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Autor Thema: Diskussion zur Gliederung der Gesteinsseiten bzw Formationen  (Gelesen 13883 mal)

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Offline Collector

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Re: Löwenstein-Formation
« Antwort #15 am: 19 Jan 14, 00:26 »
Hallo Jens

exzellente Idee !

Das Thema Geschiebe - resp. mit allen "eiszeitlichen" Anlagen, aufgebaut als ein Geologisch-petrografisches Portrait - das wäre doch was Lesenswertes.  Bdei entsprewchender spannender Aufmachung und Skript auch bestimmt was für die Nicht-Geschiebe-Leute.

Mal sehen, was die Admins, Mods und Geschiebe-Sammler dazu meinen.

Dessenungeachtet: Bei der Gestaltung der Atlas-Gesteinsdatenbank, so hat sich das gezeigt, muss so einiges getan werden. Dazu bedarf es aber Admin-Entscheidungen und die stehen hier aus.

Gruß
collector


Offline Collector

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Re: Löwenstein-Formation
« Antwort #16 am: 21 Jan 14, 02:21 »
bitte die Diskussion nicht in der Versenkung verschwinden lassen.....

collector

Offline Jörg

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Re: Löwenstein-Formation
« Antwort #17 am: 22 Jan 14, 22:11 »
Hallo Leute,

habe mich in letzter Zeit aus priv. und gesundheitlichen Gründen etwas rar gemacht.

Doch zum eigentlichen Thema.
Da gebe ich Peter absolut Recht; mir ist das auch und vor allem bei den Geschieben aufgefallen. Irgendwelche Lokalnamen wie "Biskopåsen-Konglomerat" haben in der Gesteinsdatenbank gar nichts verloren, da bräuchte man etwas eigenes. Ein Konglomerat ist ein Konglomerat, fertig...

Gruß, Erik

@Erik:
Sorry, aber selten so einen Blödsinn gehört  :o

Biskopåsen-Konglomerat ist kein Lokalname, sondern er beschreibt das Konglomerat vom Bisko Påsen, welches nur dort ansteht.
Dann könnt Ihr für Basalt ja auch nur "Basalt" schreiben - Fertig aus.
Warum dann bei denen auch noch andere Varianten aufführen?
Wollt Ihr Basanit oder Ankaramit auch streichen, weils ja quasi ne Variante von Basalt ist.
Ach ja, Trachyt gehört ja auch noch in die Richtung: Streichen.
Rhyolith ist natürlich auch Dummsinn.
Ist ja auch son Zeug, was aus dem Vulkan kommt.
Und wo wir schon dabei sind: Vulkanite und Plutonite sind sich ja auch ähnlich.
Ich würde also anregen alle Themen im MA komplett zu löschen, und nur noch 2 Seiten zu belassen:
"Liebe User, alle Steine die ihr gefunden habt, sind 1. Sedimentite oder 2. Magmatite.
Und dann vielleicht nur kurz beschreiben:
zu 1. Ist so´n verteinertes Zeug vom Fußboden, zu 2. Kommt aus der Tiefe.

Meckermodus aus

Nee. das kann doch nicht Euer Ernst sein, dass hier geologische Termini ausgehebelt werden sollen.
Wenn hier ein Quartärgeologe mitliest, wird er (nach einem Heulanfall) sicherlich bestätigen, dass sich die Geologie, zumindest die Quartärgeologie wissenschaftlich mit Geschieben befasst; auch hier sollten die alten Formationsbezeichnungen Gültigkeit behalten.
Denn hinter jeder Formationsbezeichnung (sprich Eigenname), verbirgt sich ein Gestein mit einmaligem Chemismus, bzw. und/oder Gefüge.
Granit und Gneis werden ja auch nicht in einen Topf geworfen, weil sie von den Bestandteilen das Gleiche sind ...
 
Biskopåsen-Konglomerat (ich bleibe da mal exemplarisch bei) ist die wissenschaftliche Bezeichnung für ein unverwechselbares Konglomerat aus einem bekannten Anstehenden, basta aus.
Denke, dass ein wissenschaftlich festgelegter (und bekannter) Gesteinsname nicht aus der Datenbank fallen sollte.

