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Autor Thema: Micro- Makro Fotos  (Gelesen 44232 mal)

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Offline Stefan

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Antw:Micro- Makro Fotos
« Antwort #15 am: 13 Sep 09, 22:48 »
Berthold, auch ich habe so meine Probleme bei Diagonalen die deutlich kleiner sind. Ich gebe das Livebild der Kamera Canon D50 Live auf meinem Monitor in voller Auflösung (2560 x 1600 - Rand) raus und kann mit der Vergrößerungsfunktion schon sehr gut beurteilen wie das Ergebnis werden wird und sehe schon die Grenzen. Ich denke hier ist wirklich das Problem des Auflösungsvermögens ausschlaggebend.

Nach Komplettausch meines Mikroskopkörpers durch Zeiss (der Body wird nur so gereinigt und neu justiert) ist das Ergebnis wieder besser, weniger milchig, aber immer noch nicht so zufriedenstellend wie ich das gerne hätte.

Der Beryll ist sehr gelungen - Gratulation
Besten Gruß
Stefan

« Letzte Änderung: 14 Sep 09, 09:09 von Stefan »

Offline loparit

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Antw:Micro- Makro Fotos
« Antwort #16 am: 14 Sep 09, 12:33 »
Hallo Berthold,

ja das kenne ich, im Bereich über 5 mm werden die Bilder wirklich gut (scharf), wobei man da nicht unbedingt die Mehrebenenfotografie benötigt, sondern auch mit entsprechenden Mikro-Vorsatzobjektiven gute bis sehr gute Ergebnisse erzielt.
Über das Mikroskop sind meine Ergebnisse unter 5mm nicht schlecht aber eben nicht so scharf. Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass ab einer Vergrößerung von 30fach die Fotos in sich Anfangen  unscharf zu werden oder besser nicht so klar.
Ich fotografiere mit dem Zeiss V8, bewege die Beleuchtung mit dem Mikroskop nach unten und mache die Aufnahmen. Das zusammenrechnen geschieht mit Helicon-Fokus und bei mir privat zu Hause mit CZP.
Letzte Woche habe ich das erste mal alle Aufnahmen im RAW gemacht, diese dann einzeln entwickelt und zusammengerechnet. Ich habe für einen Kollegen zwei Olivenite von der Clara und einen Gips aus dem Hunsrück fotografiert. da ich seit einigen Monaten nur noch im RAW fotografiere hatte ich mich entschlossen dies nun auch in der Mikrofotografie zu tun und bin zu dem Entschluss gekommen, auch dort nur noch im RAW-Format zu fotografieren.
Ich werde heute Abend mal die Fotos einstellen!

Gruß
loparit

Offline Stefan

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Antw:Micro- Makro Fotos
« Antwort #17 am: 14 Sep 09, 14:27 »
Ich habe auch testweise den üblichen Streichholztest durchgeführt und bei höchst möglicher Auflösung und Vergrößerung (ohne Vorsatzlinse) am Zeiss Stemi 2000C ein paar Bilder geschossen. Leider habe ich nur diese blauen Streichölzer die nicht ganz so prikelnd aussehen.

Bild 1 runterskaliertes Gesamtbild aus 29 Bildern gestackt mit Helicon Focus

Bild 2 Ausschnitt aus Bild 2 in voller Auflösung nicht skaliert nicht nachbearbeitet.

Bitte jeweils auf das Bild klicken um die Auflösung zu vergrößern, bzw dann rechte Maustaste und Bild in voller Auflösung ansehen.

Zeiss Stemi 2000C
Zeiss T2-T2  Adapter 1.6x
Canon 50D
Exposure time: 1/5
Shutter speed: 1/5.19
ISO speed: 160
Weißabgleich bei 5200K
Bilder im RAW Format

JPG Qualität 85%

http://www.mineralienatlas.de/forumimages/Streichholz1.jpg
Micro- Makro Fotos

http://www.mineralienatlas.de/forumimages/Streichholz-Ausschnitt1.jpg
Micro- Makro Fotos


In voller Auflösung ist auch hier ein gewisses Defizit im realen Auflösungsverhalten zu beobachten. Hier ist meiens Erachtens aber immer noch die Kamera der begrenzende Faktor. Unter Einsatz einer Zeiss 2-fach Optik sind noch ein paar mehr Details raus zu holen.

