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Autor Thema: Kugelpechstein von Spechthausen  (Gelesen 8673 mal)

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Offline Gerhard

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Kugelpechstein von Spechthausen
« am: 29 Apr 09, 11:41 »
Das Vorkommen enthält rötliche Kugeln-von mm bis - zig cm Größe mit schaligen Aufbau---
entstanden vor etwa 250 Mill. Jahren durch vulkanische Tätigkeiten erstarrtes Porphyr.
Der Begriff Pechstein ist durch C.F. Schulze 1759 benannt worden. Seine Entstehung ist bis
heute nicht eindeutig geklärt. Das Farbspektrum reicht von bräunlich --rötlich--grünlich-- bis
schwarz.
Pechsteinvorkommen gibt es in Deutschland bei Meißen--im Südschwarzwald und bei
Zwickau. Jedoch ist das Vorkommen von Spechthausen eine geologische Seltenheit.
Die Funde sind oberflächlich gefunden worden und stammen nicht aus dem Gebiet gemäß
der Informationstafel, da der ausgewiesene Bereich ein Naturdenkmal ist
----- seit 1939 geschützter Geotop----. Damit ist ein verändern von Pechsteinblöcken und ein
Aufsammeln von Belegstücken untersagt.
Es war ein glücklicher Zufall für mich ---das ich diese Belegstücke gefunden habe und möchte
sie für   Alle   in Bilder zugänglich machen. Die beschädigten Kugeln habe ich cabochonisch
angeschliffen und poliert.

Offline Gerhard

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Re: Kugelpechstein von Spechthausen
« Antwort #1 am: 29 Apr 09, 11:45 »
a) Außenansicht der Kugeln
b) Die gleichen Kugeln angeschliffen
c) hier einige kleinere Varianten
d) Hier noch ein größerer Kugelanschliff
« Letzte Änderung: 30 Apr 09, 14:22 von Hg »

Offline spotts

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Re: Kugelpechstein von Spechthausen
« Antwort #2 am: 29 Apr 09, 11:59 »
Hallo Gerhard,

ist dir zufällig bekannt seit wann und/oder vom wem der Name Pechstein stammt? Er wird zwar 1759 von Schulze erwähnt, es gibt aber schon aus älterer Zeit Kunstwerke aus den Material.

Gruss
Helge

Offline Gerhard

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Re: Kugelpechstein von Spechthausen
« Antwort #3 am: 29 Apr 09, 20:27 »
Hallo Helge
Mir ist nur der Name ---Schulze-- bekannt, der diesen Namen prägte. Pechstein wurde auch erwähnt von
K.C. von Leonhard   1838 in seinem Buch --Geologie.........- Zitat: das dieser Name seit siebenzig Jahre
bekannt ist........
Auch gibt es den Namen --- Augenobsidian---
Doch wie enstand der Name? Pechstein ist ein Obsidian ähnliches Glas, das u.a. auch Feldspatein-
schlüsse und Xenolithe enthält. Obsidian aber ist frei von Einschlüssen.
Da die Grundmasse oft tiefschwarz und fettglänzend ist wurde ihm der Name ---Pechstein gegeben

Übrigens solles noch 2 weitere Vorkommen von Kugelpechstein im Tharanter Wald geben
---- bei Mohorn und Braunsdorf.?
Gruss Gerhard

Offline Conny3

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Re: Kugelpechstein von Spechthausen
« Antwort #4 am: 29 Apr 09, 20:43 »
Hallo Helge und Gerhard,

ich habe da in der Literatur noch etwas gefunden:

Neben dem hier beschriebenen Vorkommen soll es noch Pechsteinaufschlüsse bei Meißen- Garsebach geben (Götterfelsen).

Ich glaube auch etwas in einer Fundgrube mal gelesen zu haben (zu Spechtshausen).
Früher besass ich auch mal ein größeres Stück aus Spechtshausen (zu DDR Zeiten getauscht). Es ist aber wohl mal abhanden gekommen?

Literatur:

Prescher,H.(1986) : Zeugnisse der Erdgeschichte Sachsens S. 158 (Spechtshausen) und S. 159 (Meißen)

Gruß Conny

Offline slugslayer

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Re: Kugelpechstein von Spechthausen
« Antwort #5 am: 29 Apr 09, 20:51 »
Wie entsteht dann diese exakte braune (dreieckige) Zonierung wie beim einen Stück? Oder ist das Feldspat?

@Gerhard
Man kann übrigens auch mehrere Bilder an einen Beitrag hängen, bis zu einer Gesamtgröße von 256 KB.  :)

Offline -M-

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Re: Kugelpechstein von Spechthausen
« Antwort #6 am: 30 Apr 09, 13:41 »
Hallo,

"...Wie entsteht dann diese exakte braune (dreieckige) Zonierung wie beim einen Stück? Oder ist das Feldspat?..."

- ja, diese rotbraunen Einschlüsse sind größtenteils Feldspat, enthalten aber (fast) immer auch noch kleinere  Quarz-
und wer weiß was noch für- Einsprenglinge, ist also im Grunde eher ein Gesteins-xenolith (sieht im Detail ähnlich wie
die typ. Grundmasse von rötlichen Porphyren bis Rhyolithen aus)
Die scheinbar exakt dreieckige Form, ist  Zufall - hat jedenfalls nichts mit irgendwelchen xx-formen zu tun.