Biskopåsen-Konglomerat ist wie gesagt ein wissenschaftlicher Terminus.
Wenn z.B. "Mondstein" in keine Datenbank gehört, da würde ich sofort ja sagen, aber so ...

@Jens und Collector:
Da ich das Biskopåsen-Konglomerat hier eingestellt hatte, fühle ich mich u.a. mal mit angesprochen, bezüglich des quartärgeologischen Portraits.
Ja, das wäre echt eine Überlegung wert. Doch bei mir hapert es aktuell heftig mit der Zeit (Mutter nach Schlaganfall mit 92 Jahren schwerpflegebedürftig - rund um die Uhr - bei uns im Haus).
Musste auch die Exkursionen in Dk für dieses Jahr kanzeln  :'(

Idee ist allerdings gut.

Soweit meine Meinung dazu.

Beste Grüße in die Runde
Jörg

Nachtrag an alle, welche die Geschiebekunde (Quartärgeologie) mit ihren Fachtermini nicht als geowissenschaftliche Disziplin anerkennen:
Ihr wisst doch, was die im Mittelalter mit Ketzern gemacht haben  8)
« Letzte Änderung: 22 Jan 14, 22:21 von Jörg »

Offline Jörg

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Re: Löwenstein-Formation
« Antwort #18 am: 22 Jan 14, 22:52 »
@OliverOliver:

Ansonsten denke ich, dass typische Varietäten (z.B. Rapakivi-Granit) durchaus auch auf der Seite Granit Erwähnung finden könnten, allerdings eben nicht als eigene Gesteinsart, sondern als bestimmte Varietät.

... Und Geschiebe ist ja immer nur eine Erosionsform des Ausgangsgesteins.

Richtig im Ansatz und doch falsch.
Die Namen eines Geschiebes beziehen sich immer auf das bekannte Anstehendgestein.
Namensgebung eines Geschiebefundes nur bei bekanntem und unverwechselbarem Anstehenden.

Insgesamt oben genanntes impliziert, dass "Rapakivi-Granit" für eine Aufnahme in die Gesteinsdatenbank ok wäre.
Das Geschiebe mit Namen "Aland-Rapakivi" jedoch nicht.
Der Aland-Rapakivi ist jedoch ein absolut unverwechselbares Rapakivigestein, welches von allen anderen Rapakivis abweicht.

Ich denke, dass das Problem in der Namensgebung für Geschiebe als Formationsnamen liegt.
Das ist in der Geschiebekunde eine ganz andere Baustelle, als wenn ich den Begriff "Löwenstein-Formation" wähle, für Gesteine, die sonst an anderen Lokalitäten vorkommen.
Das ist in der Geschiebekunde nicht so.
Ein Geschiebename ist gleich zu setzen mit einer Bezeichnung für eine besondere Gesteinsvariante, welche petrographisch von allen sonst bekannten Gesteinen abweicht.

Ich hoffe, ich konnte das noch mal verdeutlichen.

Beste Grüße
Jörg

Offline Stefan

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Re: Gesteine
« Antwort #19 am: 22 Jan 14, 23:18 »
Mineralienatlas Lexikon Gesteine

Gelegentlich kommt meist gut gemeinte Kritik an unserem Lexikon in Bezug auf die Gesteine. Dies ist sehr wünschenswert und auch hilfreich und gewollt. Da einige der Punkte aber darauf hindeuten, dass es eventuell Grundlegende Verständnisunterschide gibt, möchte ich hier eine Diskussion zu den Gesteinen anregen und auch die Philosophie etwas näher bringen.

Wie bei Gestein bereits beschrieben folgen wir möglichst diesen Pfaden:

Wir versuchen in unserer Gesteins-Aufstellung eine logische, systematische, hierarchische und nachvollziehbare Gesteinsklassifizierung umzusetzen, die so nah wie möglich an die Empfehlungen der IUGS angelehnt ist. Bei der Benennung der Gesteine werden u.a. Änderungsvorschläge des BGS (British Geological Survey) mit umgesetzt.

