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Autor Thema: Geschiebekonglomerate  (Gelesen 1756 mal)

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Offline Johannes Kalbe

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Geschiebekonglomerate
« am: 23 Jul 19, 10:38 »
Hallo @ all,

da unlängst Geschiebekonglomerate angesprochen wurden, möchte ich hier auch mal ein etwas selteneres Exemplar zeigen. Der Klastenbestand ist relativ eintönig und besteht aus einsprenglingsarmen Vulkaniten und Apliten. Die Matrix ist dunkel, karbonatfrei und sehr unreif, neben Quarzen kommen auch eine Menge unverwitterter Feldspäte vor. Interessant sind die grünlichen Randsäume um und die Reaktionssäume in den größeren Klasten.

Evtl. läßt sich das Konglomerat über die Vulkanite sogar regional etwas eingrenzen.


Wenn in diesem Thread noch andere Geschiebekonglomerate gezeigt werden könnten, würde man diesen optisch attraktiven Gesteinen sicherlich gerechter werden. Auch wenn man die Herkunftsregionen sicherlich in den seltensten Fällen ausmachen kann (identische Anstehendproben in Schliffbildern würden hier ergänzend natürlich helfen).

Offline karlov

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Re: Geschiebekonglomerate
« Antwort #1 am: 26 Jul 19, 00:54 »
Ui, hübsch! Noch nie gesehen, sowas. Die grünen Klasten sehen auf dem Bild wie Sandstein aus. Bist Du sicher bezüglich der Aplite?
Die schwarzen eckigen Körner in der Matrix sind Quarze?

Grüße,
karlov


Offline Johannes Kalbe

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Re: Geschiebekonglomerate
« Antwort #2 am: 26 Jul 19, 08:39 »
Ja, die schwarzen eckigen Körner sind die Quarze. Die grünlich-braunen Klasten sind ebenfalls Vulkanite, einige enthalten idiomorphe Feldspäte und sehr vereinzelt kleine Mandeln. Bei dem Apliten bin ich mir bedingt sicher (so wie halt jemand der eher Sedimentgesteinen seine Aufmerksamkeit widmet), aber auf dem letzten Detialbid habe ich versucht einen einzufangen. Ich sehe da rote Fspte, Quarze und dunkle Minerale. Das Mikrogefüge könnte (ohne einen DS gemacht zu haben) ophitisch sein, das was ich als Quarz nehme durchaus etwas anderes. Aber ein roter Diabas?

Offline karlov

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Re: Geschiebekonglomerate
« Antwort #3 am: 26 Jul 19, 12:52 »
Gelegentlich können auch Dolerite kräftig rot pigmentiert sein. Hatten wir nicht neulich ein Beispiel hier im Forum? Finde es gerade nicht...
Dann würde ich bei den grünen Klasten in Richtung Grünstein tippen. Neben den grünen Alterationsfarben ist die Ausbreitung der bräunlichen bis roten Pigmente offenbar später und vom Rand der Klasten aus erfolgt. Auf Magnetit hast Du schon geprüft?

Offline karlov

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Re: Geschiebekonglomerate
« Antwort #4 am: 26 Aug 19, 12:20 »
Ein interessanter Geschiebetyp sind polymikte Metakonglomerate mit linsenförmig ausgewalzten Klasten. Das abgebildete Exemplar ist ein Abschlag von einem größeren Block im ehem. Tagebau Cottbus-Nord und enthält Klasten von granitoiden Gesteinen, Gneisen, Gesteinen mit feinkörniger bis dichter Grundmasse (Vulkanite und Sedimentite) in einer epidotreichen, quarzitisch gebundenen Grundmasse.

Offline karlov

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Re: Geschiebekonglomerate
« Antwort #5 am: 26 Aug 19, 12:30 »
Ein anstehendes Vorkommen solcher Metakonglomerate findet sich im Oskarshamn-Jönköping-Gürtel in Südschweden (svekofennische, 1,84-1,82 Ga alte Vetlanda-Formation, Aufschlüsse in Holsbybrunn und Sjunnen, östlich von Vetlanda). Die Matrix ist hier phyllitisch, an Klasten finden sich hauptsächlich Gneise, Granitoide, Vulkanite und hin und wieder basaltische Gesteine.

Als Leitgeschiebe ist dieser Typ Metakonglomerat nicht geeignet, ganz ähnliche Gesteine finden sich in Dalsland (Dalskog/ Dalsland-Konglomerat). Wahrscheinlich ist, dass es weitere kleine Vorkommen gibt.

Offline karlov

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Re: Geschiebekonglomerate
« Antwort #6 am: 17 Oct 19, 15:34 »
Moin,

ob das folgende Geschiebekonglomerat (Fundort: Kiesgrube Damsdorf-Bochow bei Lehnin/Brandenburg) etwas Ungewöhnliches ist, kann ich nicht beurteilen, da fehlt mir die Kenntnis bei den Sedimentiten. Es handelt sich um einen Feinsandstein mit viel Hellglimmer. Die dunklen Körner scheinen Glaukonit zu sein. Die Klasten besitzen teilweise diffuse Ränder und scheinen ein ähnlicher Sandstein mit glaukonitischem Zement zu sein. Vielleicht weiß ja jemand, in welchen stratigraphischen Horizonten solche Konglomerate vorkommen.

 :) karlov

 

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