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Autor Thema: Vulkanbomben? Mockzig  (Gelesen 11725 mal)

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Offline fassi

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Re: Vulkanbomben? Mockzig
« Antwort #15 am: 23 Dec 14, 23:33 »
Richtig ..
aber wo es die nun genau gibt weis nur der Finder dieser Stücke , und davon entfernt vieleicht nur wenige Meter kann es möglicherweise solche Bildungen wie hier zu Disskusion gezeigt geben .

es handelt sich ja im grunde genommen um eine gesammte Ignimbrit abfolge.


Offline Einstein

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Re: Vulkanbomben? Mockzig
« Antwort #16 am: 24 Dec 14, 00:55 »
Danke Mario für deinen ausführlichen Beitrag! Also könnten wir die "Vulkanbomben" als verkieselte Asche-Tuffe einordnen. Ich hatte auch die Kugeln von St. Egidien im Kopf, welche die grünlich/rötlichen Füllungen (ehemaliges Aschematerial) haben.

Sehr spannend. 

Zitat
Intressanterweise gab und gibt es in dieser Schichtung wiederum die Bildung von Kugel-Mandel-Linsenförmigen Körpern, welche gesägt und poliert  fast Identisch ,mit den hier gezeigten sind .
Diese ich sag mal " Bomben" waren immer in der umgebenden masse eingeschlossen aber härter und ließen sich sozusagen recht leicht aus der Grundmasse herausarbeiten..
Würde diese Schicht also auf einen Acker ausbeissen , könnten solche Bildungen dort gefunden werden

Na dann gibt es mal wieder was zu erkunden! Mir kribbelts schon in den Fingern :-)

Könnte man dann sagen, dass diese "Bomben" (ggf. bimssteinartig) aus den Vulkan geschleudert wurden und in den Tuffen gelandet sind wo wiederum die verkieselung eingetreten ist?

Grüße
Robert

Offline Reinhold

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Re: Vulkanbomben? Mockzig
« Antwort #17 am: 24 Dec 14, 11:39 »
Hallo,
@Mario

es handelt sich ja im grunde genommen um eine gesammte Ignimbrit abfolge.



Dazu aus Kristallin.de folgendes:
Der ursprüngliche Ignimbrit geht dann nach und nach in einen metamorphen Vulkanit über.
Solche graduellen Veränderungen sind für einen Laien kaum sicher zu erkennen, da man in der Regel keine Dünnschliffe anfertigt. Daher sollte man sich bei der Benennung "Ignimbrit" auf die wirklich eindeutigen und sicheren Fälle beschränken.
 
Wenn Sie zu keinem klaren Ergebnis kommen, belassen Sie es bei "Porphyr" oder "Rhyolith".
Damit sind Sie auf der sicheren Seite. Mit der Benennung „Ignimbrit“ dagegen machen Sie eine sehr präzise Aussage über eine spezielle, vulkanische Entstehung. 

Glück Auf
Reinhold

Offline Conny3

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Re: Vulkanbomben? Mockzig
« Antwort #18 am: 24 Dec 14, 18:11 »
Hallo,
hier die Literatur:
Im Guinness-Buch 1994: Helmut Zyprian (+) "Mikroachate aus Ost-Thüringen", Mineralien-Welt 3/94, S. 44-46

Dort ist von einem "Streifenporphyrit" die Rede, der den hier gezeigten Stücken sehr ähnelt (Bild ist leider nur in s/w). In diesem fanden sich die Achate von Mockzig bei Altenburg. Literaturhinweise gab es nicht, außer einem Verweis auf die Fundgrube  von 1/92) mit Mikroachaten aus Schöngleina im Text. Damals (1994) gab es Ausstellungen in Gera, Zwickau und Altenburg. Leider war auch damals ein Stück aus meiner Sammlung nach der Übergabe von der letzten Ausstellung verloren gegangen (hatte wohl auf Grund der geringen Größe einer eingesteckt ?). Ich besitze aber noch das Gegenstück (zweites Bild) und habe ein schlechtes Foto meines Achates von der Ausstellung erstes Bild leider nur halb abgebildet). Vielleicht taucht dieses Stück in irgend einer Sammlung mal wieder auf 8).

