Hallo zusammen
Günter hat ein Raman-Spektrum eines Mesoliths eingestellt (s.o.:
https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Raman-Spektroskopie
.
Hier nochmals eines der Bilder. Raman-Spektrum Mesolith (Steinbruch Arnesberg Zilsdorf)
Analysen (mit Daten)
Mein Versuch einer Zuordnung:
Die Banden des Ramanspektrums des Mesolith Na
2Ca
2(Si
9Al
6)O
30·8H
2O sind in der Zuordnung vergleichbar mit denen anderer Zeolithe wie Natrolith Na
2(Si
3Al
2)O
10·2H
2O, Skolezit Ca(Si
3Al
2)O
10·3H
2O, oder Thomsonit NaCa
2(Al
5Si
5)O
20·6H
2O, (Knight 1989, Gillet 1996, Wopenka 1998).
Die Banden unterhalb von rund 550 cm-1 sind verschiedenen Rotations und Biegeschwingungsmoden delta(O-T-O ) zuzuordnen (mit T=Al,Si), wobei die intensive Bande bei rund 530 cm
-1 von der Schwingung des O-Atoms senkrecht zur T-O-T Achse herrührt (Gillet 1996). Symmetrische Streckschwingungen der T-O-T Bindungen sind mit den Banden zwischen 700 und 850 cm
-1 assoziiert, während die antisymmetrischen Streckschwingungen der T-O-T Bindung zwischen 900 und 1100 cm
-1 liegen (Gillet 1996). Die Wassermoleküle tragen durch die O-H Biegeschwingung im Bereich von 3200-3600 cm
-1 bei (Gillet 1996).
Das Spektrum, das Günter von Mesolith vorlegt, zeigt die in der Literatur beschriebenen Banden. Interessant ist hier vielleicht auch der direkte Vergleich zu den Spektren von Natrolith, Skolezit und Thomsonit-Ca (vgl auch Knight 1989). Im angehängten Bild sind die rruff.info - Referenzspektren dieser Mineralien zusammengetragen (alle per XRD und Elementanalyse bestätigt). Die oben genannte prominente Schwingung des Sauerstoffatoms bei rund 530 cm
-1 ist in allen gezeigten Spektren dominant und liegt an der gleichen Stelle.Sie ist also ungeeignet, diese vier Mineralien zu unterscheiden.
Insgesamt läßt sich Thomsonit-Ca anhand der Spektren deutlich von den anderen Mineralien abgrenzen. Für Mesolith, Natrolith und Skloezit sind insbesodere unterhalb von 400 cm-1 die Spektren deutlich unterschiedlich, wenn auch auf kleine Variationen geachtet werden muss. Eine Zuordnung des gemessenen Spektrums zu Mesolith erscheint auf dieser Basis möglich.
@Günter: hättest Du da auch EDX-Daten von Deiner Probe? Sollten nicht die Bilder von der Lexikon-Seite auch beim Mineral verlinkt werden? Ich fände es schon gut, das Bild und die Daten beim Mineral zu sehen, oder?
Liebe Grüße,
Martin
-Brigitte Wopenka, John J. Freeman, and Tony Nikischer, "Raman Spectroscopic Identification of Fibrous Natural Zeolites," Appl. Spectrosc. 52, 54-63 (1998)
-Knight, C. L., Williamson, M. A., Bodnar, R. J., & Russell, P. E. (1989). Raman spectroscopy of zeolites: characterization of natural zeolites with the laser Raman microprobe. Microbeam Analysis–1989, 571-573.
-Gillet, P., Malezieux, J. M., & Itie, J. P. (1996). Phase changes and amorphization of zeolites at high pressures: the case of scolecite and mesolite. American Mineralogist, 81(5-6), 651-657.