Bild ist verkleinert um ungefähr die selbe Größe zu haben wie das vorherige Bild.

http://www.mineralienatlas.de/forumimages/Streichholz-Ausschnitt3.jpg
Micro- Makro Fotos




Besten Gruß
Stefan
« Letzte Änderung: 31 Jan 10, 18:49 von Stefan »

Offline berthold

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Antw:Micro- Makro Fotos
« Antwort #18 am: 14 Sep 09, 20:22 »
Hallo,

also mit der Auflösung -denke ich- kann man leben. Mich beeinduckt die Qualität des Vorsatzobjektives (habe ich noch nicht).

Da ich keine blauen Steichhölzer gefunden habe in rot:

Bild 1 verkleinertes jpg-Gesamtbild aus 40 Bildern gestackt mit CombineZP (Original-Tiff -ungepackt- 58MByte, etwas zu groß hier ;D)

Bild 2 markierter Auschnitt in Originalgröße.

Zeiss Stemi 2000C, maximale Zoom-Vergrößerung
Zeiss T2-T2  Adapter 2.5x
Canon EOS 5D Mark II
ISO 100
t = 0,8 sec.
Weißabgleich 3200K
Bilder im RAWFormat 5616x3744 Pixel

Bei mir ist definitiv nicht die Kamera das schwächste Glied in der Kette. Bei meinen Versuchen mit Superresolution-Technik (SR) musste ich feststellen dass es praktisch unmöglich ist zwei oder mehr Bilder mit weniger als 3-5 Pixel Versatz zu machen (trotz Aufbau mit extra Stativ!) .  Bei der Vergrößerung entspricht 1 Pixel etwa 0,0004 mm (ups, Lichtwellenlänge violettblaues Licht), da wirken sich geringste Erschütterungen entsprechend aus.

@Stefan
Jetzt überlege ich gerade: Mit dem blauen Streichholz bist Du grob gerechnet in der theorethischen Auflösung knapp einen Faktor zwei besser als ich mit meinem roten Steichholz.  Die Auflösungsgrenze sollte ja die doppelte Lichtwellenlänge sein.

Gruß
Berthold
« Letzte Änderung: 14 Sep 09, 20:30 von berthold »

Offline Krizu

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Antw:Micro- Makro Fotos
« Antwort #19 am: 14 Sep 09, 20:30 »

@Stefan
Jetzt überlege ich gerade: Mit dem blauen Streichholz bist Du grob gerechnet in der theorethischen Auflösung knapp einen Faktor zwei besser als ich mit meinem roten Steichholz.  Die Auflösungsgrenze sollte ja die doppelte Lichtwellenlänge sein.


Hallo Berthold,

war es nicht ca 0.8*\lambda ?

MFG

Frank

Offline guefz

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Antw:Micro- Makro Fotos
« Antwort #20 am: 14 Sep 09, 20:32 »
Hallo,

ich meine irgendwo mal gelesen zu haben, dass die Grenze der Optik beim Stemi 2000 bei etwa 50µm liegt. Kann im Moment aber keine Quelle nennen.

Günter

Offline Stefan

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Antw:Micro- Makro Fotos
« Antwort #21 am: 14 Sep 09, 20:44 »
Da wirst Du recht haben, bei blau dürfte ich einen Vorteil haben denke so ca 50% mehr Auflösungsvermögen  ;D Irgendwo muss ich mal ein rotes Streichholz her bekommen. Bisher sind mir immer nur die neumodischen Hölzer in die Finger gefallen, die unter dem Mikroskop eher wie Plastik aussehen.

