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Autor Thema: Konglomerat  (Gelesen 6000 mal)

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Offline Angler

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Konglomerat
« am: 26 Jun 19, 16:05 »
Hallo werte Experten und Foristen,

Brekzien und auch Konglomerate, sind in unseren nördlichen brandenburger Kiesgruben so selten nicht. Aber eine wie die hier gezeigte, ist uns auch noch nicht untergekommen.
Wir haben tatsächlich 5 verschiedene Granite, 2 Porphyre und Quarze gezählt, die in einer grauen Masse eingebettet sind. Diese Matrix halten wir für ein gepresstes Sediment. Liegen wir richtig, oder ist das ohne Bruch bzw. Schnitt nicht feststellbar?

Der Stein hat die Abmaße (LxBxH) 8cm x 7cm x 6cm.

Für Eure, wie immer, hilfreichen Beiträge bedanken wir uns im Voraus!

VG von der brandenburger Rentnerband und Michael
« Letzte Änderung: 26 Jun 19, 16:12 von Angler »

Offline Angler

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Re: Konglomerat
« Antwort #1 am: 26 Jun 19, 16:08 »
Hier noch weitere Bilder.

Offline Harzsammler

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Re: Konglomerat
« Antwort #2 am: 26 Jun 19, 16:11 »
Hallo,

also ich hätte das für Beton gehalten, Beton mit hochwertigen Zement angerührt.

Grüße,
Michael

Online stoanklopfer

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Re: Konglomerat
« Antwort #3 am: 26 Jun 19, 16:21 »
Warum soll das Beton sein? Ich kenne einige solcher bunten Konglomerate.

Offline Angler

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Re: Konglomerat
« Antwort #4 am: 26 Jun 19, 16:28 »
Hallo Michael,

den Gedanken hatten wir hier schnell verworfen. Wir sind ja alle alte DDR-Bürger und zwei davon haben auch in Bau-Kombinaten der DDR gearbeitet. Das größte Korn im Stein hat einen Durchmesser von 50 mm, B5 ??? Die kleinsten Körner nur einige Millimeter. So gefuscht hat auch in der DDR kein Betonwerk.
Wenn, wäre nur ein sehr sehr alter Beton denkbar, aber . . .? Auch macht der Stein schon einen abgerollten Eindruck.

VG von der Brandenburger Rentnerband und Michael 

Offline Harzsammler

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Re: Konglomerat
« Antwort #5 am: 26 Jun 19, 17:08 »
Wenn, wäre nur ein sehr sehr alter Beton denkbar, aber . . .? Auch macht der Stein schon einen abgerollten Eindruck.
... so alt nun auch wieder nicht, ich meine mich zu erinnern, dass ich in meinen wilden Zeiten durch WK-Bunker und Anlagen gekrochen bin, die aus genau solchen Grobkies und dem typischen "blauen" Zement gegossen waren.

Wenn ihr darin noch kleine Bläschen findet, dann ist die Sache eindeutig...

Grüße,
Michael

Offline Angler

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Re: Konglomerat
« Antwort #6 am: 26 Jun 19, 18:39 »
Hallo Michael,

Dein Argument ist nicht von der Hand zu weisen. Die hätten da bestimmt alles hinein gekippt, was immer sie gerade zur Hand hatten.

Dagegen spricht aber die vorhandene - wenn auch nicht sehr ausgeprägte - Abrollung. Auch zieht sich durch den Stein eine dünne gelbliche "Ader". Siehe Bild 29 (Mitte)und Bild 27 (Mitte oben), bei letzterem läuft sie sogar in einen gebrochenen Porphyr hinein.

Äußerlich sind keine Blasen zu sehen. Was meinst Du? Draufhauen oder schneiden?

VG v. d. Rb. u. M. 

 

Offline Harzsammler

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Re: Konglomerat
« Antwort #7 am: 26 Jun 19, 20:13 »
Äußerlich sind keine Blasen zu sehen. Was meinst Du? Draufhauen oder schneiden?

VG v. d. Rb. u. M.
Erstmal einen Karbonattest mit Salzsäure.
Ist der positiv, sind wir dem Beton einen kleinen Schritt näher gekommen.
Ansonsten ziehe ich die Säge bei Geschiebefunden immer dem Hammer vor  ;)