(Bildanhang ist nur zum Vergleich, sind vom Fundort Schöngleina, Fund 1986)

Gruß Conny
« Letzte Änderung: 25 Dec 14, 14:33 von Conny3 »

Offline fassi

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Re: Vulkanbomben? Mockzig
« Antwort #19 am: 25 Dec 14, 10:41 »
Zitat
dass diese "Bomben" (ggf. bimssteinartig) aus den Vulkan geschleudert wurden und in den Tuffen gelandet sind

nein . das sind keine Auswürfe einer eruption.
Vulkanbomben sind im Grunde genommen was ganz anderes .
siehe wikipedia. somit handelt es sich um Trümmer welche vom schlotstopfen oder lavadom stammen und welche bei einer explosionsartigen Druckentladung (beginnender Ausbruch) in die Luft geschleudert werden .
derartige teile sind oftmals mehrheitlich bedeutend größer.

mit vulkanbomben haben die Dinger also nichts zu tun , genauso wie porphyrkugeln nichts mit Vulkanbomben zu tun haben .
Solltest Du robert nächstes Jahr wieder in Hormersdorf zur Achatbörse sein so können wir dort gern bissl ausführlicher reden .
bei Intresse kannst Du die gelisteten vergleichsstücke in meiner Sammlung ansehen .

soviel von Mir  ( einen Laien ) , der aber in St.Egidien wohnt und schon weit und Tief unter die Erde schauen Durfte ..


Offline Gerhard

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Re: Vulkanbomben? Mockzig
« Antwort #20 am: 25 Dec 14, 13:34 »
Wer noch ein wenig lesen will,da habe ich noch was in meinen Unterlagen gefunden von dem Porphyr der Umgebung
von Altenburg
-Mitteilungen aus dem Osterlande Band 3
Ab Seite 164 wird der Porphyr beschrieben,
Und an Mario einen persönlichen Weihnachtsgruß von
Gerhard

p.s.:
Habe Anfragen zum Buch erhalten
Ganz einfach entweder bei Google Books eingeben :Porphyr Mockzig
                                                  oder bei Google  :Porphyr Mockzig
Gruß Gerhard
« Letzte Änderung: 25 Dec 14, 17:41 von oliverOliver »

Offline Horne

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Re: Vulkanbomben? Mockzig
« Antwort #21 am: 15 Apr 18, 10:06 »
Hallo,

das Thema ist zwar schon etwas älter, ich hoffe aber, dass ihr damals Beteiligten euch dieses hier:
https://www.mineralienatlas.de/forum/index.php/topic,46584.0.html einmal anseht. Das passt doch ganz gut, oder?

Viele Grüße

Offline jlies

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Re: Vulkanbomben? Mockzig
« Antwort #22 am: 28 Mar 23, 17:14 »
Hallo Leute,

um das eigentliche Thema des Fadens wieder etwas zu beleben hier mal ein Bild von einem Neufund aus Mockzig.

Deutschland/Thüringen/Altenburger Land, Landkreis/Altenburg/Ehrenberg/Mockzig
Vulkanbomben? Mockzig


Gibt es eigentlich neuere bzw. genauere Erkenntnisse, was diese "Vulkanbomben" tatsächlich sind bzw. wie diese möglichst genau anzusprechen wären? Ist Literatur über den Entstehungsprozess bekannt?

Viele Grüße!
Jörn
« Letzte Änderung: 29 Mar 23, 12:49 von jlies »

Online oliverOliver

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  • klopf auf Holz !
    • naja ....
Re: Vulkanbomben? Mockzig
« Antwort #23 am: 02 Apr 23, 12:54 »
Glück Auf!

Und noch eine Anmerkungen zu dem Eingangsbeitrag dieses Diskussionsfadens: Die Farbgebung der im ersten Beitrag gezeigten Stücke lässt sich viel einfacher mit Lösungsmobilisierung entlang von Rissen erklären als durch Agglomeration.

Mit freundlichen Grüßen

Das Felsenmammut

edit Mod:
Beiträge zum Thema Aschetuff/Kieseltorf als eigenes Thema abgetrennt:
https://www.mineralienatlas.de/forum/index.php/topic,57815.0.html
« Letzte Änderung: 02 Apr 23, 13:05 von oliverOliver »

Offline jlies

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Re: Vulkanbomben? Mockzig
« Antwort #24 am: 14 Apr 23, 18:05 »
... eine kleine neue Spielerei hat hier Einzug gehalten, deshalb unten mal ein paar Proben ... ;).

Offline jlies

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Re: Vulkanbomben? Mockzig
« Antwort #25 am: 21 Aug 23, 11:29 »
Hier mal wieder ein paar neue Stücke ... ich hoffe, im Oktober dann endlich gute Fotos machen zu können und dann wird im Winter hoffentlich auch mein Artikel dazu endlich mal fertig.

 

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