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Autor Thema: Olympus OM-D E-M5 II am Mikroskop  (Gelesen 6504 mal)

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Offline Paul W

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Olympus OM-D E-M5 II am Mikroskop
« am: 24 Jan 18, 17:50 »
Guten Tag,

mein Name ist Paul Wuttkowski, ich sammle seit vielen Jahren Mineralien und beobachte auch gerne Insekten, Pilze, Moose und ähnliches unter dem Binokular. Das Mikroskopieren ist ebenfalls ein langjähriges Hobby von mir, wozu ich dazu ein Zeiss Discovery V12 mit Revolver, PlanApo 1x -  und Achromat 1,5x - Objektiv verwende. Das Objektiv kann zentrisch in einen Strahlengang geschwenkt werden, so dass man ohne seitlichen Versatz Bilder zum Stacken aufnehmen kann. Als Kamera verwende ich seit 6 Jahren eine Canon EOS 550D, die beim Auslösen im LiveView keinen mechanischen ersten Verschluss hat, so dass ich gehofft habe, dass Verwacklungen kein Thema sind.
Die Bilder, die meine 550D liefert, sind jedoch oft farblich flau und auch wesentlich weniger scharf als das, was ich direkt im Okular sehe.
 
Ich überlege deshalb auf eine andere Kamera umzusteigen, z. B. die Olympus OM-D E-M5 II.
Wegen des kleineren Sensors kann man diese Kamera direkt mit einem Zwischenring ohne Adapteroptik an den Ausgang des Fototubus am Mikroskop anschließen, wodurch ich hoffe, die PlanApo-Qualität des Mikroskops auch auf den Kamerasensor zu bringen.
Hat jemand mit der Adaption dieser Kamera an ein Zeiss-Binokular Erfahrung?

Hat diese Kamera einen rein elektronischen ersten und zweiten Verschluss?

Kann man ein LiveView-Bild an den PC übertragen, idealerweise mit Lupenfunktion?

Gibt es eine Fernsteuersoftware?

Ist all dies auch im "High-Resolution-Modus" möglich, bei dem aus einigen Aufnahmen zu je 16 MP mit leicht verschobenem Kamerasensor ein sehr großes (ca. 40 MP) Gesamtbild erzeugt wird?

Falls jemand mit dieser Kamera arbeitet, würden mich Erfahrungen sehr interessieren.

Vielen Dank,
Paul

Offline Ferdl

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Re: Olympus OM-D E-M5 II am Mikroskop
« Antwort #1 am: 24 Jan 18, 21:29 »
Servus Paul,
könntest mit Rainer Ernst (Stonemaster) oder Matthias Reinhardt Kontakt aufnehmen.
Sind alle Mitglied im Forum.
Gruß Ferdl

Offline loparit

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Re: Olympus OM-D E-M5 II am Mikroskop
« Antwort #2 am: 25 Jan 18, 07:06 »
Hallo,

Hat diese Kamera einen rein elektronischen ersten und zweiten Verschluss?
Ja hat sie!

Kann man ein LiveView-Bild an den PC übertragen, idealerweise mit Lupenfunktion?
Ja geht mit der Software von Olympus. (Olympus capture)
Hier der Link zur kostenlosen Software: https://www.olympus.de/site/de/c/cameras_support/downloads/olympus_capture_sofware_downloads.html

Gibt es eine Fernsteuersoftware?
Ja gibt es von Olympus. (Olympus capture)

Ist all dies auch im "High-Resolution-Modus" möglich, bei dem aus einigen Aufnahmen zu je 16 MP mit leicht verschobenem Kamerasensor ein sehr großes (ca. 40 MP) Gesamtbild erzeugt wird?
Ja ist möglich!

Gruß Edgar Müller  loparit

Offline Paul W

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Re: Olympus OM-D E-M5 II am Mikroskop
« Antwort #3 am: 25 Jan 18, 21:20 »
Liebe Foto-Mitstreiter,

Vielen Dank für die Antworten!, das vierfache "ja" von Edgar stimmt mich in Bezug auf die Handhabung der Kamera hoffnungsvoll!

