Ich bin nun das vierte Mal in Flöha gewesen und dieses Mal mit sehr gemischten Eindrücken heraus gegangen.
Was ich bestätigen kann, ist der nette, familiäre Charakter der Börse. Es gibt nicht zu viele Aussteller, kaum Schmuck o.ä. und genug Platz vor den Tischen für allerlei nette Gespräche und Erfahrungsaustausch. Die Sonderschau war, wie jedes Jahr, seit dem ich dort vorbei schaue, herausragend bestückt, mit Exponaten wie sie die wenigsten Museen vorzeigen können und damit allein die Reise wert.
In Sachen Angebot und Preisniveau kann ich mich meinen Vorrednern nicht anschließen. Aus meiner Sicht war es eher durchwachsen, euphemistisch formuliert.
Wirkliche Schnäppchen gab es selten und am ehesten bei ausländischem Material.
Aktuelle Neufunde aus der Region gab es keine zu sehen und allgemein wenig „Eigenfundtische“. Wirklich preisgünstiges, einheimisches Material war die Ausnahme, von den zuhauf angebotenen Standards wie kleinen Frohnau-Fluoriten oder Wiesenbad-Amethysten mal abgesehen.
Gerade aus dem Granulitgebirge hab ich recht wenig auf den Tischen gesehen, außer die seit zwei, drei Jahren obligatorischen Amerika-Stüfchen, anhaltend überteuerte Wolkenburger und hier und da mal ein kleiner Elzing-Quarz.
Interessanteres Material aus E-Dorf, Schlema, Zschopau, Marienberg gab es an mehreren Tischen. Aber, und das ist wirklich schade, geht auch da die Preisschraube steil nach oben, selbst beim Verkauf vom Sammler an den Sammler und selbst bei mittelmäßigen bis unterklassigen Stücken. Ich habe lange gesucht, aber bei Preisfaktor 2 bis 4 über meinen Vorstellungen, bin ich dann lieber ohne eine Stufe abgereist.
Das ist per se nichts Schlimmes und mir bei größeren Börsen mit überwiegend (semi)professionellen Händlern auch schon vorgekommen. Aber bei einer kleinen, regionalen Börse sehe ich es als kritische Tendenz, wenn Verkäufe von Sammlern in Richtung dem Preisniveau von gewerblichen, überregionalen Händlern gehen und gute Stücke kaum noch für Preise unter 50-100€ angeboten werden.