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Autor Thema: Eklogit?  (Gelesen 3255 mal)

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Offline Harzsammler

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Eklogit?
« am: 14 May 18, 21:21 »
Hallo,

bei meinem letzten Besuch an der Ostsee (Nienhagen) ist mir dieses Stück aufgefallen.

Durchmesser ca. 13cm, bis 6mm große rotbraune Granate in hellgrauer, teils grünstichiger, leicht körniger Matrix.
Wenig Quarz erkennbar, ebenso wenig Glimmer zu erkennen - dieser ist außen bronzefarben, im Inneren schwarz.

Ein schlieriges Gefüge wie bei den häufigen Granatgneisen ist nicht zu erkennen, das Stück ist recht homogen.

Die Frage ist, ob es sich hier um Eklogit handeln könnte?

Danke schon mal,
Michael

Offline Alcest

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Re: Eklogit?
« Antwort #1 am: 14 May 18, 21:27 »
Das oder ggf. ein Granat-Peridotit.

Offline wolfi

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Re: Eklogit?
« Antwort #2 am: 14 May 18, 21:35 »
Servus,
würde das schon für Eklogit halten.
Servus + Glück auf
Wolfi

Offline Mampfbacke

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Re: Eklogit?
« Antwort #3 am: 14 May 18, 21:46 »
Aufgrund der grünlichen, durchscheinenden Kristalle, vermutlich Omphacit, würde ich es ebenfalls als Eklogit ansprechen.
Was mir noch in den Sinn kam, ist der Granatamphibolit. Aber dafür ist wohl zu wenig Hornblende drin  ???


Glück Auf!

Offline Alcest

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Re: Eklogit?
« Antwort #4 am: 14 May 18, 21:52 »
Aufgrund der grünlichen, durchscheinenden Kristalle, vermutlich Omphacit...

Das "kann" der Granat-Peridotit auch. Omphacit kann richtig kräftig smaragdgrüne Körner bilden - aber auch so blass sein/werden. Wären die Kristalle "giftgrün", würde ich Eklogit fast festmachen wollen. Aber so würde ich mich nicht zwischen beiden Gesteinen entscheiden wollen. Die Dichte ist bei beiden bei grob 3,4+-. Auch von bekannten Fundorten (z. B. Almklovdalen, Norwegen) wird Material oft als Granit-Peridotit - Eklogit angeboten.
« Letzte Änderung: 14 May 18, 22:08 von Alcest »

Offline Mampfbacke

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Re: Eklogit?
« Antwort #5 am: 14 May 18, 22:03 »
Okay, das leuchtet ein.
Wie sieht es eigentlich mit den hellen, weißlich erscheinenden Komponenten aus? Quarz? Plagioklas? Beides?

Offline Alcest

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Re: Eklogit?
« Antwort #6 am: 14 May 18, 22:25 »
Bei einem "richtigen" Eklogit ist es Quarz (quasi die Bedingung für den Eintritt in die Eklogitfazies ist die Reaktion Albit = Jadeit + Quarz). Bei einem retrograd überprägtem Eklogit mag es wieder Feldspat sein.

Beim Granatperidot kann ich nicht mit Wissen glänzen. Aber wie gesagt - retrograd (also Metamorphose rückwärts) ist die weiße Phase nicht unbedingt ausschlaggebend.

Offline Harzsammler

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Re: Eklogit?
« Antwort #7 am: 14 May 18, 22:40 »
Erstmal danke für die Antworten!

Was ich sicher bestimmen kann ist Granat, Quarz und Glimmer und in machen Granaten ist Pyrit zu sehen.
Außerdem hat das Stück für seine Größe ein ordentliches Gewicht.

Der helle Anteil ist ein ein schneeweißes bis leicht graues Mineral, dieses bildet keine Kristalle sondern dichte Massen und wird von der graugrünen Matrix deutlich durchädert. Es ist auch recht weich denn es wurde beim Polieren etwas abgetragen/ausgewaschen.

Feldspat, Plagioklas kann ich nicht erkennen.

Grüße,
Michael




Offline Alcest

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Re: Eklogit?
« Antwort #8 am: 14 May 18, 23:07 »
Bzgl. der Schleifhärten kenne ich mich nicht aus.
Ich weiß jetzt auch gerade nicht, inwiefern sich die Korngröße bei den Hin- und ggf. Rückreaktionen ändert. Oft hat man bei Pseudomorphosen ja deutlich kleinere Korngrößen des Materials, welches nach der Reaktion verbleibt. Was sich dann mechanisch und bei der Bearbeitung anders verhält als ein größeres Einzelkorn. Wenn da einst ein Plagioklaskorn war, das feinkörniger ersetzt wurde und diese Sache ggf. rückwärts lief, ist das nun vorhandene Material bestimmt schwieriger auszumachen (das bezieht sich auf: "Feldspat kann ich nicht erkennen").
Wie das beim Eklogit/GP allerdings genau ist, müsste ein anderes Mitglied sagen.

Offline karlov

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Re: Eklogit?
« Antwort #9 am: 17 May 18, 23:11 »
Moin,
kein Amphibol enthalten? Ggf nochmal mit der Mineralbestimmung hier abgleichen:
http://www.kristallin.de/gesteine/minerale_5.htm

Ohne das Stück in der Hand gehabt zu haben und die Minerale mit eigenen Augen gesehen zu haben ist eine Bestimmung des Gesteinstyps schwierig. Granat, Quarz und Glimmer ließe doch eher auf ein sedimentäres Edukt schließen. Oder ein stark retrograder Mineralbestand?
Das Stück sieht nicht aus wie die häufigen plagioklasschlierigen Granatamphibolite (mit Plagioklas, Amphibol, Granat und etwas Quarz), die in SW-Schweden und Norwegen vorkommen, zudem ist wirklich reichlich Granat vorhanden. Auch die schwedischen Eklogite sehen anders aus, zumal sie nicht so stark retrograd überprägt sind.
Die grünlichen Massen könnten vielleicht wirklich Omphacit sein oder Symplektite, ist vom Foto her nicht zu bestimmen (und auch sonst schwierig). Es müßte mal jemand einen Dünnschliff machen  :)
karlov

Offline Sprotte

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Re: Eklogit?
« Antwort #10 am: 24 Sep 20, 12:50 »
Hallo,

das Thema ist zwar schon etwas älter und ich hatte an anderer Stelle bereits geschrieben, dass ich dieses Geschiebe für Eklogit halte. Da die Granat(?)-Kristalle neben den rundlichen bis sechseckigen Querschnitten jedoch auch rechteckige Querschnitte zeigen, wäre vielleicht auch ein Bild der Außenansicht dieses Geschiebes schön ...

Viele Grüße
Sprotte

 

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