Ich bin mittlerweile aber auf einen anderen Gesichtspunkt gestoßen, nämlich die Frage, in wie weit die von der Optik lieferbare Auflösung überhaupt vom Kamerasensor eingefangen werden kann.

Um die Auflösung des Mikroskops nutzen zu können werde ich um den High-Res-Modus (40 MP-Bild, nicht herumkommen, da sonst nocht trennbare Objektpunkte nicht mehr in getrennte Pixel gelangen, vor allem bei niedrigen Vergrößerungen.
Z.B. ist bei Abbildungsmaßstab 15 : 1  (Bildgröße : Originalgröße) die Auflösung bei der Mikroskopoptik bei 0,8 Mikrometer, das liefert auf dem Kamerasensor 0,8 Mikrometer x 15 x 1 = 12 Mikrometer. (Faktor 1: Adaption ohne Optik).
Diese 12 Mikrometer / Wurzel(2) / Pixelgröße sind ohne High-Res-Modus (ohne High-Res Mode:  Pixelgröße 3,7 Mikrometer) beim Wert 2,3;  also am absolut unteren Ende des Nyquist-Kriteriums.
Bei kleineren Abbildungsmaßstäben (z.B. 0,8 : 1) ist die Auflösung des Mikroskops 8 Mikrometer, dann ist
8 Mikrometer x 0,8 x 1 = 6,4 Mikrometer und  6,4 Mikrometer / Wurzel(2) /3,7 Mikrometer = 1,22  , damit kommen die 2 noch getrennt durch das Mikroskop auflösbaren Objektpunkte gar nicht mehr in 2 verschiedene Pixel (ohne High-Res Mode)!
Im High-Res-Mode ist die (virtuelle) Pixelgröße des erzeugten Bilds sicher kleiner als 3,7 Mikrometer, dann siehts beim Nyquist-Kriterium besser aus, allerdings muss man dann für ein Bild 8 Aufnahmen machen, was bei Stacks von 20 - 70 Bildern ganz schön dauert.

Dies spricht wieder eher für eine leider auch (noch deutlich) teuere  Vollformatkamera, z. B. die Sony alpha 7 r ii (Pixelgröße 4,5 Mikrometer), und dann braucht man auch einen Adapter mit Vergrößerung 2x (der Faktor 1  wird zum Faktor 2 in obiger Rechnung), man hätte dann z.B.
8 Mikrometer x 0,8 x 2 / Wurzel(2) / 4,5 Mikrometer = 2,0,  also schon bei niedriger Vergrößerung zwei gerade noch auflösbare benachbarte Objektpunkte auf 2,0-fachem (diagonalem) Pixelabstand. Allerdings durch den Adapter wieder mehr Linsen im Strahlengang und potenziell damit Abbildungsfehler.

Mich würde interessieren, ob bei der Wahl der Kamera solche Überlegungen überhaupt zielführend sind oder ob ich etwas ganz grundsätzlich übersehe. Natürlich ist klar, dass Qualitätsmerkmale der Kamera wie Rauschen, Dynamik, Farbtreue, nur moderate Tiefpassfilterung auch eine wichtige Rolle spielen, da halte ich Olympus OM-D E-M5 II aber für ganz gut aufgestellt.

Hat jemand Erfahrung mit der Sony alpha 7 r ii, besonders auch wieder bzgl. der Fragen aus meinem ursprünglichen Beitrag?

