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Kein silifiziertes Holz, sondern Calciumphosphat-Erhaltung

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Lexikon:
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oliverOliver:
Ich habe dieses Holz unter der FO-Angabe "Imilchil, Marokko" und der Datierung "(vmtl.) Tertiär" gekauft.

Nun gibt es aber asuf der Website von Wolfgang ein sehr sehr ähnliches Holz (völlig gleiche Erhaltung etc) mit dem +/- gleichen Pilzbefall, siehe:

http://www.yamadori-bonsai.info/Pu_VerstHolz2140.html

Ein weiteres Stück im Angebot des Händlers, von dem ich mein Holz habe, sah dem Stück von Wolfgang sogar so ähnlich, dass es das Gegenstück hätte sein können (oder vielleicht sogar war) .....

Auf Wolfgangs website findet sich dazu allerdings die FO-Angabe "Azrou-Khenifra Basin, östlich von Azrou" und als Datierung "später Jura bis Kreide" -
da herrscht also eine offensichtliche Diskrepanz zwischen den unterschiedlichen Händlerangaben ...  ::)

Kennt jemand von euch diese anscheinend recht einheitlich graubraunen marokkanischen Hölzer mit dem charakteristischen Pilzbefall besser ?
Kann jemand dazu einen korrekten Fundort bzw. eine glaubwürdige Fundregion angeben, und hat eventuell sogar nähere Hinweise zur Datierung ?

gnoisi:
Hallo Oliver,
auch von mir ein Beispiel dieser marokkanischen Hölzer mit teilweise ausgeprägtem Pilzbefall. Das gezeigte Stück ist fast vollständig pilzbefallen. Reste des Holzgewebes (ein Koniferenholz) sind nur sehr kleinflächig im Querschnitt zu erkennen.
Es handelt sich um eine etwas größere Achse von 14 cm Länge und 16 cm Durchmesser.
Die Permineralisierung erfolgte durch Calciumphosphat (also nicht silifiziert). Ich denke, das ist bei Deinem gezeigten Stück ebenso.
Fundort war die Gegend um Imilchil. Zeitlich einzuordnen Tithonium bis Berriasium (also Wende Jura/Kreide).
Im Azrou-Khenifra-Becken mit weitflächigen, jurassischen Sedimenten gibt es vergleichbare Florenreste an mehreren Stellen, so dass Wolfgangs Fundortangabe auch stimmig ist.
Leider ist es auch so, dass die Händlerangaben manchmal falsch oder auch sehr "großzügig" sind. Die meisten Händler in Deutschland sind nicht die Finder, sondern haben das Material oft über diverse Umwege von Zwischenhändlern übernommen. Auf diesen Wegen gibt es zum Teil enorme Informationsverluste!
Viele Grüße
Marian

gnoisi:
hier noch ein Foto des Querschnittes. Größter Durchmesser 16 cm.

oliverOliver:
hallo Marian,

super, danke für die ausführliche Info!

Calciumphosphat: muss ich überprüfen, scheint mir aber sehr plausibel, denn mir fiel schon auf, dass die polierte Fläche sehr matt ist - ich hätte es auf eine "schlechte" Silifizierung geschoben, aber eine andere mineralische Zusammensetzung dürfte doch wahrscheinlicher sein.

p.s.:
da der Thread mittlerweile über eine reine "Bilderdiskussion" weit hinausgeht, verschiebe ich ihn zur Paläobotanik ...

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