Hallo Jörg, hallo Smoeller,
vielen Dank für die Antworten. In der Tat kommt die Farbigkeit durch das verwendete Kunstlicht nicht richtig heraus. Bei Tageslicht ist das Gestein kräftig grau-grün gefärbt mit einem deutlichen Blaustich auf der geschliffenen Fläche.
Nachdem ich das Geschiebe angeschliffen hatte, dachte ich zu allererst auch an Tinguait, habe jedoch die Idee bei Vergleich mit Bildern und Beschreibungen schnell wieder verworfen. zumal das Geschiebe undeutlich-schlierig geschichtet erscheint. Aber gerade das zusammen mit allen anderen Merkmalen sind doch eigentlich deutliche Hinweise auf ein phonolithisches Gestein. In Zandstra (1988) wird eine Darstellung der vielen unterschiedlichen Typen von Tinguait (Herkunft aus Dalarna) gegeben, wobei auch Typen ohne Aegirin-Einsprenglinge dabei sind (in der Grundmasse ist jedoch Aegirin immer enthalten und verursacht deren grüne Färbung). Übrigens habe ich nirgends einen Hinweis auf Aegirin-Augit gefunden; es ist im Zusammenhang mit Tinguait aus Dalarna immer nur von Aegirin die Rede. Das ich Dalarna als Herkunftsgebiet favorisiere, liegt u.a. auch daran, das ich bisher kaum Geschiebe aus dem Oslo-Gebiet dafür jedoch häufig welche aus Dalarna ("Dalarna-Porphyre", Garberg-Granit, dunkler Älvdalen-Ignimbrit; mit Vorbehalt ließe sich hier auch Öje-Diabas-Porphyrit nennen) gefunden habe.
Neben Aegirin (wobei ich mir nicht sicher bin, ob die dunkelgrünen Schlieren wirklich mit Aegirin-EINSPRENGLINGEN assoziiert sind), treten als häufigste Einsprenglinge idiomorphe Feldspat(?)-Kristalle auf (die entweder grün gefärbt sind oder farblos sind und dann die Färbung der Grundmasse wiedergeben). Daneben kommen einige formlose rote Körnchen (Cancrinit? oder dessen Zersetzungsprodukt) und wenige idiomorphe Kristalle eines dunklen Minerals vor.
Viele Grüße
Sprotte
PS: Ich bitte um Entschuldigung für die doch recht schlechte Qualität der Bilder, was der altersschwachen Videokamera am verwendeten Mikroskop geschuldet war (ich versuche, mittels eines anderen Mikroskops bessere Bilder zu machen – dann auch von Aegirin).