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Autor Thema: Diabas  (Gelesen 1307 mal)

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Offline Angler

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Diabas
« am: 04 Aug 19, 19:25 »
Hallo werte Experten und Foristen,
wie zuvor schon einmal angesprochen, finden wir hier um Eberswalde gelegentlich Geschiebe, die den Osloer Rhombenporphyren ähnlich sind. Diesen hier haben wir vor etwa 3 Wochen aus einer Kiesgrube mitgenommen.
Auffällig ist, dass die Feldspäte keine Rhomben bilden und nur sehr wenige eine rechteckige Form aufweisen. Die meisten sind eher rundlich und einige sehen „zerrissen“ bzw. „unfertig“ aus. Wir konnten auch feststellen, dass einige Feldspäte aus der Matrix heraustreten, während andere deutlich zurückstehen. Wir schließen daraus, dass die Feldspäte unterschiedliche Zusammensetzungen haben und damit unterschiedliche Härten. Die weißen Linien, die innen wie außen zu sehen sind, verlaufen oft von einem Feldspatkristall zu einem anderen Feldspatkristall.
Die Erosionsschicht ist günlichgrau gefärbt, die Fotos täuschen da einen Braunton vor, den es aber nicht gibt. Ein Magnet haftet sehr gut am Stein.
Wir haben nichts vergleichbares gefunden und vermuten daher, dass er wohl nicht aus dem Osloer-Graben kommen wird. Eventuell eine Restschmelze, die zu schnell erkaltet ist, so dass die Feldspäte nicht vollständig auskristallisieren konnten.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Ihr uns Eure Meinung mitteilen würdet und bedanken uns im Voraus dafür.

VG von der Rentnerband und Michael

Offline Angler

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Re: Diabas
« Antwort #1 am: 04 Aug 19, 19:27 »
Und hier noch zwei Anschliffe:

Offline karlov

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Re: Diabas
« Antwort #2 am: 04 Aug 19, 20:02 »
Moin,

das ist ein Diabas-Mandelstein. Die Herkunft dieser Gesteine ist nicht ermittelbar, weil es diverse Vorkommen gibt, einige wahrscheinlich am Grund der Ostsee. Tatsächlich führen diese Diabas-Mandelsteine hin und wieder rhombenförmige Einsprenglinge (Plagioklas). Ihre Form ist aber meistens irgendwie eckig und nicht so schön stromlinienförmig wie in vielen RPs. Plagioklas ist auf der Bruchfläche, oft auch bei geeignetem Anschnitt auf der Verwitterungsfläche, an seiner polysynthetischen Verzwilligung erkennbar. Der Feldspat im Rhombenporphyr ("Anorthoklas" o. ä.) besitzt perthitische Entmischungen, die an Alkalifeldspat erinnern.

Grüße,
Karlov

Offline karlov

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Re: Diabas
« Antwort #3 am: 04 Aug 19, 20:13 »
Schaut doch mal nach, ob die Mandelfüllungen oder auch alterierte Plagioklase aus einer hellgrünen, zuckerkörnigen Kristallmasse bestehen. Dies ist ein Hinweis auf Prehnit, einem niedrigmetamorphen Alterationsprodukt von Plagioklas. Solche Mandelsteine werden in der Geschiebekunde  "Prehnit-Mandelstein" genannt.

Manchmal führen Diabas-Mandelsteine auch Achat oder Chalcedon. Es lohnt sich, darauf zu achten.


Offline Angler

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Re: Diabas
« Antwort #4 am: 05 Aug 19, 17:47 »
Hallo karlov,
recht herzlichen Dank für Deine Expertise. Hier herrscht jetzt allgemeine Erleichterung, dass wir mit unserer Vermutung in der Vergangenheit nicht so falsch lagen. Wir werden Deinem Rat folgen und zukünftig alle Mandelsteinfunde mitnehmen, diese schneiden und dann die Achate suchen. ;D

Wir überlegen gerade, ob die härteren Feldspäte eventuell Quarz bzw. Chalcedon sein könnten. Wir werden mal einen der überstehenden Einsprenglinge etwas anschleifen.
Prehnit, nach Deiner Beschreibung, haben wir nicht gefunden. Es wird wohl bei „Diabas-Mandelstein“ bleiben, ist doch auch ein schöner Name.

VG von der Rentnerband und Michael

 

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