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Autor Thema: schwarzer Stein geschmolzen / Karbonatgestein mit Kieselknauern bzw. Hornsteinknollen  (Gelesen 3500 mal)

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Tee

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Hallo liebes Mineralienatlas-Team

Diese Steine wurden in Murau/Steiermark gefunden, und nach langer recherche im Netz, fand ich keine Informationen um was es sich da genau handeln könnte. Beide Steine besitzen eine Art Schmelzkruste, was mich vermuten ließ, dass es sich dabei um einen Vulkanischen Auswurf oder dergleichen handeln müsste, oder einer Vulkanbombe. Nur gibt es dort keine Vulkane in der Nähe, zumindest keine von denen ich wüsste.

Die Steine lagen bergseitig auf einer lehmigen Böschung, die durch den Weg der dort gegraben wurde freigelegt wurden. Vor allem der zweite Stein ist interessant, da dieser wie zusammengeschmolzen aussieht, und aus zwei verschiedenen Gesteinen zu bestehen scheint. Leider kenn ich mich mit Mineralien nicht sonderlich gut aus und darum beschloss ich, diesen Beitrag einzustellen. Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir bei der Bestimmung dieser Steine helfen könntet.


Stein 1
Größe: L=10cm B=11cm H=6cm
Gewicht: 994 Gramm

Stein 2
Größe: L=17cm B=10cm H=5-7cm
Gewicht: 2002 Gramm

Strichfarbe konnte ich nicht machen, da das Material zu hart ist.
Mit dem Messer ritzen hab ich auch versucht, lässt sich nicht ritzen. Stattdessen wird das Metall vom Messer oder der Sicherheitsnadel abgerieben.


Hier die Bilder


Offline loismin

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Re: schwarzer Stein geschmolzen
« Antwort #1 am: 13 Feb 20, 15:01 »
Hallo.

Am ehesten Schlacke aus einer Schmelzhütte oder Schmiede !

Loismin

Offline Harzsammler

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Re: schwarzer Stein geschmolzen
« Antwort #2 am: 13 Feb 20, 15:33 »
Sind das nicht eher diese Radiolarit-/Hornsteinknollen
aus dem Murauer Paläozoikum?
Wie Schlacke sieht es für mich nicht aus.

Grüße,
Michael

Tee

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Re: schwarzer Stein geschmolzen
« Antwort #3 am: 13 Feb 20, 15:42 »
Danke loismin, für die schnelle Antwort.

Ich habe vergessen zu erwähnen, dass es kein bisschen Metallisch ist, und dass die Bruchflächen mit feinem Glitzer überzogen sind. Beim Bild Stein_2_Bild_5, sieht man das Glitzern auf der braunen Oberfläche in Form von weißen Punkten glitzern. 
Ich dachte zunächst auch dass es Schlacke sein könnte, aber die Bruchflächen brechen nicht muschelförmig, sondern eckig, je nach Maserung die auf dem Gestein zu sehen ist.

@Danke auch für deine Antwort Harzsammler.

Radiolarit-/Hornsteinknollen, da werde ich gleich mal nachgucken ob ich dazu was finde. Danke.

Offline oliverOliver

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Re: schwarzer Stein geschmolzen
« Antwort #4 am: 13 Feb 20, 16:00 »
Ich stimme Michael zu - denke auch, dass das dunkle Hornsteinknollen in grauem Kalk (falls paläozoisch, evtl. etwas dolomitisiert) sind.

Tee

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Re: schwarzer Stein geschmolzen
« Antwort #5 am: 13 Feb 20, 16:22 »
Hier sind noch ein paar Fotos von Stein 1

Tee

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Re: schwarzer Stein geschmolzen
« Antwort #6 am: 13 Feb 20, 16:25 »
Und hier noch ein paar Fotos von Stein 2

und danke auch an oliverOliver für deine Antwort

Offline Schatten

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Re: schwarzer Stein geschmolzen
« Antwort #7 am: 13 Feb 20, 18:04 »
Hallo,

das ist keine Schlacke und nix Geschmolzenes...das ist original verwittert.  ;)
Erinnert wirklich an Kalkstein, aber was genau und so...da bin ich raus   ;D

Gruß
Silvio

Offline felsenmammut

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Re: schwarzer Stein geschmolzen
« Antwort #8 am: 13 Feb 20, 19:19 »
Glück Auf!

mir erscheint das nach der Beschreibung und den Bildern auch in die Richtung Lydit/Radiolarit/Hornstein zu gehen und stellt vermutlich eine Verkieselung dar. Der glitzernde Effekt auf manchen Oberflächen wird dann sehr wahrscheinlich durch Kristallrasen winiziger Quarze hervorgerufen.