Nachzulesen hier:
http://www.bgs.ac.uk/bgsrcs/

Der Versuch einen Baum der Gesteine aufzubauen ist nie vollkommen.

Varietäten, Geschiebe

Wir unterscheiden auch nicht nach Varietäten und "echten" Gesteinen. Das tut im Übrigen kaum jemand in der Literatur. Fast alle Varietäten werden ebenso mit Ihrem Varietätennamen als Gestein angesprochen. Wir werden dem dadurch gerecht, dass Varietäten unter dem jeweiligen Gesteinen im Baum eingehängt werden. Die Diskussion wann ist ein Gestein eine Varietät und wann ein eigenständiges Gestein ist damit obsolet. Etwaige Informationen und Ergänzungen können bei jeder Varietät und auch Gestein im beschreibenden Text eingefügt werden. Das verschafft Klarheit. Der Baum gibt insg. nur einen Überblick was gehört in welche Menge.

Gesteine die unterschiedlichen Ursprungs sein können

Es gibt Gesteine die unterschiedlich enstehen können oder deren Zusammensetzung eine Eingruppierung in mehrere Gruppierungen erlaubt. Zum Beispiel Metasedimente sind sowohl "Metamorphe Gesteine" als auch "Sedimentäre Gesteine". Dies stellt für unsere Baumstruktur keinerlei Problem dar. Das Gestein oder die Gesteinsgruppe / Überbegriff wird einfach beiden Gruppen zugeordnet. So auch bei Minette einem Magmatisch und Sedimentärem Gestein.

Hier grafisch dargestellt als Beispiel: Minette, Kaolin (kann mit der Maus bewegt werden falls sich was überlagert)

Insgesamt bietet unser System umfangreiche Möglichkeiten die Gesteine abzubilden.

Die IUGS ist sicher einer der großen Massstäbe mit denen wir Messen müssen. Dies ist aber nur dort möglich wo Informationen zugänglich sind. Die BGS (British Geological Survey) stellt öffentlich zahlreiche Dokumente bezüglich der Klassifizierung von Gesteinen zur Verfügung. Abweichungen zum Schema der IUGS werden dargstellt und die Arbeit ist von der IUGS abgeleitet. Diese Schemas nutzen wir u.a. für die Struktur unseres "Baumes".

Anregungen

Ich höre hier und da sicher gut gemeinte Kritik, dass dies und jenes nicht passen würde. Dem möchte ich nicht widersprechen, aber auch nicht vorbehaltlos beipflichten. Meist sind die Kommentare so weit gefasst, dass es nicht möglich ist im Detail darauf einzugehen und Veränderungen herbei zu führen. Veränderung heißt nachweisbare und nachvollziehbare Quellen. Texte und Passagen zum nachlesen. Und auch konstruktive Vorschläge gehören dazu.

Ich könnte sicher noch mehr ausführen, aber das soll ja kein Monolog werden.

Indiesem Sinne möchte ich jeden Einladen unser Lexikon besser zu machen.
Besten Gruß
Stefan
« Letzte Änderung: 23 Jan 14, 00:54 von Stefan »

Offline Sebastian

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Re: Löwenstein-Formation
« Antwort #20 am: 22 Jan 14, 23:18 »
Ich denke Stefan hat in seinem Bericht alles geklärt
Gruß Sebastian

Offline Stefan

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Re: Löwenstein-Formation
« Antwort #21 am: 23 Jan 14, 00:46 »
Hallo,

bitte entschuldigt meine späte zu Wort Meldung. Leider sind meine Kapazitäten weit überstrapaziert und die Diskussion ging bis jetzt gerade an mir vorbei. Wenn ich direkt gefragt bin hilft es oft mich zusätzlich direkt anzuschreiben. Ich lese schon lange nicht mehr alle Beiträge.

Was Geschiebe, primär die Leitgeschiebe angeht, bin ich klar der Meinung sie gehören in die Gesteinedatenbank. Es sind eindeutige Varietäten und besondere Vertreter einzelner Gesteine die unbedingt in eine Gesteinsdatenbank gehören. Es spricht wissenschaftlich absolut nichts dagegen diese dem jeweiligen Gestein unterzuordnen.

