Im niederösterreichischen Weinviertel kommen weit verbreitet marine Sedimente (Paratethys) des Badeniums vor (mittleres Miozän). Daneben sollten auch geringe Reste fluviatiler Ablagerungen des Unteren Badeniums vorhanden sein, welche aber weitgehend wieder aufgearbeitet wurden. In allen diesen Sedimenten können sporadisch Kieselhözer vorkommen – deren gesicherte Zuordnung ist aber aufgrund der wechselhaften und abwechslungsreichen Sedimentationsgeschichte der Paratethys bzw. ihrer Randbereiche oft problematisch. Ich habe mich – mangels eigener Funde - noch nicht sehr eingehend mit diesem Thema befasst, und die geologische Kartierung ist gerade in diesem Bereich leider auch noch nicht auf dem neuesten Stand (vgl. auch:
http://www.mineralienatlas.de/forum/index.php/topic,7054.msg230727.html#msg230727).
Ich werde aber versuchen, für weitere Beiträge (so es meine Zeit zulässt) noch einiges zu recherchieren.
Fotos 1+2: ein Badenium-Kieselholz aus dem Zayatal zwischen Mistelbach und Hohenau – Vorder- und Rückseite.
(Fotos + Sammlung Herbert Preisl).
3: noch eines aus der Preisl-Sammlung, ebenfalls aus dieser Gegend.
Anmerkung: diese beiden Hölzer hatte ich irrtümlich schon im „Hollabrunn-Mistelbach-Fm“ – Thread gezeigt (dort jetzt gelöscht). Nach einem nochmaligen ausführlichen Gespräch mit dem Finder stellte sich nun aber heraus, dass es da ein Missverständnis gegeben hatte - die beiden Stücke stammen nicht, wie ich annahm, aus einer Schottergrube der HMF (in deren tiefsten Bereichen kurzzeitig mal auch Badenium aufgeschlossen war), sondern von einem Feld unmittelbar daneben, und kamen dort gemeinsam mit einer großen Anzahl mariner Mollusken des Badeniums zutage – die Datierung scheint also abgesichert zu sein.