Ich möchte mich ausnahmsweise einmal in eine Diskussion einbringen, die sich nicht um das Lexikon und dortige Einträge an sich dreht.
Vorweg: ich habe hier nicht immer mit vorzüglichem Verhalten geglänzt und möchte mich hier nicht als lieben Menschen darstellen. Dennoch möchte ich meine Ansichten als stiller Mitleser, der immerhin ein wenig zum Lexikon beiträgt, einbringen.
Was bei mir in den letzten Monaten hängengeblieben ist:
-> Es gab viele Anfragen, die nicht selten schlechte Wiesenfunde darstellten (natürlich gab es die immer schon, genauso "ist das 1 Meteorit oder 1 Dinoei?"). An sich gehört das zum Hobby dazu, die Abhandlung dazu jedoch nicht. Ja, auch ich habe in der Vergangenheit so einige verrissen, das gebe ich zu. Nur wird hier gepöbelt wie quasi nie zuvor. Auch von Beteiligtem dieses Threads.
Ja, manchmal ist das belustigend und viele "Gastnutzer" würden auch bei den nettesten Antworten nie wieder posten. Aber förderlich ist die Häme in der Gesamtheit eher nicht.
-> Diskussionen um Bildbewertungen mit Drohungen, den MA zu verlassen. Dazu brauche ich nicht viel zu sagen. Gute Fotos sind und bleiben gut, auch wenn mal jemand es unterhaltsam findet, nur einen Punkt zu vergeben. Wenn der Bewertete sich darüber ärgerlich äußert, dann zieht er diese Trolle nur magisch an.
-> Diskussionen um irgendwelche Lexikonseiten, ebenfalls mit Drohungen, man würde in der Zukunft gar nichts mehr machen, wenn keiner dazu antwortet oder die Antworten nicht passig sind.
Klar, ich habe mich manchmal auch geärgert, wenn niemand geantwortet hat. Aber nicht jeder sieht sich jeden Thread an und auch kann manchmal halt einfach niemand helfen - da muss man nicht von "will nicht helfen" ausgehen.
-> Der Ton ist generell harsch, auch ohne größere Provokationen.
-> "Alles wird schlechter !" ist auch nur bedingt förderlich .
Bezüglich: "im Internet ist bzgl. von Mineralien und Sammlern generell weniger los". Das stimmt nicht. Ein anderes Mitglied und ich haben im Mai eine Facebookgruppe ins Leben gerufen, die absolut lebhaft ist. Zig Fotos und Diskussionen jeden Tag. Irgendwo zwischen 150 und 200 Mitgliedern, inklusive mehrerer MA-Mods und diversen "normalen" Atlasmitgliedern. Friedlicher Ton, viel Humor und ein sehr guter Austausch, wenn mal wer "wer kann bei Fundstellen in XYZ aushelfen?" fragt. Hardcoreselbstsammler, Sammler von unschönen grauen Erzwacken, Händler und auch Sammler der Couleur "ich habe zwar nicht viel aber ich schaue mir Minerale gern an!".
Wir machen jede Woche eine Umfrage über das mineralogische Thema der Woche, das auch gut bedient wird. Ca. 40 Nutzer beteiligen sich jede Woche an dieser - nach drei Monaten nicht schlecht.
Klar, der Altersdurchschnitt sinkt bei unserem Hobby eher nicht. Es gibt aber auch einigen Nachwuchs, der halt eher Facebook als ein Forum konsultiert (kein Vorwurf gegen den MA, man sieht aber generell im Internet, dass FB, reddit und Konsorten gegenüber dem herkömmlichen Forum einfach Land gewinnen). Nein, das soll jetzt keine arge Werbung sein. Wer hier FB hat, der ist sicherlich ohnehin dabei. Der Großteil der Sammler nutzt eher keine sozialen Netzwerke, was auch nicht verwerflich ist.
Nun zum philosophischen Teil. Was ist am Mineralienatlas wertvoller? Das Forum oder das Werk an sich? Oder ist er nicht einfach in seiner Gesamtheit wertvoll? Schließlich enden viele Diskussionen über Lexikoneinträge durchaus produktiv.
Wer sich über die Stille im Forum wundert, der sollte nicht in 4 von 10 Beiträgen stänkern und andere Stufen als wertlos darstellen. Klar, manche Sachen sind nicht für das Lexikon geeignet. Das kann man aber auch netter kundtun .