperatur glashart, lässt sich polieren und sägen!!!

Die eierlegende Wollmilchsau!

Und das Beste: Rückstandsfrei in Aceton löslich!!! zum Rinigen: Aceton (dann dreckig) nicht trockenen lassen in sauberes Aceton in Propanol in Wasser.

Nachteil:
Falls das Aceton extrem alt ist und viel Wasser gezogen hat, kann ein weisses unslösliches Material ausfallen.

Details zum Kleben von Kristallen und Wafern kann ich gerne per PN  geben.

MfG

Frank

Isarkiesel

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Re: Stromatolithe - Stromatoporen
« Antwort #7 am: 14 Jun 08, 08:30 »
Hallo Psaronius,

das Problem, das Du ansprichst, kenne ich: Wenn das "Füllmittel" beim Schleifen entweder Gesteinsstaub oder Schleifmittel bindet. Für Dünnschliffproben wird empfohlen, die Probe vor dem Schneiden (wenn nicht zu groß) in einem Becherglas mit heißem Kanadabalsam zu tränken. Das geht ganz gut, wenn man hinterher auch Kanadabalsam als Kittmittel verwendet. Nachteil: wenn der Balsam nicht ganz "durchgekocht" wurde, ist er in der Tat ein "Drecksammler".

Alternativ habe ich auch schon mit alkoholischen Schellacklösungen gearbeitet. Das Zeug dringt meist nicht allzu tief ein, so dass man eigentlich nur kleine Schnittflächen damit behandeln kann, die dann nicht mehr allzu weit abgeschliffen werden; beispielsweise, wenn man von einer Probe schon ein Scheibchen abgeschnitten hat und dieses vor dem Aufkleben mit 800er Schleifpulver glätten will.

Für Anschliffe und größere Flächen sind diese Verfahren allerdings wahrscheinlich weniger geeignet - da wird man professionelle Ausrüstung (sprich: Vakuumtränkung) und geeignete Epoxidharze brauchen, nehme ich an.

Gruß,
Holger

Offline Psaronius

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Re: Stromatolithe - Stromatoporen
« Antwort #8 am: 14 Jun 08, 19:32 »
Hallo,
irgendwie kommen mir die Probleme alle bekannt vor, - und ich bin froh, dass auch andere ähnliche negative Erfahrungen gemacht haben.
Also weiter probieren und Erfahrungen sammeln, - auch negative !
Noch eine Frage zu den erwähnten Materialien und Substanzen. - Wo kann man die günstig beziehen ?
Meine die Kleber und Harze, aber auch den Kanadabalsam...
Bis dann,
Gruß
Psaronius

Offline Krizu

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Re: Stromatolithe - Stromatoporen
« Antwort #9 am: 14 Jun 08, 22:11 »
Hallo,

TE-Klebetechnik Hannover oder Plano EM in Goslar(?)

MfG

Frank

Isarkiesel

  • Gast
Re: Stromatolithe - Stromatoporen
« Antwort #10 am: 15 Jun 08, 19:12 »
Kanadabalsam und Schellack: Bei Kremer Pigmente (Katalog auch im Internet verfügbar).

Offline Psaronius

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Re: Stromatolithe - Stromatoporen
« Antwort #11 am: 15 Jun 08, 19:41 »
Hallo,
danke für die Hinweise.
Werde mal im Internet suchen, ob ich dort die Adressen und Angebote finde.
Gruß
Psaronius

 

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