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Autor Thema: Brekzie  (Gelesen 4642 mal)

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Offline Lexikon

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Offline oliverOliver

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Brekzie
« Antwort #1 am: 23 Jun 19, 21:15 »
also dass in der "neuen" Gesteinssystematik Brekzien allgemein den "Metamorphen Gesteinen und Metasedimenten" untergeordnet sind, damit bin ich auch nicht so ganz glücklich. Für sedimentäre Brekzien ist das meiner Auffassung nach einfach nicht zutreffend, und auch bei tektonischen Brekzien ist ja oft/meist das Ausgangsgestein als solches erhalten. Diese Systematik würde ja implizieren, dass "tektonisch beansprucht" gleichzusetzen wäre mit "metamorph überprägt, was mir gar nicht gefällt ....

Offline Mineralroli

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Re: Brekzie
« Antwort #2 am: 23 Jun 19, 22:34 »
Brekzien sind nach meiner Auffassung Gesteinsbruchstücke mit einem Verkittungsmaterial

Offline stoanklopfer

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Re: Brekzie
« Antwort #3 am: 24 Jun 19, 06:01 »
dass in der "neuen" Gesteinssystematik Brekzien allgemein den "Metamorphen Gesteinen und Metasedimenten" untergeordnet sind, damit bin ich auch nicht so ganz glücklich

Kann ich verstehen, das ist ja auch schlicht und einfach nur falsch!

Offline Uwe Kolitsch

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Re: Brekzie
« Antwort #4 am: 24 Jun 19, 15:43 »
Ist bei Mindat folgendermaßen:
https://www.mindat.org/min-50222.html

Offline Collector

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Re: Brekzie
« Antwort #5 am: 24 Jun 19, 17:16 »
Hallo

@oliver
wir haben seit längerem eine Seite "Brekzie", auf welcher dieses Gestein recht brauchbar beschrieben wird, jedoch bisher nur in einer vereinfachten Klassifizierung, welche zudem  als  Gruppe "Metamorphe Gesteine und Metasedimente" falsch ist.

@ Uwe
danke für den link zu mindat. Die Terminologie "Unklassifizierte Gesteine"  ist eine sehr deutliche, zutreffende und fundierte Klassifizierung mit Berücksichtigung aller Brekzien-Erscheinungsformen - ein Gestein, was nicht unisono und uniform einer Gruppe zugeordnet werden kann, sondern, da es  in vielfacher Gestalt, Zusammensetzung, Körnung und besonders im Hinblick auf seine Entstehung (magmatisch, sedimentär, metamorph, als Impaktbrekzie, hydrothermal) ganz einfach nicht klassifizierbar ist.


@Admin / mods

Unten stehend die mindat-Liste der Unklassifizierbaren Gesteine/Brekzien; einmal korrekt übersetzt, könnte sie die Basis für eine neue Brekzien-Lexikon-Seite bilden und die im Atlas bestehende Seite ersetzen. Allerdings ist die technische Umsetzung oder Änderung essentieller Teile solch eines Projektes nur durch einen Moderator oder Administrator möglich, da dann Teile des aktuellen Systems gelöscht werden müssen, um diese durch neue und passende zu ersetzen.

Gruß
Peter


 Breccia
        Shock lithified impact regolith breccia
            Regolith breccia
            Lithic breccia
        Tuffaceous-breccia
        Monomict impact breccia
        Polymict impact breccia
            Lithic impact breccia
            Suevite
        Volcaniclastic-breccia
            Basaltic-volcaniclastic-breccia
            Rhyolitic-volcaniclastic-breccia
            Pillowed-volcaniclastic-breccia
            Volcaniclastic-megabreccia
            Volcaniclastic-mesobreccia
        Sedimentary breccia
        Ophicarbonate
            Ophicalcite
            Ophidolomite
            Ophimagnesite
        Agmatite
        Fault-breccia
            Cohesive fault-breccia
            Incohesive fault-breccia
        Hybrid igneous rock and intrusive breccia
            Intrusive breccia
            Peperite
        Volcanic breccia
        Brecciated granite
        Hydrothermal breccia
« Letzte Änderung: 28 Jun 19, 19:37 von Collector »

Offline Collector

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Re: Brekzie
« Antwort #6 am: 28 Jun 19, 19:42 »
es wäre nicht von Nachteil für die Qualität des Mineralienatlas, wenn sich ein Admin oder Mod dieses Themas annehmen würde, bevor der Beitrag in der Versenkung verschwindet ......

collector.

Offline stoanklopfer

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Re: Brekzie
« Antwort #7 am: 30 Jun 19, 08:05 »
Ich verstehe nicht, dass alles von mindat offenbar von manchen als das einzig Wahre (bezüglich Gesteinseinteilung und -klassifikation) gesehen wird (das gilt auch für andere Bereiche, wie Karbonate, Evaporite etc.).
Man sollte doch einfach mal ganz altmodisch ein Fachbuch (ja, so etwas gibt es noch!) in die Hand nehmen und ein solches durchblättern. Zugegeben, erstens gibt es m.E. (zu) viele davon, zweitens gibt es auch (natürlich) verschiedene Ansätze von verschiedenen Autoren, und drittens ist es viel Arbeit und Zeit. Aber nur das Übernehmen von meiner Meinung nach sinnlosen Namenslisten (ob von mindat oder sonst woher ist egal) kann es doch nicht sein!
Ohne sich mit der Materie intensiv zu beschäftigen (und das fängt normalerweise mit Literaturrecherche an), wird das wieder nur "Irgendetwas" mit viel Aufwand und wenig Sinn.

