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Niederösterreich: miozänes Kieselholz aus der Hollabrunn-Mistelbach-Formation

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oliverOliver:
Hölzer aus der HMF in „abweichender“ Erhaltung
Auch in der HMF kommen – wie in der Melk-Fm – nicht nur verkieselte, sondern auch limonitisierte Holzreste vor. Allerdings beschränkt sich deren Vorkommen – soweit mir bekannt ist – auf ein kleines Gebiet am westlichen Rand der HMF.
Ich selbst hab noch kein derartiges Holz gefunden. Die Fotos unten zeigen ein winziges Stückchen (L = ca. 4 cm), das mir freundlicherweise ein Sammlerkollege, den ich zufällig im Gelände getroffen habe, geschenkt hat.
Diese Hölzer sind nicht sehr dicht mineralisiert und weisen viele Spalten und Hohlräume auf, die mit einem Rasen winzigster Bergkristalle überzogen sind. Die Kristalle sind so klein, dass mit freiem Auge nur ein Glitzern wahrnehmbar ist, und selbst unter der Lupe sind die Kristalle nur mit Mühe zu erkennen.
Die Erhaltung bzw. Fossilisation dieser Stücke könnte eventuell als „hybrid“ bezeichnet werden – soweit unter der Lupe erkennbar (ich hatte noch nicht die Gelegenheit, ein solches Stück unter dem Binokular zu betrachten), scheint es sich nicht um eine reine Limonitisierung zu handeln, sondern eine „Gerüst- bzw. Skelettstruktur“ dürfte verkieselt  sein. Rund um diese „Skelette“ oder „Mineralisationskerne“ befinden sich die limonitisierten Holzfasern.

Nach Auskunft eines Kollegen wurden von Baggerfahrern in der Gegend früher auch relativ große Hölzer in dieser „eigenartigen“ Erhaltung gefunden, die aber in „alle Winde verstreut“ wurden und in diversen Sammlungen liegen.
Weitere solche Hölzer im www siehe z.B.:
http://www.granzer.at/Mf/neufunde2002/stratzing_de.html

oliverOliver:
Ein Kieselholz-Neufund aus der HMF von Mitte September (aus der Umgebung von Hollabrunn).
Der Fundkontext ist zwar wieder nicht über jeden Zweifel erhaben – ein mit Klaubsteinen geschotterter Feldweg, wiederum an der Grenze von HMF und Grund-Fm (vgl. AW #32 in „bescheidene Hölzer …“: http://www.mineralienatlas.de/forum/index.php/topic,7054.msg230545.html#msg230545) – aber da sich der Weg im Gebiet der HMF befindet und die anderen Klaubsteine in diesem Abschnitt des Weges die HMF-typischen, stark gerundeten Quarzkiesel waren, ist eine Herkunft au der HMF mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit anzunehmen.
Das Stück ist nur ein kleines (L. ca. 10 cm) und dünnes (sh. Foto 3) 08-15-Kieselholz, aber zumindest mit gut erkennbarer Zellstruktur an den Querbruchflächen (Detailfotos leider missglückt).

oliverOliver:
Wieder ein Neufund (von Ende Oktober), Länge ca. 22 cm.
Diesmal ist die Zuweisung zur HMF unanzweifelbar gesichert - von der Abraumhalde einer Schottergrube östlich von Hollabrunn.

oliverOliver:
zwischendurch wieder einmal:
Kiesgruben-Impressionen aus der HMF, Teil 3.
Eine aufgelassene Grube zwischen Hollabrunn und Mistelbach.

oliverOliver:
Ich habe oben (AW #7) geschrieben, dass limonitisierte Hölzer in der HMF nur ganz im Westen vorkommen – das war etwas unglücklich formuliert und stimmt so nicht (bzw. war das mein damaliger – unzutreffender – Kenntnisstand). Es trifft nur für diese spezielle Form von schönen „rostigen“ Stücken mit gut erkennbarer Holzstruktur und flächigen Bergkristallrasen zu, bzw. sind solche Hölzer im Westen anscheinend häufiger und von dort besser bekannt.

Sehr ähnlich fossilisierte Holzreste (grobkörnige Verkieselung und kleine Quarz- bzw. Bergkristalle in Verbindung mit Limonit) gibt es aber auch weiter im Osten in der Umgebung von Hollabrunn (und vermutlich auch noch darüber hinaus). Die Fotos zeigen ein solches ziemlich „eigenartiges“ Stück (ca. 9 x 6 cm). Es scheint sich um einen völlig zerdrückten Ast zu handeln.
Im Inneren sieht man eine offenbar stark gequetschte, „fischgrätartig“ verformte Holzstruktur, wobei die Holzfasern sehr grobkörnig verkieselt und zudem „lamellenartig“ mit schmalen Zwischenräumen angeordnet sind (Foto 2+3). Außen herum befindet sich eine mehr oder weniger starke Limonitkruste, in der z. T. aber auch gut erhaltene limonitisierte Holzfasern erkennbar sind, in den meisten Bereichen die Holzstruktur aber nur sehr undeutlich überliefert ist. An dem „Ende“ mit der besser erhaltenen Holzstruktur geht diese Limonitkruste „nahtlos“ in die Kiesel-Erhaltung über, am anderen „Ende“ befindet sich zwischen Limonit und Kieselholz ein Hohlraum, der dicht mit den kleinen SiO2-Kristallen ausgekleidet ist (sowohl die Innenseite der Limonit-„Schale“ als auch die Außenseite des verkieselten „Kerns“ – Foto 4). Diese Kristalle (schlecht ausgebildet und noch kleiner) befinden sich aber teilweise auch „außen“ auf dem Limonit. Die Oberfläche ist stellenweise anscheinend +/- flächig limonitisiert, in Teilbereichen scheint aber wiederum die Limonit-Erhaltung mit der Kiesel-Erhaltung verwoben (Foto 1).
Anscheinend ist diese „Hybrid-Erhaltung“ also in der HMF gar nicht so selten.

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