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Autor Thema: Permotrias in den Deferegger Alpen  (Gelesen 5292 mal)

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Offline dschenson

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Permotrias in den Deferegger Alpen
« am: 27 Mar 13, 00:04 »
Hallo allerseits!
Ich schreibe derzeit eine Seminararbeit zur lokalen Geologie der Deferegger Alpen. Bei meiner Recherche bin ich auch auf die sogenannte Permotrias bei Bad Kalkstein gestoßen. Nun habe ich auch schon Fachartikel (z.B. von Prof. Bernhard Schulz) herangezogen, die sich recht intensiv mit deren Petrologie beschäftigen. Allerdings - das muss ich gestehen - ist mir die Bedeutung dieser Permotrias-Decken, bisher noch nicht wirklich eindeutig klar geworden. (Was wohl auch an den teils komplizierten Artikeln liegen mag...)

Nach meiner Interpretation handelt es sich hierbei wohl um Altkristalline Decken, die im Zuge der eoalpinen Orogenese vermutlich autochthon erhalten blieben und seit ihrer Genese (zu Zeiten der Perm-Trias-Grenze), wohl nicht durch variskische und alpidische Metamorphose überprägt wurden. Im Gegensatz zu allen anderen Decken.

Vielleicht gibt es hier ja ein paar Experten zum Thema Alpen-Geologie, die mir da eventuell ein wenig auf die Sprünge helfen und/oder mich berichtigen können! Ich würde mich freuen!

Offline Geomaxx

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Re: Permotrias in den Deferegger Alpen
« Antwort #1 am: 28 Mar 13, 12:02 »
Hi dschenson,
...zwar ungewöhnlich für den Mineralienatlas, aber lasst uns über Alpengeologie sprechen ;), find ich äußerst spannend, da ich anno dazumal selber in den Alpen meine Diplomarbeit geschrieben habe.
Nun, die Arbeit(en) von Bernhard Schulz des Instituts für Geologie und Mineralogie der Universität Erlangen-Nürnberg aus den 2000-2001er Jahren kennste ja schon, dann solltest Du also einigermaßen den Überblick bekommen haben.
Empfehlenswert ist des weiteren die Arbeit aus der Uni München
Guhl, M., Troll, G. (1987): Die Permotrias von Kalkstein im Altkristallin der südlichen Deferegger Alpen (Österreich), Jb. Geol. B.-A., 130, 1, Wien
ist über die hp frei zugänglich
www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/JbGeolReichsanst_130_0037.pdf (leider ohne Kartenanhang, müsste aber über Deine Uni gut zu bekommen sein)
Des weiteren ist eine Recherche zu den Aufnahmsberichten direkt an der Geologischen Bundesanstalt Wien zu empfehlen; in den Archiven schlummern diverse interessante, häufig nicht veröffentlichte lokale Aufnahmen und Kartendarstellungen und die Leute sind dort wirklich extrem hilfsbereit; in der Gegend basieren aber die meisten Aufnahmen auf der Arbeit von Guhl & Troll.
In den gängigen Lehrbüchern zur Alpengeologie sind diese kleinräumigen, aber interessanten Permotrias-Vorkommen im Oberostalpin aber meist nur eine Randnotiz wert. Im Hlauschek 1983 ist auf Seite 296 ein mickriges Profilchen abgebildet, das Dir aber nicht weiterhelfen wird.
Falls Du noch Infos oder Erklärungen zu einzelnen Spezialfragestellungen brauchst, gerne auch per PM, um die Geduld der Mineralienpuristen nicht zu arg zu strapazieren, obwohls ja auch dort die ein oder andere interessante Mineralparagenese hat. ;D
Glück Auf!
GEOMAXX

Offline heli

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Re: Permotrias in den Deferegger Alpen
« Antwort #2 am: 28 Mar 13, 12:30 »
google mal:

"permotrias defereggen"

Offline oliverOliver

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Re: Permotrias in den Deferegger Alpen
« Antwort #3 am: 28 Mar 13, 13:23 »
hallo dschenson + geomaxx,
macht euch wegen der "Mineralisten" keine Sorgen -
schließlich ist dies hier der Bereich "Gesteine", Board "Tektonik" -
also völlig passendes Thema !!
« Letzte Änderung: 28 Mar 13, 14:33 von oliverOliver »

Offline Geomaxx

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Re: Permotrias in den Deferegger Alpen
« Antwort #4 am: 28 Mar 13, 13:50 »
Hi,
bin ja nur so vorsichtig, weil in letzter Zeit häufig gemault wurde: Zu viele Mineralienfotos, Micromounts?-Nein-danke...
Da möcht ich nicht wissen, wie die Stimmung ist, wenns um TEKTONIK, ALPENGEOLOGIE oder sonstige eher mineral-arme Themen geht.
Am liebsten hätte ich in Schriftgröße 0,00001 pt geschrieben ;D
Glück Auf!
GEOMAXX
Hier mein Coming-Out: Ich bin Geologe.

