Servus,
ja, das Ganze ist etwas verwirrend.
Nachdem ich mich jetzt durch all die von Heli eruierten Artikel gelesen habe wird manches, aber nicht alles klarer.
Offensichtlich hat Pontet die ersten "Chromit-Proben" bereits 1787, also vor Entdeckung des Chroms durch Vauquelin, entdeckt. In den Revolutionswirren vergingen einige Jahre, bevor das Thema wieder aufgegriffen wurde.
Die erste quantitative Analyse an diesem Material wurde von Tassaert, einem Schueler Vauquelins ausgefuehrt und ergab eine Zusammenseztung, die man heute vermutlich als Cr2O3 (64 %) und FeO (36 %) formulieren wuerde.
Der FO dieses Materials ist NICHT mit der spaeteren "Chromit-Grube" an der Rade de Carrade (dies liegt am Meer) identisch.
Offensichtlich wurden von Altmeister Vauquelin erneut Analysen durchgefuehrt (veroeffentlicht im Journal de Mines, Bd 55, 1800 - 1801), die dann im Lehrbuch von Hauy zitiert werden. Hier werden drei Varietaeten des "Eisenchromats"beschrieben. Das Material enthaelt nunmehr erhebliche Mengen an "Alumine", vermutlich Aluminiumoxid Al2O3 und etwas Siliciumdioxid.
Es ist nicht klar, ob die Analyse von Tassaert falsch ist oder aber sich die Zusammensetzungen der Proben von verschiedenen FO doch deutlich unterscheiden.
Das Element Aluminium wurde erst viel spaeter von Woehler isoliert, auch Magnesium war noch nicht bekannt. Ich erwaehne dies nur deswegen, da sich die Chemie der beiden Elemente recht aehnlich sein kann, was damals sicher grosse Probleme gemacht hat.
Zur Frage der TL will ich mich nicht aeussern. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man die Arbeit von Pontet NICHT ignorieren darf.
Falls Alfredo es, wie angekuendigt, schaffen sollte neue Proben & belastungsfaehige analytische Daten beizubringen, laesst sich diese Frage vielleicht endgueltig klaeren.
BG
Harald