Hallo liebe Freunde,
zurück aus dem Val dArgent muss man erst einmal alle Eindrücke verarbeiten. St. Marie mit irgendeiner anderen Börse vergleichen? Das geht nicht! Das Flair in diesem kleinen Dorf im Elsass kann keine andere Börse auf der Welt bieten. Und schon gibt es wieder das Gerücht, dass die Börse ab 2013 in Colmar stattfindet. So stand es zumindest in den französischen Zeitungen.
In diesem Jahr war ich nicht auf den Kauf von Sammlungsstufen aus. Aber dann sieht unsereiner doch was und so einige Stückchen liegen nun in meiner Sammlung. Ein französischer Sammler hat einige Chessy-Sammlungen aus Nachlässen erworben und konnte das Material günstig anbieten. Nach Vergleich bei zwei weiteren Händlern habe ich dann zugeschlagen

Da ich kein Systematik-Sammler bin, schaue ich nicht nach diesen unaussprechlichen Namen, sondern nach Klassikern und schönen Stufen. Was mir sofort auffiel, war die Preisentwicklung bei den Chinesen. Die haben anscheinend ganz schlechten Stoff geraucht. Für Stücke, die vor einigen Jahren noch 30,- € kosteten, soll der Käufer nun 360,- hinlegen. Und die Marrokaner legen ihre Abfallhalden immer noch, übereinander gestapelt, auf die Tische. Gute marrokanische Stufen sieht man ausschließlich bei europäischen Händlern.
Überhaupt....europäische Händler wie Wendel und/oder Spirifer hatten erstklassiges Material. Zwar bereits im gehobenen Preissegment, aber da kann man nicht meckern. Vergleichbar mit den Italienern u. a. im Theater ist das schon überhaupt nicht. Dort laufen die großen Deal`s bereits am Montag und den Rest der Woche trinkt man Sekt und sieht etwas gelangweilt dem Massenandrang zu.
So gingen zBsp. mal eben so zwei Cuprite aus dem Ural über die Theke. Der eine für schlappe 45.000,- und der andere für 21.000,-€. Tja, die Cuprite....wer letztes Jahr einen gekauft hat, wird sich ordentlich geärgert haben. Die bekam man in St. Marie jetzt für 30% des letztjährigen Preises. Schöne und unbeschädigte Kleinstufen ab 70,-€. Die Dinger sind wirklich gut. Hochglänzend, messerscharf und unbeschädigt.
Unsere Freunde aus der Fälscherwerkstatt durften auch nicht fehlen. Bei zwei Verkäufen habe ich daneben gestanden und innerlich den Kopf geschüttelt. Im Labor gezüchtete dunkelblaue Oktaeder auf Matrix geklebt für 150,- €. Und ein Franzose kaufte chinesische "Türkise" für 360,-€. Laut Gesetz bin ich ja verpflichtet, Straftaten zu unterbinden

Ich?

Wenn die Börsenleitung nicht auf Kennzeichnung dieser Fälschungen besteht, geht mich das erst recht nichts an. Und vielleicht gibt es ja auch Sammler von Fälschungen. Da sollte man glatt die Preise erhöhen

Da waren mir die Begegnungen mit guten Freunden und Bekannten wichtiger. Höhepunkt am Freitag bei Spirifer-Minerals auf dem Mindat-Treffen. Tomasz Praszkier hatte für Schmalzbrote, Bier und eiskalten Wodka gesorgt und die Stimmung konnte schnell auf lustig geschaltet werden. Steffen Michalski, Roger Lang, Gerhard Niceus(no Alkohol), Joachim Esche, Ingo Löffler(ich wohne in hessisch-Sibirien) und etliche andere, bekannte Leute wie zBsp. Jeff Scovil kamen vorbei. Danke noch einmal an Tomasz und seine Crew!
Fazit: Sainte Marie aux Mines ist immer noch ein Highlight der Mineralienbörsen dieser Welt. Da muss ich nicht unbedingt jedes Jahr hin, aber wenn ich nicht da war, hatte ich immer das Gefühl, was verpasst zu haben.
Glück Auf