Servus
kann mich Haubi nur aufrichtig anschließen!
Wundere mich manchmal doch, dass Sammlerkollegen eine Großveranstaltung wie die Münchner Mineralientage ("Munich Show", das sollte doch schon eine Vorwarnung sein) mit regionalen Börsen in der Turnhalle in XY vergleichen und sich wundern, dass Sie das Angebot für den Regionalsammler zum Schnäppchenpreis nicht in Vielfalt finden. Dass die 20 japanischen (!) Mineralien-und Schmuckhändler negativ auffallen sollten unter 1200 Ausstellern wundert mich schon sehr, ich hab die nicht mal entdeckt.
Auch finde ich die Formulierung von Haubi wohltuend: Er kaufte etwas, was er sammelt, zum kleinen Preis und ist zufrieden. Punkt.
Dagegen ist das viel gerühmte Schnäppchen doch nichts anderes, als dass der Käufer der Meinung ist, der Gegenwert des Erworbenen sei zum Zeitpunkt des Kaufes bereits deutlich höher als der Preis, den er bezahlt. Der Verkäufer, der nur Schnäppchen abgibt , scheint mir bedauernswert ungeschickt.
Aber München ist doch viel mehr als nur eine Einkaufstour und sollte doch bitteschön auch keine Konkurrenz für schöne Regionalbörsen z.B. in Ölsnitz oder Selb sein:
Es ist jedesmal eine äußerst aufwändig gestaltete Sonderschau mit Exponaten aus verschiedensten Quellen (Europäische Museen, internationale Sammler, internationale Händler), die Ihre Exponate aus dem Keller, der Vitrine, dem Tresor holen und besser als in den meisten Museen in bester Beleuchtung und häufig rundherum bewunderbar präsentieren. NB fand ich das Thema Elemente gar nicht so schlecht dargestellt, v.a. dem mineralogischen Laien sollte anhand der Beispiele ein Einblick in die Chemie der (bekannten und natürlich spektakulären) Mineralien möglich sein.
Allein der hochpreisige Bereich in Halle A6 ist begehbar und aus geringerer Distanz und (m.E. immer sehr wichtig!) in bester Ausleuchtung zu besichtigen und entspricht per se ja schon einem Museumsbesuch. Und bitteschön: Mineraliensammeln auf diesem Niveau ist Luxus, vielleicht sogar Geldanlage, wie bei Oldtimern, Kunst, Briefmarken , Wein- da brauch ich mich doch von den Preisen nicht angegriffen zu fühlen. Derjenige, der bezahlt, kann es sich leisten, da mach ich mir keine Sorgen.
Dazu die wissenschaftlich begleiteten Themen , die regional durchaus von Interesse sind (Zugspitze, Höllental) und demzufolge den regionalen Aspekt bedienen (München, Bayern).
Dann noch die zahlreichen Gespräche , wenn man will, mit den russischen, tschechischen, finnischen, italienischen, französischen, schweizerischen, australischen, bolivianischen Händlern und Sammlern, von Amerikanern, Briten,Chinesen und Indern, Pakistani oder gar Japanern
ganz zu schweigen....
Es sollte doch für jeden was dabei sein:Internationale (!) Literatur, Sammlervitrinen, Fossilien und Meteoriten(interessiert mich persönlich gar nicht, aber die Show wird ja auch nicht für mich veranstaltet) , zum Kaufen und zum Anschauen Schmuck, Aktionen für Kinder und Jugendliche. Und etwas abseits dann noch der Esoterikkram und die Gemworld für den , den es interessiert, warum nicht, ich geh da nur zum Essen hin
Summa summarum finde es nach wie vor wert, nach München zu fahren.
Gruß Tobias