Die Formationen haben mir auch einige Kopfschmerzen bereitet und ich bin mit der Eingliederung in die Gesteine nicht ganz so glücklich. Mit aufgenommen wurden die Formationen da es sich ebenfalls um Gesteinsbänke handelt die spezifische Eigenschaften aufweisen. Stubensandstein ist ein Begriff und wird nunmal primär als Löwenstein-Formation angesprochen. Er hat spezifische Eigenschaften die das Gestein ausmachen. Ich würde dies als Varietät von Sandstein durchgehen lassen.


Warüber diskutieren wir hier?

Die Gesteinsdatenbank strukturiert sich nach der IUGS und BGS und dies ohne große Kompromisse. Lassen wir Varietäten und Formationen außer Betracht ist dies so umgesetzt (Mag sein mit einigen Fehlern die korrigiert gehören).

Dann gibt es die Zöpfe die an den Ästchen dieser Kerndatenbank angliedert sind "Geschiebe, Formationen und Varietäten". Dies verfälschen in keinster Weise die Aussage der Kerndatenbank! Sie stellen einzig Zusatzinformationen zur Verfügung. So recht mag ich nicht verstehen warum man sich an einem Mehr an Informationen stört.


Was wäre wenn wir das aufdröseln würden?

Wir hätten eine Geschiebedatenbank die am Ende einen Teil der Gesteinsdatenbank duplizieren würde. Wir müssten bei den Bildern und Fundstellen neue Felder einführen und die Seiten weiter aufblasen.

Wir hätten eine Formationsdatenbank in der Formationen eingetragen werden. Diese müssten dann wieder bei den Fossilien und Fundstellen als weitere Option neben den Gesteinen eingebracht werden.

Wo ist der Mehrwert? Ich kann keinen erkennen.


Was könnten wir sinnvolles ändern

Wir könnten ein Statusfeld wie bei den Mineralien auch bei den Gesteinen einführen.

- Gestein
- Geschiebe
- Formation
- Varietät
- ...

Problematisch wird es nur wenn mehr als ein Punkt zutrifft, was nicht selten wäre.

Dann könnten wir in Übersichten einzelne Zöpfe (Varietäten, Formationen ...) ausblenden oder in der Übersicht schon als "Ergänzung" sichtlich machen.

Sind wir nicht frei genug nicht wieder einen weiteren Abklatsch einer anderen Datenbank zu bilden. Was spricht dagegen eine Gesteinsdatenbank mit wissenschaftlichem Grundgerüst um all die Zusatzbegriffe und Informationen zu erweitern die in engem Sinne sicher den Rahmen sprengen würden. Wir schreiben aber kein Buch mit Platzproblemen sondern haben den Platz und die Möglichkeit passende Informationen von Überall einzusteuern. Die einzige Frage die sich für mich stellt ist: Wie blenden wir Informationen ein uns aus um die verschiedenen Interessengruppen zufrieden zu stellen.

Nach chemischen gesichtspunkten ist eine Formation in einer Gesteinsdatenbank für einen Petrologen so sinnvoll wie ein Kropf, aus Sicht eines Geschiebesammlers der sich für die Entstehung des Gesteines interessiert sicher nicht....

Die Frage ist doch die Definition der Masken die wir drüber legen müssen um jedem nur das zu zeigen was er möchte.

Besten Gruß
Stefan
« Letzte Änderung: 23 Jan 14, 01:17 von Stefan »

Offline oliverOliver

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Re: Löwenstein-Formation
« Antwort #22 am: 23 Jan 14, 07:09 »
hallo,
stimme dem großteils zu. Nur das mit den Formationen sehe ich etwas differenzierter. Formation und Gestein gleichzusetzen ist für mich schlichtweg falsch. Es mag zwar in wenigen Einzelfällen zutreffen, dass eine Fm aus genau einem Gestein besteht (was aber immer noch keine Gleichsetzung rechtfertigt), meist ist "Formation" jedoch ein relativ weit gefasster Begriff - mit Sub-Formationen, Member, etc.
Und: eine Formation ist eine geologische Einheit, die eigentlich nur in der Landschaft zu erfassen ist, während ein Gestein eben ein "Stein" ist, ganz konkret, egal in welcher Größe, ob als "Fuzerl" oder als kubikkilometergroße Masse. Ich habe noch nie eine Formation in der Hand gehabt ...  ;D ... (einen Gesteinsbrocken aus einer Formation aber schon oft)

