Hallo,
ich möchte euch eine einfache Methode vorstellen, mit der durchscheinende Selten-Erden-Minerale gut erkannt werden können.
Schon 1978 beschrieb Gramaccioli in Die Mineralien der Alpen* (Band 2, S. 330/331), wie mit Hilfe eines Handspektroskops, als Ersatz für das Okular eines Mikroskops und der normalen Beleuchtung, Minerale wie z.B. Monazit von von ähnlichen, nicht SEE-haltigen Mineralien wie Titanit unterscheidbar sind.
Im Gensatz zu den meisten Mineralien zeigen SEE-haltige Minerale, schmale scharf abgegrenzte Banden, die im wesentlichen ein Neodym- oder Erbium-Absorptionsspektrum zeigen, und dadurch indirekt auf die verwandten Elemente Cer und Yttrium hinweisen.
Die Adaption eines Handspektrometers an das Mikroskop ist recht einfach. Mein Adapter für unterwegs ist ein ausgefräster Tubusdeckel, der mit einem elastischen Ring das Spektroskop hält und in den Okularstutzen passt.
Vor dem Ersetzen des Okulars muss man den Kristall so einstellen, das er möglichst bildfüllend seine Eigenfarbe zeigt, außerdem sollte er möglichst hell beleuchtet sein. Die Qualität des Lichtes hat natürlich einen Einfluss auf das Spektrum, für diesen Test reicht aber auch das nicht völlig lineare Licht einer LED-Leuchte.
Diese Spektren sind direkt, ohne Mikroskop aufgenommen. Sie sind nicht perfekt, zeigen aber die Lage und Art der Banden gut genug, um sie dem Erbuim- bzw. Neodym-Absorptionsspektrum zuordnen zu können.
Bestimmungshilfe SEE Minerale durch Absorptionsspektrum
Bestimmungshilfe SEE Minerale durch Absorptionsspektrum
Bestimmungshilfe SEE Minerale durch Absorptionsspektrum
Ob eine genaue Betrachtung der Banden, Rückschlüsse auf das Kristallgitter zulässt wäre zu prüfen, dies setzt aber eine mechanisch solide Adaption und Kalibrierung vorraus.
Grüße
Josef
* ein sehr schönes Buch mit exzellenten Kristallzeichnungen!
Danke an Jürgen, der mir vor vielen Jahren diese Methode zeigte.