Viele Grüße,
Paul

 

 






Offline Sebastian

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Re: Olympus OM-D E-M5 II am Mikroskop
« Antwort #4 am: 26 Jan 18, 02:04 »
Di Auflösung deines Mikroskopes ist deutlich limitiert. Sprich die Kamera wird nicht ausgereizt werden, sondern der limitierende Faktor das Objektiv sein (dein Mikroskop). Aber wenn würde ich zu einer MFT Kamera raten, die Bildkreise des mikroskopes sind eher für kleine Sensoren ausgelegt.
Gruß Sebastian

Offline loparit

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Re: Olympus OM-D E-M5 II am Mikroskop
« Antwort #5 am: 26 Jan 18, 07:48 »
Ich bin zum fotografieren weg vom Mikroskop (ZEISS Discovery V8 mit Fototubus und ZEISS-Kamera) und fotografieren nur noch mit Tubusröhren mit entsprechenden Objektiven und zwischenzeitlich mit dem StackUnit von Stonemaster.

Gruß
Edgar Müller -loparit-

Offline carsten slotta

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Re: Olympus OM-D E-M5 II am Mikroskop
« Antwort #6 am: 26 Jan 18, 10:25 »
Hallo Paul,

soweit mir bekannt, wird die Olympus-Kamera mittlerweile von vielen Mikro-Fotografen genutzt und auch ich liebäugle mit der Anschaffung, wenn meine Canon 700 D mal den Geist aufgibt. Grade der High-res Modus und das Fehlen des Spiegels gefällt mir. Ich hoffe es meldet sich noch jemand zur Beantwortung deiner zuletzt gestellten Frage, bezüglich der Pixelgröße etc, das würde mich auch sehr interessieren.

Dein Mikroskop ist zum Fotografieren bestens geeignet, wenn du es, wie du schreibst, einkanalig nutzt mit PlanApo Objektiven. Wenn du hier das Maximum an Auflösung herausholen willst, sieh dir doch mal das Objektiv Plan Apo 3,5 x mono von Zeiss an. Ich nutze es selbst am Discovery V 20 und bin damit mehr als zufrieden. Bei der Verwendung von 16er Okularen solltest du so auch die volle Auflösung des Objektives nutzen können (1500 LP/mm!).

Grüße
Carsten

Offline Matthias Reinhardt

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Re: Olympus OM-D E-M5 II am Mikroskop
« Antwort #7 am: 26 Jan 18, 14:24 »
Hallo,
ich gebe Sebastian vollkommen Recht.

schöne Grüße
Matthas Reinhardt

Offline Paul W

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Re: Olympus OM-D E-M5 II am Mikroskop
« Antwort #8 am: 26 Jan 18, 21:11 »
Vielen Dank für die Einschätzungen,

ich werde konkret weiter nachdenken, vom Zeiss Discovery V12 würde ich nur sehr ungern weggehen, da es zum visuellen Beobachten eine absolut phantastische Bildqualität hat und der Zoombereich sehr groß ist. Mit der Einschwenkung des Objektivs in Monostellung gibt es auch keine seitlichen Versätze zwischen den Bildern eines Stacks und der Bildbreitenbereich von ca. 1 - 10mm wäre abdeckbar.
Im Anhang mal zwei Bilder, die meine nicht völlige Zufriedenheit illustrieren sollen, bei dem Edenharterit mit 1,6mm Bildbreite habe ich auch ein unbearbeitetes Einzelbild des Stacks zum Vergleich dazu. Bei beiden Motiven ist der optische Eindruck im Okular noch wesentlich detaillierter (schärfer, farbnuancierter) als was die momentan angehängte Canon EOS 550D einfängt.

Danke nochmal,
Paul

Offline waldi

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Re: Olympus OM-D E-M5 II am Mikroskop
« Antwort #9 am: 27 Jan 18, 13:25 »
Hallo
Die Bilder sind doch gut!! ;)
waldi

Offline carsten slotta

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Re: Olympus OM-D E-M5 II am Mikroskop
« Antwort #10 am: 27 Jan 18, 16:51 »
Hallo Paul,

für mich ist das jammern auf hohem Niveau!  ;) Denke, keine Kamera kann so gut sein, wie das menschliche Auge / Hirn.

Sind die Bilder eigentlich irgendwie nachbearbeitet? Ich frage deshalb, weil sich meiner Erfahrung nach "diese gewisse Plastizität" erst nach dem Bearbeiten zeigt, die dem visuellen Eindruck im Mikroskop schon viel näher kommt als das Rohbild.