Mit freundlichen Grüßen

Das Felsenammut

Tee

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Re: schwarzer Stein geschmolzen
« Antwort #9 am: 13 Feb 20, 19:49 »
Danke für eure Antworten.

Dass es sich um Lydit/Radiolarit/Hornstein handelt, beruhigte mich jetzt etwas, denn ich fand vorhin einige Bilder von Uraninit, der von der Oberflächenstruktur etwas dem Stein_1_Bild_1 ähnelt.

https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Bildanzeige?pict=1503866630

Die Vorstellung einen radioaktiven Stein die ganze Zeit neben mir stehen gehabt zu haben, ließ mich kurz zusammenschrecken - dabei wunderte ich mich schon, warum auf meiner Tastatur so viele Haarbüschel liegen  :D

Danke für eure Hilfe

Offline Roadrunner

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Re: schwarzer Stein geschmolzen
« Antwort #10 am: 16 Feb 20, 18:41 »

Zitat
Die Vorstellung einen radioaktiven Stein die ganze Zeit neben mir stehen gehabt zu haben, ließ mich kurz zusammenschrecken - dabei wunderte ich mich schon, warum auf meiner Tastatur so viele Haarbüschel liegen  :D

Danke für eure Hilfe

---------------
Hallo,
also an Uraninit würde ich hier nicht denken, der sieht nach meiner Erfahrung völlig anders aus. In dieser massigen Ausbildung hätte Uraninit auch ein sehr hohes Gewicht, da dieser eine recht hohe Dichte hat.
Glaub mir, solch eine Stufe massiven Uraninits hättest Du sicher mit sehr schwer beschrieben! Den Bildern nach zu urteilen käme sicher silikatsisches in Frage wie Hornstein usw.
Ich hab aber auch schon solche Bildungen bei vulkanischen Gesteinen gesehen welche aus sehr dünnflüssiger Lava entstanden sind und direkt an der Oberfläche erstarrten. Wenn die dann noch recht jung ist und keine Verwitterung zu sehen ist, kommt das Deiner Stufe recht nahe.
Schlacke kann auch so aussehen, aber dann sind keine der "weißen" Gänge zu sehen. Daher glaub ich hier nicht an Schlacke.
Bis dann
Gruß
Mark
« Letzte Änderung: 16 Feb 20, 18:54 von oliverOliver »

Offline oliverOliver

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Re: schwarzer Stein geschmolzen
« Antwort #11 am: 16 Feb 20, 19:00 »
Zitat
Ich hab aber auch schon solche Bildungen bei vulkanischen Gesteinen gesehen welche aus sehr dünnflüssiger Lava entstanden sind und direkt an der Oberfläche erstarrten. Wenn die dann noch recht jung ist und keine Verwitterung zu sehen ist, kommt das Deiner Stufe recht nahe.

Nun, es gibt zwar jungtertiären Vulkanismus in der Oststeiermark - aber Stricklava hätte ich von dort noch keine gesehen  ;D
Zudem ist Murau ein schönes Stück weiter westlich als das "steirische Vulkanland".

Offline heli

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Re: schwarzer Stein geschmolzen
« Antwort #12 am: 17 Feb 20, 07:36 »
Wie wärs mit einer Säure und einer Härteprobe ?

Offline Harzsammler

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Re: schwarzer Stein geschmolzen
« Antwort #13 am: 17 Feb 20, 09:22 »
... Härtetests hat er schon gemacht:

Strichfarbe konnte ich nicht machen, da das Material zu hart ist.
Mit dem Messer ritzen hab ich auch versucht, lässt sich nicht ritzen. Stattdessen wird das Metall vom Messer oder der Sicherheitsnadel abgerieben.

Offline heli

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Re: schwarzer Stein geschmolzen
« Antwort #14 am: 17 Feb 20, 09:49 »
Mir erscheint der Härtetest etwas seltsam.

In der Gegend gibt es entweder diverse Schieferarten oder Kalkgestein. => beides ist mit einem Messer ritzbar

Und ich vermute, dass das Material bei einem Säuretest recht nett aufschäumen wird.


 

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