Sorry für die Kritik, aber wenn schon, dann soll es ja etwas werden, das nicht neben der Wissenschaft vorbeigeht!

Offline Collector

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Re: Brekzie
« Antwort #8 am: 02 Jul 19, 12:21 »
Hallo Volkmar

Dein Zitat: „ Ich verstehe nicht, dass alles von mindat offenbar von manchen als das einzig Wahre (bezüglich Gesteinseinteilung und -klassifikation) gesehen wird (das gilt auch für andere Bereiche, wie Karbonate, Evaporite etc.).“


Ganz kurz gesagt:  Nein, das siehst Du falsch.  Dazu schrieb Dir Stefan bereits seinen Kommentar: ..... „ Nein, wir klassifizieren schon lange bevor Mindat Gesteine nach BGS Rock Classification Scheme und es sind u.a. Übersetzungen daraus. Die englischsprachigen Begriffe sind zusätzlich immer mit angegeben und gleichwertig auffindbar und anzeigbar (auf englisch umschalten).“.

Bezüglich mancher Gesteinsgruppen, wie Kalksedimente, Brekzien, Evaporite u.a. gibt es bisher keine allgemeingültige internationale Klassifizierung,  resp. Klassifizierung, die es allen Recht macht.
Eine der aktuell aussagefähigsten Klassifizierungen ist das BGS Rock Classification Scheme,  in welches nicht wenige wissenschaftliche Erkenntnisse  der letzten 50 Jahre eingeflossen sind.

Dein Zitat: „Man sollte doch einfach mal ganz altmodisch ein Fachbuch (ja, so etwas gibt es noch!) in die Hand nehmen und ein solches durchblättern.“

Na, da wär ich garnicht draufgekommen !  ::)
Nur – welches spezifische Fachbuch zur Gesteinsklassifizierung kannst Du mir/uns nennen ?

Meine alte Sedimentbibel von Füchtbauer und Müller gibt zum Thema Brekzien leider nur wenig her, zudem sind die Erkenntnisse dieser Autoren (1977) bereits durch umfangreiche neue Erkenntnisse, e.g. Forschung längst geändert oder ungültig.  Auch der Laznicka (1988) und der Reimold (1998) sind in heutiger Sicht (2019) nur mit Vorbehalt anwendbar. In den Folgejahren (1995-2015) ist ein Trend zu spezifischen Einzelthemen innerhalb der Gesteinsgruppe Brekzien zu erkennen, jedoch kein Konsens sichtbar, eher viele Diskussionen. Im übrigen werden Fachartikel wohl zu 95% in Fachzeitschriften oder im Internet publiziert; ein Fachbuch, einmal geschrieben, ist bereits bei Publikation veraltet.

Dein Zitat: „ Aber nur das Übernehmen von meiner Meinung nach sinnlosen Namenslisten (ob von mindat oder sonst woher ist egal) kann es doch nicht sein!


Die von Dir kritisierte Klassifizierung der Brekzien entspricht dem Modell von Laznicka – das bisher sinnvollste und am besten verständliche System.  Also keine „sinnlosen Namenslisten“.
Ohne das Thema zu vertiefen (ich vermute, dass nach unserem Gedankenaustausch sowieso niemand an dieser Diskussion teilnehmen wird) füge ich Dir – zur Manifestation des aktuellen Brekzienwissens -  einen Auszug aus der vorzüglichen Arbeit von Shukla und Sharma (2018) bei.


A brief review on breccia: it's contrasting origin and diagnostic signatures

(Ein kurzer Rückblick auf Brekzien: Kontrastierende Herkunft und diagnostische Signaturen)
*By: Matsyendra Kumar Shukla, Anupam Sharma; Solid Earth Sciences Volume 3, Issue 2, June 2018, Pages 50-59

"Bisher ist keine oder nur eine sehr geringe Klassifizierung verfügbar, um alle Brekzientypen nach ihrer Herkunftsart zu gruppieren, da die meisten Werke nur nach einem individuellen Aspekt behandelt wurden, der eine bestimmte Bedingung erfüllt, und daher keine umfassende Verallgemeinerung vorgenommen wurde.

In der klassischen Arbeit über Brekzien und Fragmentiten von Laznicka (1988) versuchte er, alle groben fragmentarischen Gesteine nach ihren Assoziationen in verschiedenen geologischen Umgebungen zu kategorisieren. Anschließend erörterte Jébrak (1997) acht Hauptmechanismen von Brekziierungsprozessen, die sich stärker auf die tektonische Pulverisierung (Kataklase), die fluidunterstützte Brekziierung und den Verschleißabrieb als die häufigsten konzentrieren.

Obwohl über Brekzien umfangreiche Daten vorliegen, sind die Brekziierungsprozesse, ihre diagnostischen Signaturen und die verschiedenen Ursprungsweisen nicht gut verstanden und Gegenstand von Diskussionen.

Meine verwendete Literatur /  Fachbücher
*Füchtbauer, H., Müller, G., 1977; Sedimente und Sedimentgesteine
*Jébrak, M., 1997; Hydrothermal breccias in vein-type ore deposits: a review of mechanisms, morphology and size distribution; Ore Geol. Rev., 12, pp. 111-134
*Laznicka, P., 1988; Breccias and Coarse Fragmentites: Petrology, Environments, Associations, Ores; Elsevier Science Ltd (1988)
*Reimold, W.U., 1998; Exogenic and endogenic breccias: a discussion of major problematic; Earth Sci. Rev., 43, pp. 25-47

Gruß
Peter

 

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