Grüße!

Offline Paul W

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Re: Olympus OM-D E-M5 II am Mikroskop
« Antwort #11 am: 27 Jan 18, 17:55 »
Danke für den Zuspruch,
ich wollte auch in keiner Weise jammern! Ich bin nur immer wieder baff, wie gut manche Bilder auf mindat oder gar gedruckt z. B. im Lapis sind und suche bei meiner Ausrüstung noch Verbesserungsmöglichkeiten, ohne mich aber in eine Materialschlacht wie z. B.  Stephan Wolfsried, dessen Einsatz ich sehr bewundere, begeben zu können, das Mikroskop war teuer genug (dafür fällt das Auto halt bald auseinander,  ;D, übersteht hoffentlich noch 2-3 TÜVs).
Ich stacke mit Helicon, fast immer Methode B, dabei meist R=8, S=2, und zwar direkt die JPGs der Kamera. Mit einer Bearbeitung der Einzelbilder vor dem Stacken hatte ich bisher keinen Erfolg, da könnte ich aber noch systematisch probieren. Das Helicon-Ergebnis ggf. mit der Retusche-Funktion in Helicon nachbearbeiten und dann speichern. In GIMP noch Tonwertkorrektur und leicht Schärfen (Plugin Smart sharpening redux oder LAB-Schärfen, sonst kommt zuviel Rauschen rein), dann Farbstiche entfernen und manchmal einzelne Bildfehler beseitigen.
Ist eine tolle neue Sicht auf die Sammlung, wenn man für ein Foto ein Stück genau anschauen und ausleuchten muss!

Viele Grüße,
Paul


Offline Paul W

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Re: Olympus OM-D E-M5 II am Mikroskop
« Antwort #12 am: 29 Apr 20, 17:02 »
Servus zusammen,
zwar ist dieses von mir begonnene Thema schon alt, aber über einen Sammlerfreund bin ich bzgl. Optik und Anpassung ans Binokular kürzlich gut beraten worden und konnte jetzt endlich meinen Kamerawechsel durchführen und möchte kurz darüber berichten.
Statt einer Olympus OMD EM5 Mark ii ist es jetzt eine EM1 Mark ii, die konnte ich günstig gebraucht bekommen. Alle von Edgar (Loparit) genannten Features kann auch die EM1 Mark ii, so dass die Steuerung problemlos ist.
Die Anpassung an den Ausgang des Zeiss-Binokulars geht tatsächlich mit optikfreiem Adapter, die Fokusebenen Okular und Kamerasensor stimmen perfekt überein. Der Sensor der Kamera wird gerade noch vollständig vom Zwischenbild überdeckt also keine Vignettierung.
Die Bildqualität der Kamera ist sehr gut, mit elektronischem Verschluss ist auch völlig lautloses und erschütterungsfreies Fotografieren möglich. Besonders positiv ist, dass es bei Reflexen nun viel weniger rosa Farbränder gibt, die kamen in der Canon EOS 550D von der Signalverarbeitung im Sensor und störten oft beim Stacken.
Ich arbeite mich allmählich ein und nun macht Fotografieren noch mehr Spaß.
Bis dann,
Paul


Offline loparit

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Re: Olympus OM-D E-M5 II am Mikroskop
« Antwort #13 am: 15 May 20, 10:57 »
Mit der EM1 Mark II hast du nichts falsch gemacht!
Lediglich die EM1 Mark III macht im HighResolution Modus nun auch RAW Bilder. Das kann die EM1 Mark II meines Wissens nicht.

Gruß
Edgar Müller -loparit-

Offline Haubi

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Re: Olympus OM-D E-M5 II am Mikroskop
« Antwort #14 am: 15 May 20, 18:12 »
Hallo miteinander,

die Olympus EM1 Mark II kann auch im RAW-Format arbeiten, habs gerade eben erst wieder gemacht...

Grüße von Haubi