Gesteine / Rocks / Rocas > Geschiebe / Glacial erratic
Geschiebe - Bitte um mögliche Bestimmung
Sargentodoxa:
Hallo
Bei der Begehung einer südbrandenburgischen Kiesgrube hat mein Kumpel ein Gestein gefunden, was er überhaupt nicht ansprechen kann. Er beschäftigt er sich hauptsächlich mit südliche Flussgerölle (Elbeleitgerölle), und hat somit hier in der Lausitz auch mit den nordischen Geschiebekomponenten häufig zu tun. So ein Gestein ist im aber in Jahrzehnter Sammeltätigkeit noch nicht untergekommen. Mein Augenmerk sind nur Kieselhölzer und pflanzenführende Silizite, somit kann ich überhaupt nicht sagen ob dieser Gesteinstyp häufig hier vorkommt oder doch höchst selten ist. Deshalb hier meine Frage an die Geschiebeexperten, ob jemand eine Bestimmungsrichtung vorgeben kann. Härte vergleichbar mit Quarz. Werner aus der Lausitz
karlov:
Hallo Werner,
es könnte sich um einen Aschentuff, z. B. vom Typ Idkerberget (Dalarna/Mittelschweden) handeln.
https://skan-kristallin.de/schweden/gesteine/gesteinsdarstellung/sedimentgesteine/aschentuff/aschentuff_text.html
https://www.zwerfsteenweb.nl/steensoorten/dalarna-e-o/overige/
Gesteine mit vergleichbarer Textur, aber mit Feldspat-Einsprenglingen, habe ich schonmal als Muldegeröll in der Nähe von Bitterfeld gefunden (brauner Aschentuff mit porphyrartig dichter Grundmasse, Feldspateinsprenglingen und grünen Lapilli). Es könnte sich bei Deinem Fund evtl. also auch um einen Neovulkanit handeln.
Viele Grüße,
karlov
Sargentodoxa:
Danke Marc
Werde es so weitergeben, da ich das Gestein nicht besitze kann ich da auch selbst nicht viel "untersuchen". LG Werner
Sargentodoxa:
Hallo Marc
Mittlerweile wurden von dem Stück Dünnschliffe gemacht und auch einige "saloppe" Bestimmungen. Wie du schon vermutest, wird es sich wohl bei der Grundmasse um einen vulkanischen Tuff handeln. Bei den Einsprenglingen wurde das Inselsilikat Andalusit ins Gespräch gebracht.
Interessant ist hier auch eine Publikation von 1942:
Alfred Postelmann (1942): Ein bemerkenswerter Geschiebefund von Hoyerswerda – Abhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz – 33_3: 13 - 19.
Hier wird ein ähnliches Stück beschrieben nur als Einsprenlinge werden Mangan-Epidot genannt. Mal abwarten, was genau die Analyse der Dünnschliffe besagt. Werner aus der Lausitz
karlov:
Hallo Werner,
"Einsprenglinge"? Das grüne sieht mir eher nach Klasten (Lapilli) anderer Zusammensetzung aus. Nahe liegt, dass da Epidot enthalten ist. Manganhaltiger Epidot (Piemontit) wurde mal von Zwenger in einem Aschentuff-Geschiebe nachgewiesen und dem Gebiet von Arvidsjaur zugeschrieben. Dort kommen solche manganhaltigen (und violett gefärbten) Epidotminerale vor. Ob das wirklich ein einzigartiges Vorkommen ist, wage ich aber zu bezweifeln.
Das besagte Geschiebe liegt übrigens auch in der Slg. Bennholt/Fürstenwalde.
(ZWENGER WH 1991 Die Geschiebesammlung W. BENNHOLD im MuseumFürstenwalde (Spree) Teil 1: Kristalline Geschiebe - Archiv für Geschiebekunde 1(2): 67-78, 2 Taf., 4 Abb., 2 Tab., Hamburg.)
Grüße,
karlov
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