Die Linse kostet leider ein Vermögen - Zeiss langt da richtig heftig hin. Ich habe sie als Ausstellungsstück etwas günstiger bekommen, hat dafür aber einen minimalen Kratzer, der aber nicht ins Gewicht fällt.

Ich denke viel gebracht hat u.a. alle zugänglichen Linsen mit einer Mischung aus 85% Reinigungsbenzin und 15% Isopropanol zu reinigen (kreisend innnen nach außen). Ich war erstaunt welcher Film sich da ablöste, den ich so nicht bemerkt hatte und für reichlich Schleier sorgte. Naja 7 Jahre ohne Grundreinigung ist eine Lange Zeit  ;)

Hier noch die tollen Ausführungen von MichaelP
Auflösungsvermögen optischer Geräte
Auflösungsvermögen digitaler Kameras

Besten Gruß
Stefan

Offline berthold

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Antw:Micro- Makro Fotos
« Antwort #22 am: 14 Sep 09, 21:51 »
Hallo Frank,

ähh, ja, nach dem Abbe-Limit hast Du Recht:

d = 0,61 * λ / n.A.

λ =400 nm (blaues Licht), n.A. = 0.106 (Stemi 2000c bei max. Zoom)
also rund 2300 nm (2.3µm)

Das bedeutet, auf 2,5 mm Original-Bildbreite haben wir knapp 1100 echte, unterscheidbare Pixel  :'(. Die tatsächliche physikalische-Sensor-Auflösung (aus LPH berechnet bei mir: 4200) wird also bei mir auch mit blauem Licht nicht erreicht, mit rotem Licht schon zweimal nicht. Oder habe ich da was falsch gerechnet?

@ guefz
Zitat
Stemi 2000 bei etwa 50µm
1/20mm?, das wäre schlimm - Gegenbeweis, auf meinem Foto sind sicher mehr als 50 Pixel in der Breite zu unterscheiden.  ;)

Gruß
Berthold
« Letzte Änderung: 14 Sep 09, 22:07 von berthold »

Offline Krizu

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Antw:Micro- Makro Fotos
« Antwort #23 am: 14 Sep 09, 22:13 »
Hallo Berthold,

du gehst vom theoretischen Auflösungsvermögen aus.
Ich sende DIr gerne ein Stück eines RAM-Wafers ;-) Mit dem REM-Bild dazu :-)
Im Ernst: Die meisten Optiken sind durch ihre Bildfehler limitiert. Ich glaube nicht, dass du eine Übertragungsfunktion bis 1500 Linien/mm hast.

Bei der Aulösung musst du auch, wie bei den Ausführungen von MichaelP dargestellt, unterscheiden:
- Du erkennst einen Punkt: Weisses Staubkorn auf dunkler Fläche.
- Auflösungsvermögen: Du kannst zwei Staubkörner so voneinander unterscheiden, dass dazwischen der Grauwert 50% beträgt.

Dazwischen sind Blenden, Linsen, Reflexe usw. Deine Ausrüstung liegt im absolut oberen Segment, aber die Physik ist da.
Beispiel: Ein Reflex an einer unbeschichteten Linse liefert vorne 4%Verlust und hinten 4% Verlust. die 4% von hinten werden wieder vorne reflektiert, da kommen also 0.04*0.04 wieder nach hinten. Ok die Linsen sind vergütet, dafür ist mehr als eine Linse im System.

Und es sind normale Linsen. Ich hatte einmal ein "normales" Objektiv in einem Präzissionsmessplatz in Braunschweig. Ok vorher war ich einige \lambda Bildfehler gewohnt. Da kam aber "etwas" mehr. Und damit meine ich nicht Defokussierung.

MfG

Frank

Offline guefz

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« Antwort #24 am: 14 Sep 09, 22:34 »
Hallo,

Franks Ausführungen haben meiner Erinnerung wieder etwas auf die Sprünge geholfen. Ich habe vorhin die falsche Einheit angegeben, es müsste 50 Linienpaare pro Millimeter sein.