Grüße,
Michael

Offline Angler

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Re: Konglomerat
« Antwort #8 am: 26 Jun 19, 22:30 »
Hallo Michael,
jetzt gibt es hier ein paar sehr betretene Gesichter und einige würden sich gern in ihren Ar… beißen, wenn sie nur heran kommen könnten. Ich zu aller erst. >:D
„Das Auge sieht, was sein Besitzer sehen will“, wie wahr und wie dämlich einen einfachen Test, leichtfertig zu unterlassen. Das kann nur an unserem Alter liegen, nein, natürlich liegt das ausschließlich an dieser irren Hitze hier, die uns besonders zu schaffen macht. ;)
Wir denken, dass wir uns den Schnitt sparen können. Der HCL-Test zeigte ein fröhliches Aufschäumen unserer „Sedimentmatrix“. Wir haben zum Vergleich einen ordovizischen Kalk (hier sehr häufig) dagegen getestet und konnten keinen Unterschied feststellen. Heißt für uns, da ist soviel Kalk drin, dass es eigentlich nur Beton sein kann.
Sehr peinlich und wir bitten alle Foristen um Entschuldigung, dass wir Eure wertvolle Zeit mit altem Beton vergeudet haben. :-\

VG von der z.Z. deprimierten brandenburger Rentnerband und Michael

Offline Johannes Kalbe

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Re: Konglomerat
« Antwort #9 am: 27 Jun 19, 16:00 »
Hallo Michael,

Erstmal einen Karbonattest mit Salzsäure.
Ist der positiv, sind wir dem Beton einen kleinen Schritt näher gekommen.

normaler Beton hat doch Zement als Bindemittel, d.h. Calziumsilikate(?). Und die reagieren doch nicht mit HCl, oder?

Offline harzgeist

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Re: Konglomerat
« Antwort #10 am: 27 Jun 19, 16:18 »
Hallo Johannes,
Zitat
normaler Beton hat doch Zement als Bindemittel, d.h. Calziumsilikate(?)
Ja, aber nicht nur, sondern auch einen Karbonatanteil.

Thomas

Offline nwsachse

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Re: Konglomerat
« Antwort #11 am: 27 Jun 19, 16:56 »
Hallo,

auch Sedimente (hier Konglomerat) können ein kalkiges Bindemittel haben.

Es gibt in den eiszeitlichen Sedimenten durchaus Konglomerate nordischer Herkunft:

https://strand-und-steine.de/gesteine/sedimentgesteine/konglomerate/konglomerate.htm

Jörg N.







Jörg N.

Offline Angler

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Re: Konglomerat
« Antwort #12 am: 27 Jun 19, 19:37 »
Hallo,
wir denken, dass sich Michael auf den sogen. „Blauen Beton“ bezog. Beton besteht ja hauptsächlich aus gebrannten Kalk (Zement) und Sand. Zement ist der mit Abstand teuerste Zuschlagsstoff im Beton.
Weshalb dem Beton aus Kostengründen nur so viel Zement beigemischt wird, wie gerade nötig für die ihm angedachte Aufgabe. Zur Erhöhung seiner Druckstabilität kann man je nach gewünschtem Ergebnis entsprechende Korngrößen von Kiesen darunter mischen. In der DDR wurde Baustraßenplatten mit B30 (Beton mit 30mm Körnung) und geringem Zementanteil gegossen. Das mit dem Druck klappe auch  gut, aber wegen der geringen Bindung bröselte dieser Beton oft schon nach kurzer Nutzung zwischen der Körnung.

Man kann an der Farbe des Beton ungefähr abschätzen wie viel Zement er enthält. Je dunkler er ist, je mehr Zementanteile sind drin. Der „Blaue Beton“ ist eigentlich dunkelgrau, schimmert aber gelegentlich blau, daher dieser Name. Er ist die Betonart, mit dem höchstmöglichen Zementanteil und besonders hart. Wenn man dann noch z.B. beim Gießen von Bunkerwänden zu der Stahlarmierung noch groben Kies (Korngrößen von 30 – 100mm) dazu gibt, dann ist die Festigkeit nahe bei gewachsenem Fels.

Wir wollen damit nur sagen, dass ein hoher Zementanteil schon ausreicht, um mit HCL positiv zu testen.     

Jörg auch Dir unseren herzlichsten Dank für den interessanten Link!

VG von der brandenburger Rentnerband und Michael
« Letzte Änderung: 27 Jun 19, 19:45 von Angler »

Offline nwsachse

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Re: Konglomerat
« Antwort #13 am: 27 Jun 19, 20:27 »
Hallo,

wenn es Beton ist, sollte da nicht beim Zerschlagen ein charakteristischer Zementgeruch spürbar sein?

Jörg N.


Offline Angler

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Re: Konglomerat
« Antwort #14 am: 27 Jun 19, 21:02 »
Hallo Jörg,
kann durchaus sein, aber weiß hier keiner. Unsere zwei ehemaligen "Bauarbeiter" sagen - und ich kann das bestätigen - sie würden nur frisch gebrühten Kaffee riechen. :)

VG von der immer noch deprimierten Rentnerband und Michael

 

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