Hallo,
Markasit und Pyrit unterscheiden sich in ihrer Kristallstruktur und damit auch in ihrer Kristallform. Das sagt nichts über die Stabilität aus. Stabil sind meines Wissens beide Minerale unter den Bedingungen in der Sammlung, wenn auch Pyrit etwas stabiler erscheint. Es geht eher um die Frage der Oberfläche, denn Zerfallsprozesse beginnen an Grenzflächen (Oberflächen, Sprünge, Korngrenzen). Ein Einkristall (z.B. großer Pyrit-/Markasitkristall) bleibt über Jahre stabil, da seine Oberfläche klein gegenüber dem Volumen ist. Ein feinkörniges Aggregat vieler winziger Kristalle ist bein gleicher Größe viel instabiler, da die Oberfläche viel größer ist. Jede Grenze zwischen zwei Kristallen ist Teil der gesamten Oberfläche des Aggregates. Dies ist umso wichtiger, als viele Zerfallsprozesse von Pyrit/Markasit unter dem Einfluss von Bakterien geschieht, die Eisensulfid oxidieren. Die leben nunmal auf einem Kristall, nicht innen drin.
Meines Wissens ist das meiste Eisensulfid in solcher schaliger Form Pyrit, ebenso wie in Sedimenten. Markasit kommt häufiger in der norddeutsche Schreibkreide vor, neben Pyrit. Ohne eindeutige Kristalle hilft da nur eine XRD (Röntgendiffraktometrie) zur Unterscheidung. Viele Konkretionen, die ich gesehen habe, als "Markasit" bezechnet, tragen oktaedrische Pyrite, sind also eher Pyrit. Diese traubig-schaligen Teile, wie das gezeigte, sind aus Gelen gebildet worden, sog. Melnikovit, und das ist Pyrit.
Glück Auf!
Sebastian