Natürlich würde ein eigener Bereich für Stratigrafie/Formationen alles deutlich komplizierter machen - aber die Welt ist eben nicht einfach  ;D
(abgesehen mal von der vielen Arbeit, die damit verbunden wäre - und: haben wir im MA einen Geologen/Sedimentologen, der sich da drüber trauen würde ? Für Deutschland etwa gibts ja gute Grundlagen öffentlich im Netz - LithoLex, für Ö z.B. meines Wissens nur die allgemeine "stratigrafische Tabelle", die sicher auch nicht ganz aktuell ist, "Lithstrat" ist offenbar leider offline/down)
« Letzte Änderung: 23 Jan 14, 07:23 von oliverOliver »

Offline Jörg

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Re: Löwenstein-Formation
« Antwort #23 am: 23 Jan 14, 09:05 »
Hallo Oliver,
hallo Erik,


Oliver, Du schriebst, dass es falsch wäre, eine Formation mit einem Gestein gleichzusetzen. Was Erik weiter oben auch so zum Ausdruck brachte.
Dem stimme ich im Prinzip zu.
Wenn aus einem genetisch gleichen Material 10 km weiter eine weitere Formation besteht, mögen sich zwar minimale Abweichungen im Gestein finden, das Gestein als solches bleibt jedoch das gleiche.
Das sehe ich genauso.
Das Problem ist, dass sich dieses explizit nicht auf die Geschiebekunde übertragen lässt.

Die historischen "Formationsnamen" betiteln ausschließlich ein Gestein, und keine besonderen Formationen dieses Gesteins.
Der Begriff "Formationsname" wurde früher gewählt, um - gerade bei Gesteinen welche glazial verlagert wurden - auf dessen Herkunft hinzuweisen.
So entsteht schnell der Eindruck, dass es sich um Lokalnamen ein und desselben Gesteins handelt, was nicht stimmt.
Durch glazialen Abtrag sind viele der ursprünglichen Gesteinsverbände in Skandinavien weggebröselt, so dass anstehende Gesteine oft nur in kleineren Verbänden anstehen. Das sind jedoch keine Lokalvorkommen auch anderswo vorkommender Gesteine, sondern Reste eines einzigartigen Gesteins.
Somit bezeichnen Geschiebenamen immer zuerst das Gestein, und erst sekundär, quasi als Wink zu seiner Herkunft, den Ort wo es vorkommt.

Die hier im MA aufgetretenen Probleme und Missverständnisse sind der Geschiebekunde durchaus bekannt.
Doch alle Leitgeschiebe umzubenennen, würde ein noch größeres Chaos mit sich bringen, da sich die alten Formationsnamen international fest etabliert haben und als Termini feststehen.

Beste Grüße
Jörg


Offline oliverOliver

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Re: Löwenstein-Formation
« Antwort #24 am: 23 Jan 14, 09:51 »
hallo Jörg,
ich bezog mich oben nicht auf Geschiebe - das hätte ich vielleicht explizit dazuschreiben sollen - sondern auf die Frage, ob es allgemein sinnvoll wäre, einen eigenen Bereich für Stratigrafie, Formationen etc. zu erstellen.
Das Problem mit alten, "etablierten" Bezeichnungen gibts da natürlich genauso - aber das ist wie in der Taxonomie: wir sollten uns einfach am aktuellen wissenschaftlichen Stand orientieren. Alte Bezeichnungen / Synonyme können (und sollen) ja mit angeführt werden.

Offline Stefan

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Re: Löwenstein-Formation
« Antwort #25 am: 23 Jan 14, 09:55 »
Hallo,

wir haben bisher nur Formationen eingetragen die quasi einem Gesteinstyp entsprechen.