Günter

Offline berthold

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« Antwort #25 am: 14 Sep 09, 22:50 »
Hallo Frank,

ja, richtig. Ich betrachte die physikalische Grenze. Bei den Vergütungen und Linsenrechnungen (und Preisen) darf der verbleibende Fehler nicht sooo groß sein.  Und die Physik setzt leider schon das Limit, das sich im Bild bemerkbar macht.

Aber Physik kann man austricksen (machen wir ja mit der DMF schon):

Im Anhang ein 0,3mm breiter Ausschnitt (Objektmikrometer) von einem etwa 2,5mm breiten Bild. Nach meiner Beurteilung hat das Bild eine tatsächliche Auflösung von etwa  0,0015mmm. Das wären also 1666 Pixel auf die 2,5mm Breite. Physikalisch eingentlich nicht möglich (noch weniger wenn man Deine Einschränkungen bendenkt). Das Zaubermittel in diesem Zusammenhang ist die SR (Superresolutions-) Technik  :D

@guefz
Gegenbeweise im Anhang, die Teilstriche sind 10 µm auseinander  -sicher nicht die Auflösungsgrenze ;)

Gruß
Berthold

Offline Florian

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Antw:Micro- Makro Fotos
« Antwort #26 am: 14 Sep 09, 23:18 »
Hi zusammen,

hat mir keine Ruhe gelassen - hab natürlich den Streichholztest auch machen müssen - leider nur in grün  ;D

hab meine Probleme mit den Schichtaufnahmen - habe noch zuwenige Ebenen - da muss ich mir noch eine bessere Lösung einfallen lassen.
Aber find die jetzt gar nicht mal so schlecht - billigeres Mikro und ohne teuren Adapter mit Optik -
Micro- Makro Fotos


Mit mehr Vergrößerung:
 
Micro- Makro Fotos


Klar gibts noch viel zu verbessern - Belichtung, Schichtaufnahmen - Ebenenzahl, spiegelnde Bereiche.....
sonst wärs doch eh viel zu leicht oder?  ;)

Offline Stefan

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« Antwort #27 am: 15 Sep 09, 00:30 »
Etwas überbelichtet aber schon ganz anständig.
Besten Gruß
Stefan

Offline berthold

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Antw:Micro- Makro Fotos
« Antwort #28 am: 15 Sep 09, 09:05 »
Hallo Florian,

mit welcher Technik ist das gemacht? Beschreibe doch bitte mal Deinen workflow. Das untere Bild ist ja kein Ausschnitt aus dem oberen Bild in 1:1 - oder? Das obere Bild lässt schon deutlich an Schärfe zu wünschen übrig. besonders wenn man bedenkt dass es etwa nur halb so stark vergrößert ist wie beim Stefan oder bei mir. Das untere Foto ist von der Schärfe her o.k. was mich vermuten lässt, dass bei der oberen Aufnahme mehr möglich sein müsste bzw. irgendetwas schief gelaufen ist.

Gruß
Berthold

Offline Klinoklas

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Antw:Micro- Makro Fotos
« Antwort #29 am: 15 Sep 09, 14:00 »
Ich finde den Beitrag sehr interessant, stellenweise etwas technisch, aber ohne geht es ja auch nicht. Bewundernswert welche Farben es mittlerweile bei Streichhözern gibt denn ich habe bisher nur rote Hölzer gesehen.

Es wird allerdings auch deutlich das man ohne groß zu investieren kaum in der Lage sein wird vernünftige Mikroskopbilder zumachen. Ein paar Ausnahmen bestätigen hier die Regel. Manche Mitglieder erzielen auch mit der Methode bei der nur die Kamera an das Okular gehalten wird (teilw. mit Adapter) recht gute Ergebnisse.

Ich finde es generell gut wie sich die Bildqualität in den letzten Jahren verbessert hat. Am Anfang hatten nur wenige eine Digitalkamera und da lag die Auflösung nur bei 1 Mio. Pixel.

Ein spannendes aber leider auch z.T. schwieriges bis teures Thema.

Gruß
René