Hallo,
Leider sieht es im Moment noch alles andere als rosig aus bezüglich der Doktorarbeit, vor allem wegen der Finanzierung. Alles, was ich bisher gelesen und recherchiert habe ist alles andere als ermutigend. Über Weihnachten werde ich die Zeit mal nutzen und die Projektskizze fertigstellen. Angefangen hatte ich schon mal.
Zum Schwarzwald: Alles, was ich bei meinem Besuch in Aitern gesehen habe, spricht für mittelalterlichen Bergbau, wo Feuersetzen nicht unüblich war.
Wenn ich die ganzen Beschreibungen zum mittelalterlichen Bergbau im Südschwarzwald richtig verstanden habe, wurde das Erz zunächst gepocht und geschlämmt und erst das Erzkonzentrat geröstet. Das sind dann nicht nur sehr feinkörnige Schlämme, sondern auch, im Vergleich zur tauben Gangart verschwindend geringe Mengen. Dass es Erzverhüttung in der Nähe der Gruben gegeben hat, ist nicht von der Hand zu weisen, aber es wäre mir jetzt kein Fall bekannt, wo dadurch die Gangart mitgefrittet worden wäre.
Die einzige Stelle, die mir im Moment in der Gegend überhaupt einfällt, wo es Schlackenfunde in unmittelbarer Nähe zu einem Vorkommen gefritteter Gangstücke mit eindeutiger Paragenese (Minium, Hydrocerussit, Elyit, Caledonit, Susannit) gibt, ist eine Stelle 150 m nördlich der Grube Silberbrünnle, beschrieben von Oppenländer (1994) in der Mineralien-Welt, noch näher in derselben Zeitschrift von Oppenländer und Joachim 1995. Ich kenne besagte Stelle sehr gut und habe dort Schlacken in der Nähe gefritteter Gangstücke gefunden. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass es nur eine räumliche Nähe zu einem Probeschmelzofen gibt, der oben auf einem kleinen Plateau lag, denn in der Nähe befindet sich ein zu Tage ausbeißender silberhaltiger Gang (Galenit und Schapbachit(Typlokalität)). An dem Gang fehlen jedoch alle Anzeichen des Feuersetzens.
Glück Auf!
Sebastian