Eine neue Datenbank für Formationen wäre sicher wünschenswert ich denke aber das übersteigt meine zeitlichen Möglichkeiten.

Besten Gruß
Stefan

Nachtrag: Kurz darüber nachgedacht müsste eine richtige Formationsdatenbank eine Mischung aus Fossildatenbank (zeitliche Einordnung) und Gesteinsdatenbank (Zusammensetzung der Formation) sein. Dazu kämen die Anbindungen an die Bilderdatenbank und die Lokationsdatenbank. Eine spannende und zeitaufwändige Aufgabe.

Von mir unbestritten ist die Gesteinsdatenbank nicht dazu geeignet alle Arten von Formationen mit aufzunehmen.

Warten wir mal wie sich die Diskussion weiter entwickelt. Änderungen machen nur Sinn wenn dann etwas zufriedenstellendes dabei raus kommt.

« Letzte Änderung: 23 Jan 14, 10:17 von Stefan »

Offline Jörg

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Re: Löwenstein-Formation
« Antwort #26 am: 23 Jan 14, 10:33 »
Hallo,

ich sehe es genau so wie Stefan.
Formationsnamen nur, wenn diese einem Gesteinstyp entsprechen.
Bedeutet auf die Geschiebe übertragen, nur Leitgeschiebe aufnehmen.

Gruß
Jörg

Offline Stefan

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Re: Löwenstein-Formation
« Antwort #27 am: 25 Jan 14, 00:23 »
Glück Auf,
meinen zuerst parallel Leufenden Beitrag habe ich hier mit eingegeliedert. Ich hoffe auf weiter zahlreiche konstuktive Meinungen, damit wir in dem Thema vorwärts kommen.
Besten Gruß Stefan

Offline slugslayer

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Re: Löwenstein-Formation
« Antwort #28 am: 26 Jan 14, 09:12 »
Hallo,
ein weiterer Faktor im Bezug auf das Anlegen von Fossillagerstätten. Es gibt sowohl Steinbrüche, als auch Aufschlüsse, die Fossilfunde erbrachten, es werden aber auch häufig nur die Formationen ausführlich beschrieben. So frage ich mich:
Legt man die Formation als Fundstelle an oder legt man den Steinbruch o.ä., wenn überhaupt bekannt, an, der Formation untergeordnet oder erwähnt man die Formation lediglich im Abschnitt Geologie?
Oder legt man die Formationen als Datenbank an und listet diese dann analog Mineralien, Fossilien, Gesteine im Fundort?


In ein und derselben "Lokalität" können mehrere Formationen übereinander liegen und beschrieben sein. Ich lege derzeit viele Fossilien und deren Vorkommen  (zumindest die Typlokalitäten) an und begebe mich immer wieder auf einer Gratwanderung, ob ich nun die gut beschriebene Formation als Fundstelle anlege, die mehrere übergeordnete geopolitische Einheite überstrecken kann. In dünner besiedelten Gegenden wie Kanada oder dem Mittleren Westen der USA gibt es nicht zwingend einen vom Menschen erschaffenen Aufschluss oder eine Siedlung, die man anlegen könnte.

In einer Formation können viele verschiedene Gesteinsarten vorkommen, daher ist die Aufnahme von Formationen in der Gesteinsdatenbank falsch (es sei denn die Formation besteht nur aus dem einen Gestein, wie es Jörg schreibt).

Gruß Philip

Offline smoeller

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Re: Löwenstein-Formation
« Antwort #29 am: 26 Jan 14, 09:31 »
Hallo,

Ich wäre dafür, Formationen ähnlich wie Gesteine als eigenen Bereich anzulegen. Als Fundstellen ist sicher falsch und wenig zielführend. Es gibt Formationen, die wir in großen Teilen Süddeutschlands und sogar in den Nachbarstaaten finden, die sich also über Länder- und Staatsgrenzen hinweg erstrecken.
Was jedoch aus meiner Sicht unumgänglich ist: Das Alter der Formation muss mit angegeben werden. Nur so lassen sich die oft regional unterschiedlichen Formationen miteinander vergleichen.

Glück Auf!
Sebastian

 

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