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Fossile Palmen in Oberösterreich
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oliverOliver:
Über fossile Palmen in OÖ ist noch weniger bekannt als über solche in NÖ.
Ich weiß eigentlich nur von den schönen Stücken aus den Innviertler Grobsanden (Ottnangium), die Chlamys/Wolfgang D. hier schon in einem anderen thread vorgestellt hat (z.B. https://www.mineralienatlas.de/forum/index.php/topic,7054.msg87028.html#msg87028, https://www.mineralienatlas.de/forum/index.php/topic,7054.msg237102.html#msg237102, https://www.mineralienatlas.de/forum/index.php/topic,7054.msg237509.html#msg237509), und von Palmenresten (unter anderem angeblich ein Blattabdruck) in den "Phosphoritknollen" der Plesching-Fm (ebenfalls Ottnangium) aus der Gegend von Prambachkirchen (vgl. https://www.mineralienatlas.de/forum/index.php/topic,32320.msg244540/topicseen.html#msg244540).
Umso überraschter war ich, als ich kürzlich in OÖ im westlichen Mühlviertel ein Stück einer silifizierten "Palme" (korrekter: Stammbildender Monokotyledone) gefunden habe (meine erste überhaupt! :D). Es gibt dort im Bezirk Rohrbach Schotter unbekannten Alters und Ursprungs (offenbar aber fluviatil), eigentlich nur noch als geringe Erosionsreste direkt über dem Granit erhalten, welche bisweilen auch Kieselhölzer führen können. Eventuell könnten die Schotter aufgrund der vergleichbaren Höhenlage mit solchen südlich der Donau korrelierbar sein, welche von Thiele & Fuchs 1965 ins Badenium bis Sarmatium gestellt werden. Es ist aber auch nicht sicher, ob diese Schotter im westlichen Mühlviertel überhaupt einheitlich datieren - ich könnte mir gut vorstellen, dass diese diversen Schotterreste durchaus unterschiedlich alt sein könnten.
Fossile Palmen in Oberösterreich Fossile Palmen in Oberösterreich
oliverOliver:
Ich habe oben nur die alte Literatur von Thiele & Fuchs angeführt - hinzuweisen wäre auf die aktuellere Arbeit von Ulbig, bes. Abb. 2. Diverse, unterschiedlich alte Miozän-Schotter bzw. -reste kommen auch im angrenzenden Südost-Bayern nördlich der Donau im Bayerischen Wald vor, wobei die von Ulbig auf der Karte dargestellten von ihm ins Ottnangium bis Karpatium gestellt werden (Ortenburger Schotter, Pitzenbergschotter und Schotter bei Passau und Außernzell). Wobei gerade wegen des Vorkommens von silifizierten Palmresten speziell die Ortenburger Schotter bezüglich einer eventuellen Parallelisierung interessant wären, siehe dazu https://www.mineralienatlas.de/forum/index.php/topic,6681.msg319758.html#msg319758 .
Literatur:
A. Ulbig (2010), Zur lithostratigrafischen Gliederung der Grobkiesschüttungen im Oststeil des bayerischen Molassebeckens. MITT. ZOOL. GES. BRAUNAU Bd. 10, Nr. 1: 107 - 117.
http://www.zobodat.at/pdf/Braunau_10_0107-0117.pdf
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