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Autor Thema: Der obermiozäne Fossil Forest von Bükkábrány – bald ein PaleoPark ?  (Gelesen 2449 mal)

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Offline oliverOliver

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  • klopf auf Holz !
    • naja ....
In Nord-Ungarn am Fuß des Bükk-Gebirges (westlich der Theiß/Tisza) gab und gibt es mehrere Braunkohletagebaue. Einer davon ist Bükkábrány. Die abgebaute Kohle entstammt der Bükkalja-Lignit-Formation aus dem oberen Pannonium, welche mit 7,5-6,8 Ma datiert wird. Die dort gefundenen Fossilien gehören also ganz ans Ende des Pannoniums bzw. schon an den Übergang zum Pontium.

Nachdem bereits über längere Zeit hinweg immer wieder fossile Stämme und Stümpfe bei der Kohleförderung zerstört worden waren, wurden 2007 16 aufrecht stehende Stämme freigelegt. Sie waren bis 6 m (!) hoch erhalten, hatten basale Durchmesser von 1,8 – 3,6 m und standen im Hangenden des Kohleflözes. Die Bäume waren durch einen plötzlichen starken Anstieg des Pannon-See - Wasserspiegels konserviert und von Sanden einer Deltaschüttung eingeschlossen bzw. überdeckt worden. Sie liegen in Holzerhaltung vor und waren weder mineralisiert noch inkohlt.

Bei 6 der Baumstümpfe /-stämme wurde die Holzart bestimmt, es handelt sich jeweils zur Hälfte um Glyptostroboxylon und Taxodyoxylon germanicum.
Auch Blätter (darunter solche von Angiospermen) wurden gefunden (Glyptostrobus, Ginkgo, Alnus, Byttneriophyllum), weiters Zweige, Früchte und Zapfen (Glyptostrobus europaeus, Potamogeton, Ceratophyllum, Acer, Alnus, Pterocarya und Spirematospermum), darunter auch Früchte einer neuen Trapa-Art, Trapa praehungarica. Insgesamt scheint Glyptostrobus in der untersuchten Flora dominant gewesen zu sein.
Für das damalige Klima wurde eine Jahresdurchschnittstemperatur von etwa 15 Grad Celsius bei etwa 1000 mm Niederschlag ermittelt.

Die ergrabenen Stämme wurden zum Teil vom Fundplatz entfernt und in Museen gelagert bzw. ausgestellt:
“ Ten trees out of the sixteen excavated have been removed from the mine. Four of them are at the Herman Ottó Museum, Miskolc. [ … ] Six trees were transported to Ipolytarnóc Fossil Site, where they are exhibited to the public.” (Csaszar et al. 2009)
Eine Präsentation an der Fundstelle als PaleoPark wurde jedoch angedacht – derzeitiger Stand der Dinge ? Ich habe keine Ahnung …..

Eine ähnliche Fundsituation war aus einem nahegelegenen Abbau schon länger bekannt (Zitat aus Csaszar et al. 2009):
„Upright trunks similar to those discovered at Bükkábrány […] were recorded nearly 30 years ago at the Gyöngyös-Visonta lignite mine, a coeval locality situated about 50 kilometres from Bükkábrány. […] PÁLFALVY & RÁKOSI (1979) assigned the trunks to the morphospecies Sequoioxylon gypsaceum which shows the closest similarity to the wood of modern Sequoia sempervirens”.

Literatur:
CSÁSZÁR G., KÁZMÉR M., ERDEI B. & MAGYAR I. (2009).- A possible Late Miocene fossil forest PaleoPark in Hungary.- In: LIPPS J.H. & GRANIER B.R.C. (eds.), PaleoParks - The protection and conservation of fossil sites worldwide.  Carnets de Géologie / Notebooks on Geology, Brest, Book 2009/03,
Chapter 11 (CG2009_BOOK_03/11).
http://paleopolis.rediris.es/cg/CG2009_BOOK_03/CG2009_BOOK_03_Chapter11.html
ERDEI B., DOLEZYCH M. & HABLY L. (2009).- The buried Miocene forest at Bükkábrány, Hungary.- Review of Palaeobotany and Palynology, Amsterdam, vol. 155, n° 1-2, pp. 69-79.
http://ipolytarnoc.kvvm.hu/uploads/File/pdf/Erdei_et%20al_2009_%20The%20burried%20Miocene%20forest%20at%20Bukkabrany,%20Hungary.pdf
• Miklós KÁZMÉR 2008: The Miocene Bükkábrány Fossil Forest in Hungary – field observations and project outline. In: GALÁCZ, A. (ed.): 125th Anniversary of the Department of Palaeontology at Budapest University – A Jubilee Volume Hantkeniana 6, 229—244, Budapest, 2008.
http://real.mtak.hu/2801/1/Kazmer_2008_Bukkabrany_Hantkeniana.pdf

 

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