Offline oliverOliver

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Re: Permotrias in den Deferegger Alpen
« Antwort #5 am: 28 Mar 13, 14:35 »
versteh ich,
aber nachdem Stefan die Erstellung des "Tektonik"-Boards gutgeheißen (und dann ja selbst angelegt) hat,
wirds wohl (hoffentlich) allgemein akzeptiert sein !
« Letzte Änderung: 31 Mar 13, 12:16 von oliverOliver »

Offline dschenson

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Re: Permotrias in den Deferegger Alpen
« Antwort #6 am: 29 Mar 13, 14:35 »
Hi dschenson,
...zwar ungewöhnlich für den Mineralienatlas, aber lasst uns über Alpengeologie sprechen ;), find ich äußerst spannend, da ich anno dazumal selber in den Alpen meine Diplomarbeit geschrieben habe.
Nun, die Arbeit(en) von Bernhard Schulz des Instituts für Geologie und Mineralogie der Universität Erlangen-Nürnberg aus den 2000-2001er Jahren kennste ja schon, dann solltest Du also einigermaßen den Überblick bekommen haben.
Empfehlenswert ist des weiteren die Arbeit aus der Uni München
Guhl, M., Troll, G. (1987): Die Permotrias von Kalkstein im Altkristallin der südlichen Deferegger Alpen (Österreich), Jb. Geol. B.-A., 130, 1, Wien
ist über die hp frei zugänglich
www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/JbGeolReichsanst_130_0037.pdf (leider ohne Kartenanhang, müsste aber über Deine Uni gut zu bekommen sein)
Des weiteren ist eine Recherche zu den Aufnahmsberichten direkt an der Geologischen Bundesanstalt Wien zu empfehlen; in den Archiven schlummern diverse interessante, häufig nicht veröffentlichte lokale Aufnahmen und Kartendarstellungen und die Leute sind dort wirklich extrem hilfsbereit; in der Gegend basieren aber die meisten Aufnahmen auf der Arbeit von Guhl & Troll.
In den gängigen Lehrbüchern zur Alpengeologie sind diese kleinräumigen, aber interessanten Permotrias-Vorkommen im Oberostalpin aber meist nur eine Randnotiz wert. Im Hlauschek 1983 ist auf Seite 296 ein mickriges Profilchen abgebildet, das Dir aber nicht weiterhelfen wird.
Falls Du noch Infos oder Erklärungen zu einzelnen Spezialfragestellungen brauchst, gerne auch per PM, um die Geduld der Mineralienpuristen nicht zu arg zu strapazieren, obwohls ja auch dort die ein oder andere interessante Mineralparagenese hat. ;D
Glück Auf!
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Hallo Geomaxx,

vielen Dank für deine Antwort! Ich habe schon einige Literatur zur Geologie der Deferegger Alpen herangezogen. Standardwerke wie den Hlauscheck, Möbus, Tollmann, Oberhauser, Pfiffner gehörten vor allem hierzu. Und in der Tat wird darin nicht allzu viel über diese Permotrias erklärt.
Aus dem Artikel "Die Permotrias von Kalkstein im Altkristallin der südlichen Deferegger Alpen" habe ich auch schon mal versucht relevante Informationen herauszuziehen. Aber es ist halt schon sehr hartes und trockenes Brot was hier beschrieben wird... sprich, ohne weiteres nicht immer so ganz verständlich ::) Ich hatte auch schon in Betracht gezogen, die Autoren Herrn Dr. Troll und Herrn Guhl direkt via E-Mail anzuschreiben, aber bisher fand ich keinerlei Adressen im Internet.

Die Idee mit der Geologischen Bundesanstalt Wien finde ich aber sehr gut. Daran hatte ich bisher nicht gedacht  ;)

Ich finde es halt immer sehr seltsam, wie in Kartendarstellungen der genannten Standardwerke dieser Permotrias-Streifen explizit als eigenständige petrologische Lage oder Fazies deklariert wird, aber nicht mal vernünftig erklärt wird, warum wieso und weshalb. Naja vielleicht bin ich da auch nur so ein übereifriger alleswissenwollender 120% Mensch...  ;D

Offline uwe

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Re: Permotrias in den Deferegger Alpen
« Antwort #7 am: 29 Mar 13, 17:08 »
Ich denke Geologie und Tektonik ist auch für "reine" Mineraliensammler interessant. Für mich zumindest ist sie's.

Nun habt ihr mich aber neugierig gemacht. Bitte mal mit wenigen Worten, was den geologische Horizont Permotrias ausmacht.

(Wem's nicht paßt, muß die Antwort ja nicht lesen.)

Uwe

Offline stoanklopfer

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Re: Permotrias in den Deferegger Alpen
« Antwort #8 am: 30 Mar 13, 01:58 »
Google mal nach "Triaszug Kalkstein Osttirol", dann wirst Du die ausführliche Arbeit von Schmidegg 1937 zu sehen bekommen, mit Karten und Profilen dazu. Ist zwar schon alt, aber immer noch eine der ausführlichsten Arbeiten zu diesem Thema.

Zitat
Die Idee mit der Geologischen Bundesanstalt Wien finde ich aber sehr gut. Daran hatte ich bisher nicht gedacht.

Naja, Osttirol ist ja "nur" in Österreich....

Gruß Volkmar

Offline oliverOliver

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Re: Permotrias in den Deferegger Alpen
« Antwort #9 am: 31 Mar 13, 12:24 »
Zitat
Ich denke Geologie und Tektonik ist auch für "reine" Mineraliensammler interessant
eben - ist schließlich die Grundlage für alles weitere !
Und ich persönlich finde das Thema doch geringfügig  ;) spannender als die zweitausendundsiebente Bestimmungsanfrage zum Calzit ... (was aber rein meine durch + durch subjektive Einschätzung ist)

Außerdem steht ja auf der MA-Startseite ein nettes Statement -
Zitat
Mineralienatlas ist seit 2001 die Plattform für an Geologie, Mineralogie, Paläontologie und Bergbau interessierte Menschen. [....] Mineralienatlas beschränkt sich nicht auf einen Ausschnitt, wir bringen Informationen zusammen und informieren umfassend.
dem ist wohl nichts hinzuzufügen !

 

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