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Autor Thema: Biite um Hilfe bei der Bestimmung  (Gelesen 2039 mal)

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Offline TobiC

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Biite um Hilfe bei der Bestimmung
« am: 06 Nov 19, 10:40 »
Guten Morgen,

ich habe in Johnsbach (Erzgebirge / bei Glashütte) dieses grüne Gestein mit Metalleinschlüssen gefunden und bin "etwas" ratlos.
Da mein Anfängerwissen mich hier nicht weiterbringt, bitte ich euch um Hilfe.

Der Stein ist (hoffe man erkennt es auf den Bildern) grün, ähnlich der Patina auf Kupfer.
Die Härte beträgt ca. 4. Er zeigt keinerlei Reaktion mit Salzsäure, auch die metallischen Einschlüsse nicht.
Die Strichfarbe ist graugrün. Die Dichte beträgt 3,2.
Die Größe des Stückes beträgt ca. 4x2 cm.
Er hat einen speckigen Glanz und fasst sich auch so an. Erinnert stark an Speckstein.
Die polierte Fläche ist sehr dunkles Grün.
Beim Anschliff bemerkte ich silberweiße Metalleinschlüsse... Was kann das sein?

Vielen Dank für eure Hilfe!

Liebe Grüße aus Leipzig

Tobias

Offline oliverOliver

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Re: Biite um Hilfe bei der Bestimmung
« Antwort #1 am: 06 Nov 19, 17:50 »
wenn es an Speckstein erinnert, am ehesten Serpentinit
(der ist zwar im Lexikon unter Johnsbach nicht gelistet - aber vielleicht wissen da lokale kenner der gegend mehr)
gelistet wäre Amphibolit - da solltest du unter der Lupe dann stängelige Amphibol-Minerale erkennen können.
Das "metallische" sieht mir am ehesten wie Pyrit aus - den ich aber, zumindest in meinem Gebiet, nicht in/aus Serpentinit kenne. Aber vielleicht ist das ja im Erzgebirge anders - oder es ist ein anderes "metallisches" Mineral. Typisch für Serpentinit wäre Magnetit, so siehts aber nicht aus.
Ist das grüne Gestein relativ weich bzw. sehr leicht zu schneiden? Wenn nicht, ist es kein Serpentinit, und ich liege mit meinen Vermutungen ohnehin völlig daneben ...  ;)

edit: ok, du schreibst ja eh Härte ~4 - bezieht sich das aufs grüne Gestein? (wobei bei Gesteinen, also Mineral-Gemengen, Härteangaben ohnehin problematisch sind) - oder auf die metallischen Einschlüsse?

Offline TobiC

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Re: Biite um Hilfe bei der Bestimmung
« Antwort #2 am: 07 Nov 19, 05:39 »
Hallo Oliver,

vielen Dank für deine Antwort.

Der Stein lässt sich ähnlich leicht sägen wie Türkis.
Nach genauerer Betrachtung ist des Metall messingfarben und im Bruch körnig,
Die genaue Härte kann ich nicht bestimmen, aber Härter als das Trägergestein.
Das abgeschliffene Mehl ist Moosgrün.
Hab mal ein Stück erhitzt (geglüht)... Das grüne Gestein zerfällt in braunes Pulver, das Metall wird schwarz.
...falls das hilft, würde ich mich freuen.
Liebe Grüße

Tobias

Offline uwe

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Re: Biite um Hilfe bei der Bestimmung
« Antwort #3 am: 07 Nov 19, 07:55 »
Ich tippe auch auf Serpentinit mit Bronzit = eisenhaltiger Enstatit. Ähnliches Gestein gibt es am Kiefernberg bei Hohenstein-Ernstthal.

Gruß
Uwe

Offline Sebastian

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Re: Biite um Hilfe bei der Bestimmung
« Antwort #4 am: 07 Nov 19, 08:19 »
Hallo,
Das sieht aus wie die Lausitzer /Basaltgänge mit Pentlandit, Pyrit, Chalkopyrit Vererzung.
Fremdeintrag ist das erste was mir dazu einfällt.
Gruß Sebastian

Offline oliverOliver

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Re: Biite um Hilfe bei der Bestimmung
« Antwort #5 am: 07 Nov 19, 18:17 »
Zitat
Hab mal ein Stück erhitzt (geglüht)... Das grüne Gestein zerfällt in braunes Pulver

was wiederum zu Serpentinit passen würde, aber m.E. nicht wirklich zu Basalt
Serpentinit verfärbt sich schon bei normaler Feuereinwirkung bräunlich und wird "bröselig"

Andererseits sieht mir die "Vererzung" weniger nach Bronzit/Enstatit aus (da kenne ich allerdings nur den steirischen und habe sonst keine Vergleiche), sondern hier würde ich die von Sebastian vorgeschlagenen Paragenese plausibler finden - kannst du mal ein Detailfoto vom "Erz" einstellen?
« Letzte Änderung: 07 Nov 19, 21:37 von oliverOliver »

Offline felsenmammut

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Re: Biite um Hilfe bei der Bestimmung
« Antwort #6 am: 07 Nov 19, 22:14 »
Glück Auf!

im Erzgebirge gibt es etliche Regionen in denen Amphibolite vorkommen. Diese sind auch gerne mal vererzt mit Pyrit, Chalkopyrit und Arsenopyrit. Seltenere Sulfide sind möglich, aber meist unscheinbar gegenüber den ersten drei genannten. Die meisten Amphibolite im Erzgebirge sind entweder Bildungen aus Skarnen oder Bildungen aus basischen Gesteinen wie Diabas und Eklogit, die dann in den metamorphen Gesteinspaketen mit eingebaut sind. Die Amphibolite können weiterhin partiell oder vollständig chloritisiert sein, was sich dann auch in einer mehr oder weniger auffällig niedrigen Ritzhärte bemerkbar macht.

Härte 4 erscheint mir definitiv zu hoch für Serpentin. Im Vergleich zu Serpentin fühlen sich Amphibolite (frische Bruchstücke) kratzig an. Bei der oben erwähnten Chloritisierung werden sie aber auch wieder geschmeidiger.

Inwieweit das Stück nach Johnsbach passt, müsste jemand anderes beantworten. Dafür fehlt mir die Fundorterfahrung.

Mit freundlichen Grüßen

Das Felsenmammut


Offline oliverOliver

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Re: Biite um Hilfe bei der Bestimmung
« Antwort #7 am: 07 Nov 19, 22:33 »
Zitat
Bei der oben erwähnten Chloritisierung werden sie aber auch wieder geschmeidiger.

ich glaube jetzt kommen wir hin - da würde jetzt alles passen   :D

 

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