Hallo Michael,
die Glycymeris etc. haben zeitlich ja nichts mit dem Zahn zu tun. Im Gegenteil ist es ein schlechtes Zeichen, denn es bedeutet, dass der Hang eine erosive Lage ist - hier wird Sediment abtransportiert (und dabei werden vorquartäre Fossilien freigelegt). Es spricht nichts dafür, dass in dieser Situation im Quartär an jener Stelle Sedimente zur Ablagerung kamen.
Nach Misteintrag sieht es dort nicht aus
Ich bezog mich auf Düngungen, die durchaus vor 30, 40...100...200 Jahren erfolgt sein können, und von denen außer harten Kulturabfällen natürlich sonst nichts mehr übrig ist.
Es ist manchmal überraschend, wie stark der Mensch schon jeden Quadratmeter des Bodens in Mitteleuropa beeinflusst und dabei seinen Müll hinterlassen hat: Man gehe mal in einen dichten Wald mit altem Baumbestand und grabe ein Loch - je nach Region stehen die Chancen nicht schlecht, dass man nach wenigen Dezimetern auf einen mittelalterlichen oder frühneuzeitlichen Pflughorizont stößt, inklusive aller möglichen Hinterlassenschaften. Ähnliches gilt für Hanglagen: Wo heute ein Hangwald wächst oder eine Hangwiese ist, kann früher durchaus ein Weinberg gewesen sein. Wird das dann erneut zum Weinberg umgelegt, kommen die Dinge wieder zu Tage, die unsere Vorfahren so in ihren Misthäufen zu entsorgen pflegten.
Vor zwei Jahren bei der Quarzsuche auf einem Acker fand ich ein gut und gerne halbes Rinderskelett vom Pflug zerstreut. Da hat irgend jemand irgendwann eine richtige Menge Knochen entsorgt...
Gruß,
Rainer
PS: Bodenverbesserung durch Kulturabfall ist ein hoch interessantes Thema, in Amazonien haben einige Indianervölker ihren Ackerboden absichtlich mit Tonscherben, Knochen usw. angereichert, um die Durchlüftung, Wasserhaltung und langfristige Nährstoffversorgung zu verbessern, das ergab die sog. Terra preta. Auf dieser Basis war eine im Regenwaldmilieu eigentlich nicht mögliche
langfristige ackerbauliche Landnutzung machbar.