Gruß -M-
« Letzte Änderung: 30 Apr 09, 13:48 von -M- »

Offline Gerhard

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Re: Kugelpechstein von Spechthausen
« Antwort #7 am: 30 Apr 09, 21:02 »
Hallo
Ich habe nun selber noch gesucht nach der -- Problematik des Kugelpechsteins-- und versuche hiermit
noch einiges darzulegen.
Sphärolith (griechisch für Kugel und lithos für Stein) So bezeichnen Jubelt u. Schreiber im Gesteinsbestimmungsbuch den Kugelporphyr, der in den Pechsteinen eingebettet ist. Ob die Kugelbildungen
groß oder klein ausfallen hängt u.a. von den Abkühlungsbedingungen in der Schmelze ab
--- langsame Abkühlung weniger Kugeln aber groß
--- Schnelle Abkühlung viele Kugeln aber klein
Und ich habe Pechsteinblöcke am Fundort gesehen mit --zig-- Minikugeln. Und grundsätzlich bilden sich die
Kugeln um die Aggregate ( Feldspat ?) die in der Mitte der Kugeln zu sehen sind.

Siehe auch Lexicon 88 --Bewährtes Wissen in aktueller Form
Band 15 Seite 15.135  Mineralogie und Geologie -- Allgemeines
Band 12 Seite 12.798 Mineralogie und Geologie - Gesteine

Gerhard

Offline vandendrieschen

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Re: Kugelpechstein von Spechthausen
« Antwort #8 am: 17 Jul 22, 19:17 »
Hallo,

"...Wie entsteht dann diese exakte braune (dreieckige) Zonierung wie beim einen Stück? Oder ist das Feldspat?..."

- ja, diese rotbraunen Einschlüsse sind größtenteils Feldspat, enthalten aber (fast) immer auch noch kleinere  Quarz-
und wer weiß was noch für- Einsprenglinge

Hallo, das ist der neueste Stand zur Entstehung der Kugeln. https://www.yumpu.com/de/document/read/4625924/entzauberte-kugeln-und-phycodische-strukturen-in-gesteinen/
"Während die Sandsteinkugeln neben phycodischen Quarzit und Hämatit eingerollten  Sand enthalten, enthalten Pechstein und die Kugeln  angebliche Gesteinsstückchen von Quarz, Quarzit und Feldspat, die sich jedoch als algendurchsetzte Sedimentsgesteinen erweisen.

Die Frage der Entstehung der Kugeln im Pechstein und im Porphyr ist durch die plutonische These vom Rollen in der Schmelze unterstützt worden. Es kann jedoch vom Wachstum von Algentangen im Wasser ausgegangen werden. Der Einschluss von Algentangenbruchstücke und Sedimentsbruchstücken kann durch wirre Struktur eine scheinbar brekziöse Genese vortäuschen. Der massivere, dunklere Pechstein geht durch Verkieselung aus kompakten Algentangen hervor, der Porphyr hingegen besitzt mehr Sedimentbestandteile. So ist die Benachbarung und das Eindringn von Porphyr in den Pechstein zu erklären. "

Viele Grüße
Jule

Offline Chrisch

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Re: Kugelpechstein von Spechthausen
« Antwort #9 am: 17 Jul 22, 19:30 »
Ja na klar, und die Erde ist eine Scheibe!  ??? ::)

Offline oliverOliver

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Re: Kugelpechstein von Spechthausen
« Antwort #10 am: 17 Jul 22, 21:41 »
Zitat
algendurchsetzte Sedimentsgesteine

 ;D >:D ;D >:D

na so ein Schwachsinn ....

Jule, ein bißchen Quellenkritik wäre gut, bevor du was postest ...............

lg + ga
oliver

Offline vandendrieschen

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Offline guefz

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Re: Kugelpechstein von Spechthausen
« Antwort #12 am: 17 Jul 22, 22:19 »
Quellenkritik bedeutet, dass man nicht alles, was man in den Weiten des Internet findet, ungeprüft weitergeben sollte. Da steht halt auch viel Unsinn...

Offline Chrisch

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Re: Kugelpechstein von Spechthausen
« Antwort #13 am: 17 Jul 22, 22:30 »
Und in dem Pamphlet findet sich mehr als reichlich Unsinn. Von der Geologie her betrachtet entspricht das in etwa Astrologie statt Astronomie. Und wenn man das fachlich nicht unterscheiden kann, solte man sich mit kritiklosem Zitieren besser etwas zurückhalten...

Offline oliverOliver

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Re: Kugelpechstein von Spechthausen
« Antwort #14 am: 18 Jul 22, 13:44 »
Von der Geologie her betrachtet entspricht das in etwa Astrologie statt Astronomie.

Fast noch schlimmer - vom Augengneis bis zu Skolithos (Spurenfossil) führt der alles (also wirklich so ziemlich alles!!) auf Algen zurück - muss ein ausgesprochener Algenliebhaber sein, der das verfasst hat ......
 >:D >:D >:D

 

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