Hallo Triassammler,
kann schon sein, dass Zement im Lauf der Jahre Risse kriegen kann. Wenn man den Zement aber mehrschichtig aufträgt und sehr lange mit der Wassersprühflasche befeuchtet, härtet er sehr lange aus. Aus beruflichen Kenntnissen habe ich festgestellt, dass ausgehärteter alter Zement dem Muschelkalk fast gleich kommt. Starke Temperaturschwankungen gibt es auch nicht im Haus. Draußen im Freien würde sich natürlich dieses System nicht eignen, da greifen Frost und Wasser die Grenzflächen der beiden Materialien an, weil das Wasser durch Kapillarität tief eindringt und der Frost den Zement absprengt.
Da ich den Nautilus niemals verkaufen werde, sehe ich da auch nichts schlimmes, wenn er restauriert wurde. Und von anderen Materialien wie Epoxydharz- oder Polyesterharzspachtelmasse halte ich wegen der Giftigkeit bei Verarbeitung nichts.
In Gundelsheim habe ich tatsächlich noch keinen ganzen vollkommenen Ceratiten gefunden. Ich besuche den Steinbruch ca. alle 2-3 Wochen, aber auch mit mehrmonatigen Pausen, wenn ich keine Zeit habe. Meistens fahre ich mit dem Fahrrad hin (50 km hin und 50 km zurück). Es gibt auch sehr viele Sammler, die sich an anderen Tagen dort aufhalten und deren Spuren ich erkenne, wenn zB. Ceratitenteile herumliegen oder andere Steine zurechtgelegt worden, aber nicht mit genommen worden sind.
Aus den Hängen selbst habe ich noch nichts geborgen, weil sie sehr gefährlich sind. Zur Zeit sind auch Schichten abgesprengt, die nicht besonders viele Fossilien aufweisen.
Das ist sehr schwierig. Wenn dann Profis die besten Stücke holen, die näher am Steinbruch wohnen, habe ich kaum mehr eine Chance etwas anständiges zu finden. Aber ich bin dennoch zufrieden, wenn ich etwas finde. Auch die beschädigten Ceratiten haben eine besondere Aura für mich. Jedes Fossil erzählt eine Geschichte und hat einen Charakter. Es ist schon sehr schön, sich im Steinbruch aufzuhalten, vor allem, wenn die wärmende Sonne auf den Pelz scheint und das Gestein in allen Erdfarben leuchtet.
Fast alle Ceratiten die ich besitze, sind nicht restauriert. Welche, die aus dem Stein herausschauen oder in Stein eintauchen lasse ich wie sie sind. Die anderen leicht beschädigten, oder die, die mit versteinertem Ton belegt sind, werde ich mal im nächsten Winter ins freie legen. Ich habe gehört, dass der Ton durch die Frostspannungen abblättert. Die Zementsache war nur eine Idee, die ich an verschiedenen Ceratiten ausprobiert habe. Allerdings betrachte ich sie nicht als Kunstobjekt, wenn sie restauriert sind, sondern nur als eine Nachempfindung der geometrischen Grundform, weil es meinem Auge irgendwie gut tut.
Matse
