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Autor Thema: Löcher in Barytkugeln  (Gelesen 3094 mal)

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Offline Collector

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Löcher in Barytkugeln
« am: 24 Mar 17, 17:11 »
Hallo

in meiner Sammlung befinden sich einige fast perfekt gerundete Barytkugeln aus der mauretanischen Sahara. In jeder dieser bis zu 7 cm großen Kugeln befinden sich 1-2 perfekt kreisrunde winzige Löcher, welche bis zu 3-4 mm tief sind.

Weiß jemand, was es mit diesen Löchern auf sich hat, wozu sie dienen, wie sie entstanden sind ?  Danke für jede Idee

Gruß
collector

Offline loismin

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Re: Löcher in Barytkugeln
« Antwort #1 am: 24 Mar 17, 17:30 »
Hallo Peter.

Nun das ist doch der berüchtigte Barytkugelbohrwurm gewesen  >:D

Nein Spaß beiseite, ich kann mir hier nur vorstellen, daß da ein etwas größeres Sandkorn bei der Bildung eingeschlossen war, das sich im Lauf der Zeit gelockert hat und rausgefallen ist !
Nur mal so als ganz einafche Erklärung !


Lois


Offline Collector

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Re: Löcher in Barytkugeln
« Antwort #2 am: 28 Mar 17, 19:27 »
Schade, dass niemand eine Idee hat, worum es sich bei diesen Löchern handeln könnte.  Ich werds mal bei mindat versuchen.
collector

Offline Maibolte

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Re: Löcher in Barytkugeln
« Antwort #3 am: 28 Mar 17, 20:58 »
Hast Du dir die Ränder der Löcher mal unterm Bino angeschaut?
Vielleicht sind es Ätzspuren.

Gruß Dirk

Offline Uwe Kolitsch

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Re: Löcher in Barytkugeln
« Antwort #4 am: 29 Mar 17, 10:05 »
Die mögliche Erklärung von Lois klingt ziemlich einleuchtend.
Mir ist nur ein "Impakt" auf der Oberfläche durch andere, Wind-verfrachtete Körner eingefallen, aber das würde die kugelrunde Form nicht erklären.

Offline Collector

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Re: Löcher in Barytkugeln
« Antwort #5 am: 29 Mar 17, 23:08 »
Hi Uwe

die kugelrunde Form der Baryte scheint geklärt;  es dürfte sich um eher seltene Sahara-Barytaggregate (ehemalige "Barytrosen, Sandrosen" aus Baryt) handeln, welche im Laufe der Jahre / Jahrhunderte durch ständige Winde an den Dünenrändern abgerollt wurden, sich zwischenzeitlich mit Sand verbuken und letztlich die Kugelform annahmen ( "Die Kugel - die Mutter aller Formen").
Interessant ist, dass bisher über solche Kugelformen von den bekannten Gips-Sand-Wüstenrosen nicht berichtet wurde.

Warum es diese charakteristischen Löcher in den Kugeln gibt (ob Organismen oder Sandkörner, bleibt dahingestellt), ist nicht geklärt. Die Ränder der Löcher sind, i.ü., weder ausgefranst noch erscheinen sie angeätzt.
Gruß
Peter
« Letzte Änderung: 30 Mar 17, 19:34 von Collector »

Offline skibbo

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Re: Löcher in Barytkugeln
« Antwort #6 am: 01 Apr 17, 08:16 »
Hallo Peter,

solche kugelrunden Barytkonkretionen finden sich auch direkt vor unserer Haustür. In der Sandgrube Steinhardt bei Bad Sobernheim haben sich solche Barytkonkretionen um verfaulendes, biogenes Material gebildet. Nahezu jede Kugel enthält einen, mehr oder weniger großen, fossilen Kern um den sich der Baryt angereichert hat. Das können Äste, Blätter, Zapfen, Muscheln, Knochen usw. sein. Die "Löcher" in den dortigen Kugeln sind entweder auf oberflächliche Reste des eingeschlossenen Fossils zurückzuführen, z.b. ein Astquerschnitt, oder eben, wie schon genannt, größere Quarzkörner, die der Kugel nicht mehr anhaften.

Offline Collector

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Re: Löcher in Barytkugeln
« Antwort #7 am: 01 Apr 17, 10:51 »
Hallo Stefan

danke für Deine Info, ich habe noch nie andere Barytkugeln gesehen, bzw. wusste bis zu Deiner Nachricht nicht, dass es auch anderswo Kugeln gibt.
Wäre es Dir möglich, von solch einer Bad Sobernheimer Kugel mal ein Foto einzustellen ? Oder eine Referenz (Literaturangabe) zu nennen ?
Ich meine hier richtige Kugeln und nicht solche kreuz- und quer-Aggregate, wie sie im Mineralienatlas zu sehen sind.

Im übrigen: Die von mir abgebildeten fast perfekten Kugeln enthalten keine fossilen Kerne, sondern sind durchgehend (homogen) (Sand)-Baryt.  Sehr ähnlich wie die bekannten (Gips)-Sandrosen.
Auch die Quarzkörner-Theorie stimmt wohl nicht, da manche Löcher relativ lang sind, bzw. das Verhältnis Durchmesser zu Länge meist 1:5 ist, und das entspricht nicht unbedingt einem Korn.

Danke
Peter
« Letzte Änderung: 01 Apr 17, 15:24 von Collector »

Offline skibbo

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Re: Löcher in Barytkugeln
« Antwort #8 am: 03 Apr 17, 11:42 »
Hallo Peter,

eine Vielzahl der Barytkonkretionen von Sobernheim sind nahezu rund. Ein besseres Stück als meinen Türstopper habe ich allerdings gerade nicht zur Hand. Das Loch ist in diesem Fall vermutlich die Austrittstelle eines dünnen Astes o.ä.
In den allermeisten Knollen von Sobernheim findet sind nur ein kleines Relikt biogenen Materials. Um größere, interessante Fossilien zu finden muss man schon dutzende sogenannter "Steinhardter Erbsen" aufschlagen.
Auf mindat hatte ich damals weitere Bilder hochgeladen, die ergänze ich bei Gelegenheit hier noch.

Interessant für deine Kugeln wäre zu wissen um welche Art Sand es sich handelt. Marinen Ursprungs, fluviatil oder äolisch abgelagert?

Viele Grüße,
Stefan

Offline CARCHARIAS

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Re: Löcher in Barytkugeln
« Antwort #9 am: 04 Apr 17, 20:21 »
Servus

Gibt im mainzer becken noch mehr fundstellen mit kteisrunden barytkonkretionen.
In wendelsheim gab es sogar ufos! ;D

Lg Boris

 

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