Hallo zusammen,
die Frage mit dem Ätznatron kann ich beantworten: nachdem ich einen Sack davon ausprobiert hatte, komme ich zu einem eindeutigen Ergebnis. Die nach dem betreufeln entstehende Natronlauge ist erheblich schwächer als die Kalilauge. Daher dauert es bei vielen Präparaten erheblich länger, bis sich die Matrix löst, bei den restlichen Stücken passiert praktisch nichts. Hintergrund ist die "Angriffsslust" der Lauge gegenüber allem Nicht-kalkigen. Im Klartext heißt das, dass alle sehr mergeligen Sedimente sehr wohl mit Ätznatron belegt werden können, es dauert nur länger. Ist er Mergelanteil im Gestein niedriger, dauert es zu lange und man nimmt lieber Ätzkali.
Wer beides gebrauchen kann, spart sich bei entsprechendem Material einfach das teure Ätzkali.
Und ein entscheidendes Kriterium kann der Aufbau der Schale sein. Je nach Schicht/Fundort variiert auch der Kalkgehalt der Schalen merkbar, dann ist bei größeren Verunreinigungen das Ätzkali unter Umständen zu stark, und man sollte das sanftere (immer noch hoch ätzende!) Ätznatron nehmen.
Präpariert habe ich mit beiden Plätzchensorten vor allem Seeigel aus kreidigen, kalkigen und mergeligen Sedimenten mit sehr unterschiedlichen Wirkzeiten.
Gruß
Michael