...so, da isser wieder...
Hat der Markus doch glatt noch ein Mikroskopobjektiv von Leica mit 10-facher Vergrößerung in der Schublade gefunden. Das musste ich natürlich gleich mal ausprobieren. Leider habe ich keine Tubuslinse von Leica, also habe ich die Raynox150 in Retrostellung verwendet, welche ich für das Mitutoyo angeschafft habe. Leider hatte ich im Vorfeld bei Leica schon gelesen, dass einige optische Fehler erst mit Tubuslinse und Okular auskorrigiert werden, aber ich wollte es einfach mal testen. Da das Objektiv nur ein Semiapo ist, war eine gewisse CA zu erwarten. Also flux das Objektiv drangebastelt und losgeknipst. Das hat überraschend gut funktioniert, und auch das Auffinden der Kristalle war problemlos möglich. Allerdings war eines schon nach der ersten Aufnahmeserie klar: Das Verfahren der Kamera während des Stacks muss dringend automatisiert werden. Da wird man bei den Schrittweiten ja bescheuert...
Die Abbildungsleistung des Objektivs war im zentralen Teil sehr befriedigend, zum Rand hin fiel die Abbildungsleistung wegen diverser off axis Abberationen zunehmen ab. Da das Objektiv nur für einen Bildkreis von 25mm korrigiert ist, habe ich das Bildfeld der Vollformatkamera (Bildkreis 44mm) entsprechend beschnitten (siehe Beispielbilder im Anhang).
Weiters habe ich mir mal die Testversionen von Helicon Focus und Zerene Stacker heruntergeladen und einige Tests mit verschiedenen Einstellungen gemacht. Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass Zerene Stacker die saubereren Ergebnisse liefert. Ich werde mich daher wohl für diese Software entscheiden.
Sobald es aber nadelige Kristalle sind, versagt wohl jede Stackingsoftware. Ich habe zumindest keine befriedigende Abbildung bekommen, wobei das auch ein extremes Objekt mit vielen Strukturen war (Uranophan).
Zumindest zum Üben und für freistehende Kristalle kann ich das Objektiv auf jeden Fall verwenden. Unten findet ihr meine ersten Anläufe in der Mikrofotografie. Die Bildbreite beträgt jeweils ca. 1,5mm. Es wurden zwischen 85 und 190 Bilder gestackt (je nach Objekt) und die Endbearbeitung erfolgte mit PS CC2015.
Fazit: Ich freue mich darauf, bis das Budget für die Mitutoyos freigegeben wird
und ich benötige eine spiegellose Kamera, da das Geklappere nervt.
Im Anhang befindet sich ein Malachit x (glaube ich zumindest) aus der Grube Clara, ein Torbernit x aus Assuncao/Portugal und Uranophan xx aus Menzenschwand/Schwarzwald.
Zu dem Uranophan xx noch eine Frage: Die Würfel sind wahrscheinlich Fluorite xx, aber was sind diese schwarzen Kügelchen? Und was könnten die ockergelben Kristalle an der Kante im unteren Bildbereich sein? Würde mich freuen, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte. Leider haben die Bilder unter der Komprimierung etwas gelitten, aber man kann trotzdem sehen, was ich meine...
Soweit von mir, viele Grüße
Markus