Hallo Joy,
ich nehme grundsätzlich alle Bilder im high-res-mode der Kamera auf. Das gibt dann eine Bildauflösung von 63MP. Mit dieser Auflösung bin ich schon etwas im Oversampling, was das Beugungsscheibchen der Objektive angeht. Daher habe ich mir zu Anfang meiner Mineralienfotokarriere ein paar Makros in PS angelegt, mit welchen ich ohne Ausnahme alle meine Mineralienbilder immer gleich bearbeite. Dazu gehört eine moderate Hochpassschärfung, um der leichten Unschärfe durch das Oversampling entgegen zu wirken. Ich habe mit dem Hochpassfilter die besten Erfahrungen gemacht, da dieser die wenigsten Schärfungsartefakte erzeugt. Weiterhin wirkt natürlich auch das Verkleinern auf WEB-Format wie ein Schärfungsalgorithmus (das gilt für alle Bilder, nicht nur für meine). Grundsätzlich lassen sich aber auch durch Nachschärfen keine scharfen Bilder generieren, wenn die Rohdaten selbst nicht scharf sind!
Was die Farben anbelangt, ist das ein schwieriges Thema. Ich habe mir damals weiterhin ein Makro zur Anhebung der Farbsättigung angelegt, welches ich mit dem visuellen Eindruck unter meinem Mikroskop abgestimmt habe. Natürlich ist dieser Eindruck sehr subjektiv, und hängt auch von der Farbtemperatur der Beleuchtung ab, aber ich habe das für mich so eingestellt, dass es für mich dem visuellen Eindruck am nächsten kommt. Auch dieses Makro findet ohne Abwandlung bei allen meinen Bildern Anwendung. Wenn nun also ein Bild sehr farbintensitiv ist, wie z.B. die Cuprosklodowskite, dann sind die für mein Farbempfinden auch unter dem Mikroskop so knallig neonfarben. Nun spielt natürlich bei der Farbwiedergabe aber auch die individuelle Farbeinstellung des Monitors eine entscheidende Rolle. Ich arbeite hier an einem kalibrierten Monitor. Das heißt für sich genommen aber erst mal noch überhaupt nichts. Auf jedem anderen Monitor sehen die Bilder wieder anders aus. Ich bearbeite daher meine Bilder so, dass sie für mich an meinem Monitor als Referenz gut aussehen. Das muss aber nicht überall so sein...
Weiterhin habe ich mir noch ein Makro zur Helligkeitskontrastanhebung angelegt, welches aber je nach Bild mit etwas unterschiedlichen Einstellungen zur Anwendung kommt.
Zum Schluss entferne ich in PS noch individuell Staub/Dreck, Hotpixel oder Stackingartefakte. Das nimmt für gewöhnlich die meiste Zeit in Anspruch.
Ich hoffe, das erklärt Deine Frage.
Grüße Markus
P.S. Haubi hat in diesem Thread auch zwei Bilder von Cuprosklodowskiten eingestellt. Die sehen genauso neonfarben aus...