Also, ich bin im Chemiebereich tätig und interessiere mich auch deshalb für Mineralien, wegen der Elemente. Ich kann dazu sagen, dass man sich trefflich streiten kann über die Gefährlichkeit. Wenn man Mineralien in das normale bestehende (Gefahrstoff-)Recht einstufen würde (CLP Verordnung, REACH, Chemikalienrecht usw...), wäre keiner in diesem Forum mehr glücklich.
Man kann anhand einfacher Beispiele einen Einblick gewinnen, indem man für die chemischen Verbindungen die toxikologischen Daten abgleicht.
Dies kann man in Datenbanken tun. Wie z.Bsp.:
https://www.dguv.de/ifa/gestis/gestis-stoffdatenbank/index.jspin der GESTIS Datenbank der DGUV.
Bitte dort mal unseren guten alten Bleiglanz aufrufen, der in einigen Gebieten Deutschlands zu Tonnen rumliegt. Die chemische Bezeichnung wäre Bleisulfid. Die LC 50 gibt die Dosis an, bei der 50% einer Population (Versuchstiere) sterben. Bei Bleiglanz wäre es für Krustentiere besonders fatal. Hier wären im Mittel ( Median) 0,138 milligramm / umgerechnet 0,000138 gramm! in einem Liter nach 48 Stunden ausreichend um 50% der Krustentiere zu töten. Auch ist Bleisulfid als reproduktionstoxisch eingestuft. Also sollte wer Kinder haben möchte, sollte die Stufen nicht allzu lange und oft mit den Fingern anfassen und sich danach tunlichst die Hände waschen.
Mit anderen Mineralien, kann man dies in der Datenbank auch mal tun und man ist erstaunt. Bleiglanz also nicht als Aquarienstein benutzen!
Nun aber mal die andere Seite: Wenn diese Mineralien wirklich eine so große Giftwirkung auf Menschen hätten, müssten sehr viele Bergleute daran gestorben sein, dem ist aber nicht in dem Umfang so wie man es erwarten würde. Bei stetigem, täglichem Umgang und ohne großes Händewaschen beim Frühstücksbrot im Stollen, die Kleider voller Staub haben sehr wenige Gesundheitsprobeme durch die Giftwirkungen bekommen. Eher durch die Quarzanteile im Staub und durch Silikose, oder die Arbeitsbedingungen an sich.
Bei vernünftigem Umgang mit Schaustufen, dem guten Händewaschen mit Seife (besser Handwaschpaste) nach dem Sammeln und anfassen, dürfte einem nichts passieren. Auch ein Hinterherwischen, wenn eine Stufe mal auf dem Tisch lag ist nicht verkehrt.
Man sollte sich das Verhältnis Bergmann ( Staub, stetiges ausgesetzt sein, große Mengen) und Stufensammler ( nur geringer, gar kein Staub, selten ausgesetzt, Kleinstmengen) vor Augen halten. Nichts desto trotz wurde zum Beispiel das beliebte Bleigießen zu Silvester verboten.
Von Proustit, Greenockit, Crookesit, Krokoit, Auripigment oder gar Imiterit / Cinnabarit will ich erst gar nicht anfangen.....
Ich denke man sollte die Kirche auch manchmal im Dorf lassen. Das sind alles natürlich vorkommende Verbindungen und Teil dieser Erde und nichts anderes. Das ist was anderes, als wenn solche Stoffe in großen Mengen und stetig Industriell in die Umwelt geblasen werden. Ich sag nur verbleites Benzin und Wasserrohre.