So, heute bin ich endlich mal dazu gekommen, Tageslicht-Fotos von meinem heurigen Erstfund vom 27.1. (siehe oben) zu machen. Es handelt sich um ein Kieselholzstück von etwa 20 cm Länge, und das erste war auch gleich das beste des Tages – ich fand es, kaum dass ich ein paar Schritte auf dem Acker gemacht hatte, danach kam dann nur noch der übliche völlig zerackerte Schrott.
Wie gesagt, es ist für einen Feldfund in der HMF (Bezirk Hollabrunn, NÖ) gar nicht so übel – zum einen hat es, außer dem obligaten frischen Querbruch an einem Ende (das andere ist alt gebrochen) kaum rezente Beschädigungen. Zum anderen – und das ist weitaus spannender – zeigen zwei der drei Flächen („keilförmiges“ Stück mit dreieckigem Querschnitt) interessante bzw. ungewöhnliche Strukturen, während die dritte eine „normale“ Holzfasern-Ansicht zeigt (Foto _A).
Ich dachte zuerst, dass eine der Seiten sogar Rindenerhaltung hat – was aber bei einem Spaltstück, das vor der Verkieselung in fluviatilem Milieu transportiert wurde (Schwemmholz), so gut wie unmöglich ist. Vielmehr dürfte es sich um mit verkieselte Reste des umgebenden Sediments („Wurzelboden“) handeln, in dem Abdrücke von Wurzeln (?) und anderer Pflanzenreste erhalten blieben (Foto _B + _C). Der zum Teil lagige/“schalige“ Aufbau könnte darauf zurückzuführen sein, dass es sich ei dieser Bildung um eine Art Kieselsinter handelt (Foto _D).
Die zweite interessante Fläche zeigt – neben einem kleinen Astloch – wiederum Wurzelabdrücke, aber direkt am Holz bzw. zumindest teilweise ins Holz gewachsen (Foto _E). Das Stück dürfte also in einem verlandenden Altarm oder an einem Ufersaum angeschwemmt wurden sein, wo es zum Teil einsedimentiert wurde, oberflächig zu verrotten begann, und von anderen Pflanzen be- und überwachsen wurde, bevor es silifiziert wurde.
Interessanterweise habe ich genau auf diesem Feld schon vor ein paar Jahren ein Stück „Wurzelboden“ (Kieselmasse mit Abdrücken) gefunden – mein einziges bisher in der ganzen HMF.